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Die drei ??? und der Karpartenhund

Die drei ??? und der Karpartenhund

Titel: Die drei ??? und der Karpartenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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häßlichen Knirschen fuhr er frontal auf einen Hydranten auf.
    Mrs. Boggle schrie und schrie. Den Hydranten hatte es glatt abrasiert, und rings um den Wagen spritzte das Wasser auf. Bob rannte zur Tür. »Wir müssen sie rausholen, ehe sie ersäuft«, sagte er.
    Die Jungen hatten gerade den Hof erreicht, als Murphy im Bademantel und Elmquist im Mantel über dem Schlafanzug durch das Tor vorn rannten.
    »Mrs. Boggle!« rief Murphy laut. Der kräftige Mann lief auf das Autowrack und das hoch aufspritzende Wasser zu.
    Die Jungen überholten Elmquist und Murphy. Sie wateten durchs kalte Wasser und tasteten sich in der eisigen Fontäne aus dem abgerissenen Hydranten zur Wagentür vor.
    Mrs. Boggle saß steif hinter dem Lenkrad, blickte starr geradeaus und schrie – schrie, als wolle sie nie mehr aufhören.
    »Mrs. Boggle!« Justus zerrte am Türgriff. Die Wagentür war verriegelt.
    Murphy klopfte ans Seitenfenster neben Mrs. Boggle.
    Die Frau drehte sich um und starrte ihn wie betäubt an.
    »Die Tür aufmachen!« brüllte Murphy. »Die Verriegelung!«
    Sie fummelte am Knopf in der Tür herum. Eine Sekunde später hatte Murphy die Tür aufgerissen. Er und Bob zogen die unter Schock stehende Frau aus dem Wagen.
    Dann heulten auf der Straße die Sirenen auf und ein Feuerwehrauto kam herangefahren. Männer in schwarzen Regenmänteln schwärmten aus. Einer überblickte kurz die Lage und drehte sich um, um dem Fahrer Bescheid zu sagen. Der Mann ließ den Motor wieder an und raste auf der Straße weiter. Gleich darauf schoß kein Wasser mehr aus dem Hydranten. Murphy, Elmquist, Bob und Justus standen bei Mrs. Boggle, die wegen der Schockeinwirkung nicht sprechen konnte.
    »Wie haben Sie das gemacht?« fragte Murphy einen Feuerwehrmann.
    »An der Ecke ist ein Haupthahn«, sagte der Mann. Er sah Mrs. Boggle an. »Waren Sie am Steuer?« fragte er.
    Sie gab keine Antwort.
    »Wir bringen sie besser ins Haus«, sagte Murphy. »Sonst holt sie sich hier draußen noch eine Lungenentzündung.«
    Bob und Justus mußten Mrs. Boggle fast die paar Stufen zur Wohnanlage hinaufschleppen. Murphy holte die Woh-nungsschlüssel aus dem Wagen, um ihre Tür zu öffnen. Der Feuerwehrmann war schon dort angekommen. Hinter ihm tauchte ein Polizist auf.
    »Wer hat den Feuermelder eingeschlagen?« erkundigte sich der Polizist.
    Mrs. Boggle stand in ihrem Wohnzimmer. »Jemand hat auf mich geschossen«, sagte sie. Es sah aus, als spreche sie, ohne die Lippen zu bewegen.
    »Sie ziehen am besten erst mal Ihre nassen Sachen aus, Madam«, sagte der Polizist ruhig. »Und dann, wenn Sie sich wieder besser fühlen, berichten Sie uns vielleicht den Hergang.« Sie nickte und verschwand im Flur.
    Justus merkte, daß seine Zähne aufeinanderschlugen. »Ich werde mich auch umziehen«, sagte er zu dem Beamten.
    »Hast du die Sache gesehen?« fragte der Polizist.
    »Ja, ich sah, wie der Wagen auf der Straße anfuhr«, sagte Justus.
    »Gut, geh und zieh dich um, und dann komm wieder her.«
    Er wandte sich an Bob und Peter. »Und ihr beiden auch.«
    Ein paar Minuten später kamen die Jungen in trockenen Kleidern zurück und gaben zu Protokoll, was sie erlebt hatten.
    Unten war ein Abschleppwagen vorgefahren. Mehrere Männer in Polizeiuniform und ein Mann im Straßenanzug drängten sich um das zertrümmerte Auto.
    »Wenn tatsächlich einer geschossen hat, dann hat er sein Ziel verfehlt«, sagte der Mann im Anzug.
    »Man hörte aber einen Schuß«, sagte Justus. »Ich hab' ihn gehört.
    Gerade als sie die Straße entlangfahren wollte, knallte es – ein Schuß oder eine Explosion.«
    Der Wagen, der mit Schlagseite mitten auf dem abgerissenen Hydranten hing, war von den Scheinwerfern des Abschleppwagens hell beleuchtet.
    »Keine Einschüsse«, stellte der Mann im Straßenanzug fest.
    Justus entdeckte etwas auf dem Asphalt – ein Stückchen rötliches Papier, das jetzt ganz durchweicht war. Er bückte sich, Bob es auf und untersuchte es genau.
    »Eine schwarze Rauchwolke«, sagte er.
    »Wie?« meinte der Mann im Anzug.
    »Unmittelbar nach dem Schuß oder der Explosion drang direkt unter der Motorhaube eine schwarze Rauchwolke hervor.«
    Der Mann ging am Wagen nach vorn und öffnete die Motorhaube.
    Ein uniformierter Beamter beleuchtete mit seiner Stablampe den Motor.
    Über dem Motorblock waren Papierfetzen und etwas, das wie angesengte Watte aussah, verstreut. Die Zündkabel waren verschmort, und der Keilriemen war gerissen.
    »Kein Schuß«, entschied der Mann im Anzug.

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