Die drei ??? und der Höhlenmensch
...«
»Das ist anzunehmen«, bestätigte der Hilfssheriff. »Und Sie hatten die Hintertür an Ihrem Haus nicht abgeschlossen, stimmt’s? Hier im Ort schließt man ja nirgends ab. Der Dieb brauchte nur einzutreten und den Schlüssel mitzunehmen.
Auch wenn Sie die Tür verschlossen hätten, hätte er sich Zutritt zur Küche verschaffen können. Dieses primitive, altmodische Türschloß könnte jeder mit einem Dietrich oder sogar einem Taschenmesser aufmachen.«
Nat und Thalia McGee zogen sich ganz geknickt ins Haus zurück, und Eleanor ging mit hinein. Die drei ??? erkletterten ihren Heuboden und setzten sich ans Fenster. Justus zog ein finsteres Gesicht.
»Ich frage mich nur«, äußerte er, »wer über den Schlüssel in der Küche Bescheid wußte ...«
»Wer das wußte?« wiederholte Peter. »Kommt es denn darauf an? Viele Leute bewahren ihre Schlüssel in der Küche auf, und wenn die Tür sich so leicht öffnen ließ ...«
»Du meinst, jeder hätte sich den Schlüssel holen können«, sagte Justus. »Leider trifft das zu. Mich beschäftigt aber noch etwas anderes – nämlich der Fußabdruck in der Höhle.«
Bob war verdutzt. »Na und?« meinte er. »Es ist eine Fußspur von dem Dieb, und er trug Tennis-oder Laufschuhe. Was soll man noch dazu sagen?«
»Erinnert ihr euch, wie die Höhle gestern abend aussah?« fragte Justus. »Als McGee uns herumführte?«
Peter und Bob sahen sich betroffen an.
»Das Erdreich rings um die Knochen war völlig zertreten«, sagte Justus. Er schloß die Augen, als stelle er sich die in der Erde steckenden Fossilien vor. »Und dann hatte Zigeuner-John mitten in der Nacht einen Alptraum, und er bildete sich ein, der Höhlenmensch sei aufgestanden und weggelaufen. Dann öffnete McGee das Museum, und wir alle sahen den Höhlenmenschen an seinem Platz. Gab es zu diesem Zeitpunkt Fußspuren?«
Peter und Bob dachten nach. Dann sagte Peter: »Nein. Du hast recht. Aber das bedeutet ... das bedeutet, daß McGee hinterher Ordnung gemacht hat – daß er die Erde um die Knochen wieder glattgestrichen hat.«
»Das bleibt abzuwarten«, sagte Justus.
Er kletterte vom Dachboden herunter, trabte zum Haus der McGees hinüber und pochte heftig an die Tür.
Thalia McGee kam zur Tür, und dann erschien auch ihr Mann.
Er wechselte ein paar Worte mit Justus. Gleich darauf drehte Justus sich um und eilte zur Scheune zurück.
»Nat McGee sagt, er hätte in der Höhle nicht saubergemacht«, berichtete Justus den Freunden, »und er sagt, Zigeuner-John könne es auch nicht getan haben. Er hat John in der Höhle nicht allein gelassen – nicht mal für eine Minute.«
»Das bedeutet also, daß sich während der Nacht jemand Zutritt verschafft und die Fußspuren verwischt hat«, folgerte Peter. Er schluckte. »Das will mir nicht einleuchten. Die Tür war verschlossen. Es sei denn, der ... Höhlenmensch sei tatsächlich aufgestanden. Aber das ist doch unmöglich!«
»Nun, jedenfalls hat irgend jemand auf der Wiese einen Fußabdruck hinterlassen«, erinnerte sich Justus. »Ich werde mal rasch in die Stadt gehen. Gestern sah ich in einer Seitenstraße ein Bastelgeschäft, und dort will ich mir etwas besorgen. Bleibt ihr hier und haltet die Augen offen.«
Justus verschwand wieder über die Leiter, und diesmal war er fast eine halbe Stunde weg. Mit einem Paket kam er wieder zurück. »Gips«, sagte er. »Ich werde von diesem Abdruck auf der Wiese einen Gipsabguß machen.«
Er begann im Gerümpel auf der Werkbank herumzusuchen, und bald hatte er einen Eimer und ein paar Holzstücke.
Justus schüttete Gips in den Eimer und gab Wasser aus dem außen am Toilettenhäuschen angebrachten Wasserhahn hinzu.
Dann rührte er mit einem Stöckchen um, bis die Masse etwa so dick wie geschmolzene Eiscreme war.
»Was versprichst du dir denn von dem ganzen Aufwand?« fragte Peter, während die Jungen über die Wiese gingen.
»Ich weiß nicht«, sagte Justus. »Vielleicht kommt. auch gar nichts dabei heraus. Aber hier ist jemand barfuß gegangen, und ich finde, wir sollten den Beweis dafür lieber sichern, ehe die Spur zertreten oder vom Wind weggeblasen wird.«
Als die Jungen den Abdruck wieder gefunden hatten, kniete Justus nieder und besprühte ihn mit Haarspray, das er ebenfalls in der Stadt gekauft hatte.
»Wozu denn Haarspray?« fragte Peter.
»Erstens um die Spur zu fixieren, und zweitens damit der Gips nicht alle möglichen Erdkrumen und Verunreinigungen aufnimmt«, sagte Justus.
Als nächstes stellte
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