Die drei ??? und der Höhlenmensch
ist.«
Justus zog ein Maßband aus der Tasche und ermittelte die Länge der Fußspur. Es waren einunddreißig Zentimeter.
»Ein ziemlich großer Mann«, sagte Justus.
Der Wachmann grinste. »Du machst das ja recht geschickt.
Willst du einmal Detektiv werden?«
»Bin ich schon«, gab Justus zurück, ließ sich allerdings nicht näher darüber aus. Er sah sich verwundert um. »Warum nur?« meinte er. »Ich begreife das nicht. Irgendwer hat sich hier unheimlich viel Mühe gemacht. Jemand hat eine Chemikalie in das Wasser der Beregnungsanlage gemischt, um die Stadtbevöl-kerung einzuschläfern ...«
»Das nehmen wir auch an«, sagte der Wachmann. »Ein Kollege hat schon eine Wasserprobe entnommen, um sie im Labor zu untersuchen. Auch das Wasser aus dem Reservoir oberhalb der Stadt, unserer zentralen Wasserversorgung, wird überprüft.«
»Es ist schon recht eigenartig«, sprach Justus weiter. »Wie in einem Science-fiction-Film. Während die ganze Stadt schläft, zieht sich der Dieb eine furchterregende Maske über, schleicht sich an Zigeuner-John heran und besprüht ihn vermutlich ebenfalls mit einem Betäubungsmittel. Dann dringt der Dieb ins Museum ein und stiehlt das fossile Skelett.
Die Frage lautet nach wie vor: Warum? Alte Knochen an sich sind ja nichts Kostbares wie Gold oder Schmuck. Und sie sind nur von Wert in Verbindung mit dem Fundort. Die beiden Menschen, die das größte Interesse an den entwendeten Knochen haben, sind McGee und Brandon, und sie beide waren zur Tatzeit bewußtlos.«
»Ein unheimliches Verbrechen«, bestätigte der Wachmann.
»Und wir wissen nicht einmal, wie wir es angehen sollen. Ist das schwerer Diebstahl, der mit allem erdenklichen Aufwand aufzuklären ist? Oder ist es ein kleineres Delikt, etwa nur grober Unfug?«
»Glauben Sie, daß man den Dieb finden wird?« fragte Bob.
»Die Umstände sprechen eher dagegen.« Der Mann schien keine große Hoffnung zu haben. »Viele Diebstähle werden niemals aufgeklärt. Sie sind einfach zu zahlreich – und wir haben nicht genug Leute, die zur Zusammenarbeit mit der Polizei bereit sind.
Ich schätze, daß der Fall ›Skelettdiebstahl‹ als Kuriosum zu den Akten gelegt wird.«
Die Jungen schwiegen betreten.
Der Mann wandte sich zur Tür. »Tja, ihr drei, und nun geht ihr besser nach Hause.«
Die Jungen traten folgsam hintereinander ins Freie, auf Nat McGees Wiese. Drüben bei der Scheune stand nun Thalia bei Nat und dem anderen Hilfssheriff, und auch Eleanor, die offenbar gerade die Post geholt hatte, war dabei. Sie hatte ein kleines Bündel Briefe und eine Zeitschrift in der Hand.
Nat McGee hielt einen Umschlag und einen Bogen Papier. Als die drei ??? näherkamen, sahen sie, daß auf dem Briefbogen hellgrüne Blockbuchstaben standen.
Nat war aschfahl. Er blickte von dem Brief zu dem Polizisten, dann zu seiner Frau hin.
»Unglaublich, was hier steht!« stieß er mit zornbebender Stimme hervor. »Lest das hier. Lest es selbst!« Er hielt den Brief in die Höhe, damit ihn jeder sehen konnte. Da stand:
ICH HABE IHREN HÖLENMENSCH UND WERDE IHN GUT VERWAREN BIS SIE 10.000 DOLLAR ZAHLEN. WENN ICH DAS GELD NICHT BEKOMME, WERDE ICH IHN AN EINEM ORT VERGRABEN WO SIE IHN NIE WIDER FINDEN. SIE HÖREN VON MIR!
»Nun ist die Sache also klar«, sagte Justus. »Wir wissen, wozu jemand ein Gerippe mitgehen ließ – das ist Erpressung!«
... und nun gebt gut acht, wie Eleanor gleich auf diesen Vorfall reagiert. Verdächtig, wie? Nur – was meint sie?
Die Fußspur mit den vier Zehen
»Zehntausend!« rief Eleanor Hess. »Das ist zu viel!«
Nat McGee war rot vor Zorn. »Wenn ich den erwische, der das getan hat, den durchlöchere ich wie ein Sieb!«
Der Polizist nahm den Erpresserbrief von McGee entgegen.
Er warf einen Blick auf die Briefmarke auf dem Umschlag und las dann den Text nochmals.
»Der Dieb macht Rechtschreibfehler«, stellte der Mann fest.
»Drei Worte hat er falsch geschrieben. Aber er geht planvoll vor. Dieser Brief wurde gestern in Centerdale aufgegeben.«
Er steckte den Bogen ein. »Mr. McGee, wer hat Schlüssel zum Museum?«
Nat McGee zog einen Schlüsselbund aus der Tasche. »Ich natürlich. Der hier ist es«, sagte er. »Der Zweitschlüssel hängt in der Küche. Sonst gibt es keine.«
Eleanor lief ins Haus, kam aber gleich zurück und meldete, am Schlüsselbrett in der Küche fehle der Museumsschlüssel. »Es war ein beschrifteter Anhänger dran«, sagte Eleanor.
»Vermutlich erkannte der Dieb daran
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