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Die drei ??? und der Karpartenhund

Die drei ??? und der Karpartenhund

Titel: Die drei ??? und der Karpartenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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seine Unterlippe – das Zeichen dafür, daß er eifrig überlegte – und blickte den alten Mann eindringlich an. Schließlich lächelte er und sagte: »Das wär's dann also. Es freut uns, daß wir Ihnen behilflich sein konnten.« Er stand auf, um zu gehen. »Übrigens, Mr. Prentice, haben Sie ein Mandala?«
    »Ja – ja doch. Woher wißt ihr davon? Möchtet ihr es sehen?«
    Justus nickte, und der Mann ging ins Arbeitszimmer voraus und wies auf ein gerahmtes Bild hinter Glas, das an der Decke über einer Couch hing. Es war ein kompliziertes Diagramm in bunten Farben. Ein Kreis, mit Schnörkeln geziert, umgab ein Quadrat. In den vier Ecken waren orientalische Gottheiten oder Dämonen zu sehen. Die Mitte war aus Dreiecken gestaltet, die einander überschnitten und überlagerten und kleinere Kreise umschlossen, in die winzige Geschöpfe gemalt waren. Prentice sagte: »Das gehörte einmal einem jungen Künstler, den ich kannte und der in Tibet gewesen war. Es war eigens für ihn gemalt worden. Das ist aber schon lange her. Er ist nun schon viele Jahre tot, und ich habe das Mandala aus seiner Hinterlassenschaft erworben. Ich bewundere es immer wieder als Meisterwerk künstlerischen Ausdrucks, obwohl ich von den Religionen des Ostens wenig weiß.«
    »Mr. Prentice, war Sonny Elmquist jemals in dieser Wohnung?« erkundigte sich Justus Jonas.
    »Nie«, sagte Prentice. »Außer dem bösartigen Exemplar der Gattung Weib, das dieses Haus verwaltet, war noch kein Mensch aus der Mietergemeinschaft hier. Wie ihr wißt, schätze ich meine Intimsphäre über alles. Und dem jungen Elmquist würde ich niemals meine Tür öffnen. Der steckt doch voll unausgegorener Phantasien. Und besonders reinlich ist er auch nicht.«
    »Das letztere stimmt«, bestätigte Justus. »Haben Sie das Mandala einmal zu irgendeiner Arbeit außer Haus gegeben? Ist es vielleicht erst kürzlich gerahmt worden?«
    Prentice schüttelte den Kopf. »Es hängt seit mehr als zehn Jahren hier an der Decke. Es wurde nur einmal abgenommen, als die Decken neu gestrichen wurden. Wieso?«
    »Wie kann dann Sonny Elmquist wissen, daß Sie ein Mandala besitzen?«
    »Das weiß er?«
    »Ja, eben. Er weiß sogar, daß es aus Tibet stammt. Er hat ein Buch mit einem Bild darin, das ähnlich aussieht, nur viel einfacher.«
    Prentice zuckte die Achseln. »Ich kann nur vermuten, daß diese lästigen Zeitungen einmal erwähnten, daß sich in meiner Sammlung ein Mandala befindet. Meine Freunde, die Kunst-experten, wissen es natürlich.«
    Justus nickte und ging zur Tür.
    »Hör mal, Justus«, sagte Mr. Prentice liebenswürdig. »Nun begib dich bloß nicht auf die Suche nach einem neuen Mysterium hier!
    Eines genügt vollauf!«
    »Da haben Sie recht, Mr. Prentice«, bestätigte Justus. »Aber rufen Sie uns an, wenn Sie wieder Probleme haben.«
    »Das tue ich bestimmt.« Mr. Prentice reichte jedem zum Abschied die Hand und geleitete die drei ??? hinaus.
    Die Jungen gingen im Gänsemarsch treppab und zur Straße vor.
    »Na also!« rief Peter, als sie zur Bushaltestelle gingen. »Den Fall haben wir ja in Rekordzeit gelöst! Was machen wir jetzt mit dem Rest unserer Weihnachtsferien?«
    »Vor allem vom Schrottplatz der Firma Jonas fernbleiben«, empfahl Bob. »Tante Mathilda würde uns liebend gern voll auslasten! Du kannst dich leider nicht drücken, Just.«
    »Mhmmm«, machte Justus. Er war mit seinen Gedanken woanders, und auf dem ganzen Heimweg nach Rocky Beach sprach er kaum ein Wort.
    Als die Jungen sich vor dem Schrottplatz trennten, sagte Justus plötzlich: »Bitte bleibt möglichst nah am Telefon, Freunde. Die drei Detektive bekommen vielleicht bald wieder Arbeit. Ich glaube nämlich, daß wir mit Fenton Prentice keineswegs schon fertig sind!«
    Er lächelte geheimnisvoll und winkte zum Abschied.

Licht in der Kirche
    Tante Mathilda begann zu schimpfen, sobald sie Justus das Betriebsgelände betreten sah.
    »Heute früh bist du einfach weggegangen, ohne mich überhaupt zu fragen! Einen Zettel schreiben und ans Kopfkissen heften ist nämlich noch lange nicht das gleiche, als wenn du mir selber sagst, wo du hingehst! Justus, ich hatte ja Pläne gemacht –«
    »Um Weihnachten ist das Geschäft doch immer etwas flau«, stellte Justus fest. »Und jetzt bin ich ja da. Heute kann ich noch einiges tun.«
    »Das möchte ich hoffen«, knurrte Tante Mathilda. »Dein Onkel hat gerade eine ganze Wagenladung Haushaltsgeräte angefahren. Sieh zu, was repariert werden kann. Wahrscheinlich

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