Die drei ??? und der Karpartenhund
»Eine Sprengladung. Unter der Haube war eine Art Bombe angebracht!«
Er knallte die Haube wieder zu. »Abschleppen!« rief er dem Fahrer des Lastwagens zu. »Zur Polizeigarage!«
Dann wandte er sich den Jungen zu. Murphy war auch wieder dazugekommen, und Sonny Elmquist stand fröstelnd bei den Eingangsstufen zur Wohnanlage. Alex Hassell war aus seiner Wohnung getreten, und es sah aus, als habe er nur rasch eine Hose über den Schlafanzug gestreift.
»Auf die hatte es aber einer abgesehen!« sagte Hassell.
»Hatte die Frau irgendwelche Feinde?« wollte der Polizist wissen.
»Einen ganzen Bau voll«, sagte Murphy geringschätzig, »obwohl ich mir nicht vorstellen kann, daß ihr jemand deshalb gleich eine Bombe ins Auto legt.«
Der Makler gähnte. »Ich heiße Murphy«, sagte er zu dem Mann im Anzug. »Falls Sie es fürs Protokoll brauchen. John Murphy. Ich wohne in 1 E, und ich habe nichts gesehen. Ich hörte nur den Knall und den Aufprall des Wagens. Ich lief mit den Jungen hier los und half, die alte Schreckschraube aus dem Wagen zu ziehen. So, und da wir heute noch kaum zum Schlafen gekommen sind, werde ich mir einen Tag freinehmen und mich nochmals ins Bett legen. Wenn Sie noch Fragen an mich haben, dann bitte, aber nicht vor Mittag. Bis dann will ich nämlich schlafen.«
Der Makler stapfte die Stufen hinauf und verschwand.
Der Polizist sah ihm nach. »In diesen Tagen geht es hier wirklich nicht mit rechten Dingen zu«, bemerkte er.
»Kann man wohl sagen«, bestätigte Peter. Er blinzelte nach Osten, wo ein rosafarbener Schimmer den Himmel zu erhellen begann.
»Wenn an dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit was dran ist, haben wir einen ruhigen Morgen zu erwarten. Was kann nun noch passieren?«
Es brennt!
Nach den nächtlichen Strapazen fielen Mr. Prentice und die erschöpften drei ??? in tiefen Schlaf. Spät am Vormittag servierte Prentice den Jungen ein ausgezeichnetes Frühstück. Justus schaltete den Fernsehmonitor wieder ein, blickte jedoch nur gelegentlich hin. Das Haus war ganz ruhig.
»Ich muß zur Bank«, verkündete Mr. Prentice. »Bis morgen brauche ich ja zehntausend Dollar in bar, und zwar in kleinen Scheinen. Es wäre mir sehr angenehm, wenn einer von euch mich begleiten könnte.«
»Aber sicher, Mr. Prentice«, sagte Justus. »Nur meine ich, Sie sollten die Polizei von Ihrem Vorhaben unterrichten.«
»Nein«, sagte Prentice. »Der Karpatenhund ist zu kostbar, um das Risiko eines Verlustes einzugehen. Wenn sich der Dieb bedroht fühlt, zerstört er ihn vielleicht kurzerhand. Wir müssen seine Anweisungen genau befolgen.«
Justus trat ans Fenster. Auf der Straße unten war ein Taxi vorgefahren. Der Fahrer kam die Stufen zum Bürgersteig herunter; er trug einen Koffer. Mrs. Boggle kam hinterher.
»Mrs. Boggle geht weg«, meldete Justus, als das Taxi losfuhr.
»Sie hat eine Schwester in Santa Monica«, sagte Prentice.
»Zu ihr geht sie, wenn sie krank ist oder sonst Sorgen hat.«
»Ich kann mir vorstellen, daß sie jetzt sogar große Sorgen hat«, sagte Peter. »Wenn einem jemand eine Bombe ins Auto legt, ist das –«
Das Geräusch splitternden Glases unterbrach ihn – man konnte es sogar durch die geschlossene Balkontür hören.
»Feuer!« schrie jemand. »Hilfe! Feuer!«
Die vier in Prentices Wohnung waren schon zur Tür draußen. Im Erdgeschoß, in John Murphys Wohnung, standen die Vorhänge in Flammen. Sonny Elmquist, barfuß und mit wirrem Haar, schlug mit einem eisernen Stuhl vom Schwimmbecken die Fenster-scheiben ein.
»Um Himmels willen!« rief Mr. Prentice. Er rannte zurück, um die Feuerwehr anzurufen.
Peter war drunten und hatte sich einen zweiten Stuhl ge-schnappt, noch ehe Justus und Bob im Hof angekommen waren.
Alex Hassell kam aus seiner Wohnung getaumelt.
»Mr. Murphy!« brüllte Peter.
Er fegte Glassplitter vom Fenstersims und schlug mit seiner Jacke nach den lodernden Vorhängen.
»Da!« Justus hatte einen Feuerlöscher in einer Nische bei der Treppe entdeckt. Er riß ihn an sich und lief auf die Lohe zu.
Gleich darauf spritzte Schaum aus dem Löscher und erstickte die Flammen an den Vorhängen. Das Feuer erstarb mit gehässigem Zischen, und die Jungen und Elmquist kletterten durchs Fenster hinein. Justus zielte mit dem Feuerlöscher auf ein schmorendes Sofa, das beim Fenster stand, und verabreichte dem Weihnachtsbaum hinter dem Sofa noch eine wohlbemessene Ladung.
Die Jungen husteten und würgten in der raucherfüllten Wohnung.
Sie riefen laut, aber Murphy
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