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Die drei ??? und der Karpartenhund

Die drei ??? und der Karpartenhund

Titel: Die drei ??? und der Karpartenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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früheren Pfarrers zu sehen, was unmöglich ist, und dieser Junge hier sieht ihn, was auch unmöglich ist, und wir sehen gestern abend hier eine Statue, die nie hier war, also ist das ebenfalls unmöglich.
    Sie haben nicht zufällig irgendwo eine Bischofsmütze versteckt?«
    Pfarrer McGovern erschrak sichtlich. »Gestern waren eine Bischofsmitra und ein Stab in der Kirche«, sagte er unvermittelt.
    »Wieso das?« fragte der Polizist.
    »Wir hatten eine Aufführung«, erklärte der Pfarrer. »Für Weihnachten. Die Kinder haben sie für die Eltern eingeübt. Und zwar hier in der Kirche, so wie man im Mittelalter Mysterienspiele aufführte. Sie stellten die Geburt Christi dar und die drei Weisen aus dem Morgenland, und ganz zum Schluß kamen all die berühmten Heiligen dazu. St. Patrick natürlich auch. Er ist ja sehr beliebt. Für ihn hatten wir einen Stab und einen grünen Umhang.
    Heute habe ich alles wieder in den Kostümfundus zurückgebracht.«
    »Aha!« sagte Justus Jonas. »So ging das also aus mit dem Einbrecher!«
    »Wie?« sagte ein Polizist verständnislos.
    »Das ist doch ganz logisch«, sagte Justus in überlegenster Manier. »Gestern abend wimmelte die Gegend hier nur so von Polizisten, und alle suchten einen Mann, der in ein Haus in der Parallelstraße eingebrochen hatte. Dieser Mann versteckte sich in der Kirche. Als er ahnte, daß nun auch die Kirche durchsucht werden würde, legte er rasch den Umhang um, setzte sich die Mitra auf und stellte sich als Heiligenstandbild an die Wand. Als Sie hier drinnen nach ihm suchten, waren Sie ihm so nahe, daß Sie ihn hätten berühren können.« Die beiden Polizisten machten große Augen.
    »Natürlich erschrak er, als der Mesner von der Empore herunterkam«, fuhr Justus fort. »Und möglicherweise war er zu jeder Verzweiflungstat fähig, als der Mesner nach der Durchsuchung nochmals in die Kirche kam. Denn ihm würde es ja auffallen, wenn da plötzlich eine Statue stand, wo noch nie eine gewesen war, oder etwa nicht? Pfarrer McGovern, konnte sich der Mesner noch erinnern, was sich wirklich abspielte, als er seine Verletzung davontrug?«
    Der Pfarrer schüttelte den Kopf. »Er glaubt, er sei gestolpert.
    Er hat eine schwere Gehirnerschütterung und einen Schock.«
    »Vielleicht hat ihn jemand niedergeschlagen«, stellte Justus nachdrücklich fest. »Er schaltete ein paar Lampen aus, aber auch dann kann der Einbrecher noch befürchtet haben, man könne ihn entdecken. Vielleicht hat er sich von hinten an den Mesner angeschlichen und –«
    Der Pfarrer Bob die Hand und unterbrach Justs Redefluß.
    »Ich hätte mit ihm zusammen herkommen sollen«, sagte er.
    »Der arme Kerl!«
    »Es gefällt mir gar nicht, wie sich das im Protokoll ausnehmen wird«, sagte einer der Polizisten. »Ein Einbrecher, der sich als Statue tarnt! Ein Junge, der behauptet, er hätte einen Geist gesehen!«
    »Ich sah einen dunkelgekleideten Mann mit einem weißen Kragen«, stellte Justus richtig. »Ich sagte nicht, ich hätte einen Geist gesehen.«
    »Wie sollte aber ein gewöhnlicher Sterblicher hier herein-kommen?« fragte die Haushälterin. »Die Tür war abgeschlossen.
    Sie hörten selbst, wie Pfarrer McGovern das sagte. Es war der Alte
    – die arme Seele, die nicht zur Ruhe kommt!«
    »Er ist mit einem Schlüssel hereingekommen«, entschied der zweite Polizist. »Es kann nicht anders sein, denn als er wieder hinausging, schloß er die Tür ab. Herr Pfarrer, wer besitzt Schlüssel zu dieser Kirche?«
    »Ich natürlich«, sagte der Pfarrer. »Und Mrs. O'Reilly . . . und der Vikar . . . und natürlich Earl. Ich glaube, sein Schlüsselbund ist bei seinen Sachen im Krankenhaus. Und im Pfarrhaus ist noch ein Satz Reserveschlüssel, falls jemand die seinen verliert. Im Garderobenschrank unten in der Diele. Dort hängen sie an einem Haken.«
    »Tatsächlich, Herr Pfarrer?« fragte Justus.
    Pfarrer McGovern machte kehrt und lief rasch ins Pfarrhaus.
    Nach wenigen Minuten war er wieder da.
    »Sie sind weg«, sagte er.
    Alle schwiegen.
    »Es . . . es ist ziemlich leichtsinnig, einen Satz Schlüssel an einem solchen Platz aufzubewahren«, gab der Pfarrer zu. »Ins Pfarrhaus kommen so viele Leute, wegen aller möglichen Dinge. Und die Garderobe wird dabei oft benutzt.«
    »Sie wollen also damit sagen, Herr Pfarrer«, sagte einer der Polizeibeamten, »daß fast jedermann in der Nachbarschaft die Schlüssel zu dieser Kirche hätte an sich nehmen können.«
    Der Pfarrer nickte betreten.
    »Dann

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