Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und der Karpartenhund

Die drei ??? und der Karpartenhund

Titel: Die drei ??? und der Karpartenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
Vom Netzwerk:
geheimnisvolle Muster an, runzelte die Stirn und zupfte an seiner Unterlippe.
    Und wieder, genau wie am Abend zuvor, hatte er plötzlich den Eindruck, daß es im Raum hell aufblitzte.
    Justus fuhr herum.
    Im Halbdunkel an der Decke hing das Mandala. Und doch
    – war es nicht eben taghell erleuchtet gewesen? Der Erste Detektiv raste zur Wohnungstür vor, wobei er den anderen im Vorüber-flitzen einen mächtigen Schrecken einjagte, und stürzte auf den Balkon hinaus.
    Unten im Hof lag das Schwimmbecken wie ein Strudel aus Gold und Blau, und die Scheinwerfer sandten bernsteingelbe Strahlen an den Hauswänden hoch. Justus konnte die Fenster von Sonny Elmquists Wohnung sehen. Die Vorhänge waren nicht zugezogen.
    Helles Geflimmer deutete darauf hin, daß in Elmquists Wohnzimmer der Fernsehapparat eingeschaltet war. Justus konnte Elmquist jedoch nicht sehen.
    »Was ist denn?« flüsterte Bob hinter Justus.
    »Da war es wieder«, murmelte Justus. Er spürte, wie er zitterte, und mutig machte er sich klar, daß das nur von der Kühle des Abends herrührte. »Im Arbeitszimmer. Ich war da drin und sah mich um, und da blitzte es wieder. Ich hätte schwören können, daß Sonny Elmquist damit zu tun hatte. Ich will doch mal sehen –«. Er ging wieder in die Wohnung, trat ins Arbeitszimmer und sah aus einem der Fenster hinunter.
    Eine Gestalt verschwand im Finstern. Ein schlanker Mann . . .
    Justus sah über die Schulter zur Tür des Arbeitszimmers zurück.
    Dort stand Fenton Prentice und bebte am ganzen Körper.
    »Du hast ihn gesehen, nicht wahr?« fragte Prentice. »Du hast ihn gesehen, also werde ich wenigstens nicht verrückt.«
    Die Jungen gingen wieder in die Wohnung und schlossen die Tür. »Nein, Mr. Prentice, Sie werden nicht verrückt«, sagte Justus. »Ich glaube, ich habe eben auf der Straße Sonny Elmquist gesehen. Man soll nicht einfach Verdächtigungen äußern.
    Aber es könnte Elmquist gewesen sein.« Justus schüttelte verwirrt den Kopf. »Mr. Prentice, was wissen Sie Genaues über Elmquist?«
    »Sehr wenig«, sagte Prentice. »Er wohnt erst seit etwa sechs Monaten hier.«
    »Haben Sie jemals in Ihrer Wohnung einen Lichtschein bemerkt, ehe Elmquist hier einzog?« fragte Justus. Prentice überlegte kurz, dann schüttelte er den Kopf. »Nein. Diese Erfahrung ist für mich verhältnismäßig neu.«

    Oben in der Wohnung blitzt es – und drunten auf der Straße verschwindet in der Dunkelheit einer, der Sonny Elmquist sein könnte. Einige Gedanken über diesen Reflex im Augenwinkel müssen wir uns nun wohl oder übel machen.  Nur – Prentices Wohnung liegt sechs Meter hoch über der Straße, und um einen Lichtblitz, der den Anwesenden in die Augen oder doch Augenwinkel fällt, durch ein Fenster dieser Wohnung zu schicken, müßte sich der »Blitzer«  ja erheblich über dem Straßenniveau befinden.  Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel – erinnert ihr euch? Doch einen schwebenden Elmquist hat Justus gewiß nicht gesichtet, als er aus dem Fenster blickte. Mancher schaut hilfesuchend zur Decke, wenn er mit einem Problem nicht weiterkommt. Justus hingegen nicht . . .

    »Elmquist interessiert sich für Ihr Mandala«, sagte Justus. »Sind Sie sicher, daß Sie ihm nie davon erzählt haben?«
    »Ganz sicher«, sagte Prentice. »Der junge Mann wirkt nicht gerade einladend, und ich meide den Umgang mit ihm. Miss Chalmers hat mir einmal kurz von ihm berichtet. Sie ist eine gesellige junge Frau, aber aus Elmquist macht sie sich auch nichts.
    Sie schwimmt jeden Abend, weil sie abnehmen möchte, und er kommt oft heraus und setzt sich an den Beckenrand und versucht mit ihr ins Gespräch zu kommen. Sie findet ihn ›nicht ganz geheuer‹.«
    »Ich weiß, daß es kaum denkbar ist, aber es muß da einen Geheimgang geben«, äußerte sich Bob entschieden.
    »Sehr unwahrscheinlich«, sagte Justus, »aber ganz ausschließen können wir die Möglichkeit nur durch eine Untersuchung.«
    Daraufhin begannen die Jungen zu suchen, zunächst im Arbeitszimmer. Sie fanden keinen Geheimgang. Das große Appartementhaus war zwar nicht neu, aber solide gebaut, und die Wände und Fußböden waren massiv. Allem Anschein nach gab es keine Möglichkeit, daß jemand in die Wohnung eindringen konnte
    – es sei denn durch die Tür.
    »Gespenstisch«, sagte Bob.
    Prentice nickte. »Ich wohne schon lange hier und mag diese Wohnung, aber jetzt muß ich mir wohl doch etwas anderes suchen. Dieses Gefühl, beobachtet zu werden, ertrage ich einfach

Weitere Kostenlose Bücher