Die drei ??? und der Karpartenhund
Hassell zu Peter.
Peter kletterte aus dem Wasser an die kühle Luft.
»Mr. Prentice!« rief Mrs. Boggle laut. In ihren Bademantel gehüllt, die Haare auf rosa Lockenwickler gedreht, war sie auf der Bildfläche erschienen. »Mr. Prentice, Sie müssen schon dafür sorgen, daß diese Lausebengels sich nachts nicht herumtreiben!«
Justus kam die Treppe herunter. Sonny Elmquist stand plötzlich in der Tür seiner Wohnung.
»Ich . . . ich konnte nicht schlafen«, sagte Peter lahm.
Murphys Tür ging auf. »Was ist denn nun schon wieder?« knurrte der Makler erbost.
»Der unverschämte Bursche hat eine meiner Katzen getreten!« sagte Hassell. Er wiegte das triefende, jammervoll aussehende Tier in den Armen. »Es ist schon gut, Kleines«, sagte er tröstend. »Nun kommst du mit mir. Ich bringe dich wieder in Ordnung. Laß den gräßlichen Flegel nur sein!«
»Dich möchte ich nicht noch einmal hier vorfinden!« sagte Mrs. Boggle zornig.
»Ja, Madam«, sagte Peter.
Mrs. Boggle zog sich in ihre Wohnung zurück und knipste das Licht aus.
»Schon wieder dienstfrei?« erkundigte sich Justus mit prüfendem Blick bei Elmquist.
Sonny Elmquist nickte.
»Schade, daß es heute abend etwas unruhig zugeht«, meinte Justus.
Der hagere junge Mann rieb sich die Augen, trat zurück und schloß seine Tür.
Peter ging, zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe zu Prentices Wohnung hinauf. Justus folgte ihm. Prentice wartete im Wohnzimmer mit einem großen Badetuch, und im Badezimmer ließ Bob die heiße Dusche laufen.
»Habt ihr Töne?« fragte Peter. »Ich war da draußen und schaute Elmquist nach, und ich sah ihn ums Becken herum zu Murphys Wohnung gehen. Also ging ich hinunter, und da trat ich auf die verflixte Katze und –«
»Ich hab's gesehen«, sagte Justus. »Du bist im Becken gelandet.«
Es knallt!
Bis zum Morgen wechselten sich Bob und Justus bei der Wache auf dem Balkon ab. Erst um vier rührte sich wieder etwas im Hof –
Mrs. Boggle kam aus ihrer Wohnung. Sie trug einen schweren Tweedmantel. Justus erspähte sie und duckte sich rasch hinter die Wohnungstür.
»Mrs. Boggle geht weg«, meldete er Prentice. Der alte Herr war überhaupt nicht zu Bett gegangen. Er hatte die Nacht im Sitzen verbracht, in die Sofaecke gelehnt, und war hin und wieder eingenickt.
»Nichts Besonderes«, sagte Prentice, als er die Nachricht ver-nahm.
»Um vier in der Frühe!« meinte Justus verdutzt.
Prentice gähnte. »Der Supermarkt ist durchgehend Tag und Nacht offen«, erinnerte er Justus. »Mrs. Boggle erledigt ihre Einkäufe immer donnerstags, und da geht sie jedesmal um vier Uhr weg.«
Justus konnte Prentice nur anstarren.
»Sie behauptet, um diese Zeit sei es im Supermarkt nicht so voll«, sagte Prentice. »Ich meine zwar eher, sie kann um diese Zeit einigermaßen sicher sein, daß sich hier nichts tut und sie nichts versäumt, wenn sie weggeht. Mr. Murphy geht erst um fünf Uhr in sein Büro, und die andern Mieter liegen da noch alle im Bett.« Bob und Peter kamen aus dem Arbeitszimmer, wo sie ein wenig geschlafen hatten. »Sie meinen, die ist so neugierig, daß sie es nicht fertigbringt, hier mal wegzugehen, außer wenn alles schläft?« sagte Peter.
»Ja, es ist ein eigenartiges, zwanghaftes Verhalten«, sagte Prentice.
»Sie ist wie eine Spinne, die ihr Netz nicht verlassen kann, ihr einziges Interesse gilt den Leuten, die hier wohnen. Sie beobachtet sie ununterbrochen. Das ist ihr Leben.«
Bob trat ans Fenster zur Straße und zog die Vorhänge zurück.
Er hörte einen Wagen anfahren und sah unten auf dem Asphalt den roten Widerschein von Bremslichtern. Dann fuhr ein großes graues Auto langsam rückwärts unter dem Gebäude hervor.
»Da wundert es mich, daß ihre Batterie mitmacht, wenn sie den Wagen nur einmal in der Woche benutzt«, sagte Bob. »Sie muß ziemlich oft einen Mechaniker aus der Werkstatt kommen lassen«, sagte Prentice.
Der Wagen scBob sich zur Straße vor, wendete dort und fuhr nun langsam vorwärts weiter.
Und dann hörten die Jungen und Prentice in der Stille vor der Morgendämmerung einen Knall und einen Schrei.
Prentice sprang vom Sofa auf.
Justus stürzte ans Fenster.
Ein Stück weiter vorn auf der Straße schleuderte der graue Wagen erst nach links und dann nach rechts. Rauch quoll unter der Motorhaube hervor.
Mrs. Boggle schrie noch einmal. Der Wagen, den sie nun überhaupt nicht mehr in der Gewalt hatte, schlitterte gegen den Randstein, und beide Vorderreifen platzten. Mit einem
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