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Die drei ??? und der Karpartenhund

Die drei ??? und der Karpartenhund

Titel: Die drei ??? und der Karpartenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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an der Decke hängt!« meinte Bob.
    »Aber wieso eigentlich an der Decke?«
    »Weil die Wände bei ihm von oben bis unten voller Bücherregale sind«, erinnerte ihn Justus, stolz auf seinen Scharfblick.
    »Sein Mandala ist noch feiner ausgeführt als das hier«, erklärte Elmquist. »Es stammt aus Tibet, und darauf sind einige der alten Gottheiten abgebildet, die man dort verehrt.« Elmquist schloß das Büchlein. »Eines Tages werde ich mein eigenes Mandala haben«, sagte er. »Von einem Guru für mich gestaltet. Zur Zeit benutze ich einfach den Fernseher.«
    »Was?« sagte Bob.
    »Ja, den Fernseher«, wiederholte Elmquist. »Er hilft mir beim Sich-Versenken. Also – ich komm nach Hause, nachdem ich die ganze Nacht lang im Supermarkt an der Kasse sitze und zusehen muß, daß meine Abrechnung stimmt, und da fühle ich mich wie eingesperrt. Also schalte ich den Fernseher ein, aber ohne Ton, kapiert? Dann starre ich auf eine Stelle in der Mitte des Bildschirms, manchmal auch in eine Ecke des Bildes. Ich gebe mich gar nicht damit ab, das Programm zu verfolgen – ich schaue nur auf die wechselnden Farben. Und bald fühle ich mich meilenweit weg vom Supermarkt und von allem anderen.«
    »Dann sind Sie eingeschlafen«, sagte Bob vorwurfsvoll.
    Elmqist sah leicht beschämt drein. »Das . . . das ist das Problem beim Meditieren«, bekannte er. »Manchmal kommt ein solcher Friede über mich, daß ich wirklich einschlafe und . . .«
    Mitten im Satz brach er ab. Mr. Prentice war aus Mrs. Boggles Wohnung gekommen und stand am Fuß der Treppe. Er sah zu den drei ??? hin.
    »Tut mir leid«, sagte Justus Jonas zu Elmquist. »Wir müssen jetzt gehen.«
    »Na, dann kommt mal zu mir rein, wenn ich zu Hause bin«, sagte Elmquist einladend. »Wenn ich nicht gerade meditiere. Dann werde ich euch gern mehr über das Mandala erzählen und über den . . . den Trip, den ich vorhabe.«

    Ein überdurchschnittlicher Spürsinn wäre Sonny Elmquist durchaus zuzutrauen –  möglicherweise könnte er ihn den drei ??? bei der Aufklärung der jetzt noch ungelösten Rätsel zur Verfügung stellen? Doch Justus hat vermutlich nach so flüchtiger Bekanntschaft nicht genügend Vertrauen zu einem jungen Mann, dem doch einige befremdliche Züge und Ansichten zu eigen scheinen. Sollen wir uns vorläufig darauf einigen, Sonny Elmquist mit einem Fragezeichen zu versehen?

    Die Jungen gingen zu Prentice hinüber. Als sie bei ihm in der Wohnung waren, setzte sich der alte Herr in einen seiner niedrigen Sessel.
    »Mrs. Boggle hatte also doch einen Schlüssel zu dieser Wohnung hier?« ging Justus gleich aufs Thema los.
    »Ja, tatsächlich«, gab Prentice zu. »Ihr hattet recht, als ihr gleich zu Anfang meintet, es müsse einen zweiten Schlüssel geben. Dieses elende Weib! Ich habe eine Sonderklausel in meinem Mietvertrag, wonach der Hausmeister meine Wohnung unter keinen Umständen betreten darf. Ich könnte also die Martin Company benachrichtigen, die Gesellschaft, der das Haus gehört.«
    »Wie ist sie zu dem Schlüssel gekommen?« fragte Bob.
    »Ganz einfach. Als ich vor zwei Monaten in Europa war, ließ sie einen Mann vom Schlüsseldienst kommen, den sie ja öfter in Anspruch nehmen muß. Er fragte nicht lange nach einer Vollmacht. Sie sagte ihm, sie hätte den Schlüssel zu dem Türschloß hier verloren, und sie müßte in die Wohnung und die Leitungen nach einem Rohrbruch absuchen. Er schraubte das Schloß ab und fertigte einen Schlüssel für sie an, und dann setzte er das Schloß wieder ein.«
    »Eine eigenartige Frau«, meinte Justus.
    »Eigenartig bis an die Grenze des Zwanghaften«, meinte Fenton Prentice zustimmend. »Damit wäre also das Rätsel gelöst, wer in meinem Schreibtisch herumstöbert und in meinen Papieren schnüffelt. Den Schlüssel habe ich ihr natürlich abgenommen. Und euch dreien bin ich wirklich dankbar.«
    Mr. Prentice lächelte den Jungen verschämt zu und sagte noch:
    »Es erleichtert mich nämlich sehr, jetzt zu wissen, daß Mrs. Boggle hier der Eindringling war. Ich meine, daß ein normales menschliches Wesen hier ein-und ausging. Diese Lichtblitze habe ich mir wohl doch nur eingebildet. Es ist geradezu lächerlich! Die Vorstellung, daß jemand meine Wohnung heimsucht, hatte mich so aufgebracht, daß ich wohl ein bißchen verrückt gespielt habe!
    Mrs. O'Reillys Geistergeschichten haben vermutlich auf mich abgefärbt.«
    Er schüttelte den Kopf, als wundere er sich über seine eigene Torheit.
    Justus saß da und knetete

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