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Die drei ??? und der Karpartenhund

Die drei ??? und der Karpartenhund

Titel: Die drei ??? und der Karpartenhund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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herauszukriegen, ob ich irgendwelche Feinde habe. Unsinn! Leute wie ich haben keine Feinde.«
    »Dessen bin ich sicher«, sagte Justus. »Mr. Prentice wird sich darüber freuen, daß es Ihnen besser geht.«
    »Er ist ein netter Mann«, sagte sie. »Ich mag ihn. Es freut mich, daß er sich jetzt einen Hund anschaffen will.«
    Justus stand starr. »Diesen Karpatenhund?«
    »Ja. Er erzählte mir . . .«
    »Er erzählte Ihnen, er wolle sich einen Karpatenhund anschaffen?«
    Sie zog die Brauen zusammen, als habe sie Mühe, sich zu erinnern. »Nein, wenn ich es recht überlege, hat er es mir doch nicht erzählt. Es war wohl eher Mrs. Boggle. Ja, jetzt weiß ich es wieder. Vorigen Samstag war ich zum Schwimmen draußen, und Mrs. Boggle drückte sich im Hof herum und tat so, als warte sie auf den Postboten. Da sagte sie, Prentice wolle sich einen Hund zulegen, hätte ihr aber noch nicht Bescheid gegeben.
    Sie war deshalb ganz außer sich. Sie meinte wohl, ein Hund im Haus könne stören, obwohl ich das nicht begreife. Alex Hassell versammelt ja auch dauernd all diese streunenden Katzen um sich.«
    Justus nickte. »Sagen Sie, kann ich Ihnen aus Ihrer Wohnung etwas herbringen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Man hat mich schon mit Zahnbürste und Kamm und allem, was eine Frau so braucht, versorgt«, sagte sie.
    »Und außerdem werde ich schon morgen oder übermorgen entlassen. Sie wollten mich nur ein paar Tage zur Beobachtung hierbehalten.«
    Justus verabschiedete sich und ging nachdenklich weg.
    Also war Miss Chalmers die Sache mit dem Karpatenhund ebenfalls bekannt gewesen, obwohl auch sie alles gänzlich mißverstanden hatte. Zweifellos wußte jedermann in der Wohnanlage, daß Mr. Prentice sich demnächst irgendeinen Hund anzuschaffen gedachte. Aber wie viele Leute wußten, daß dieser Hund in Wahrheit eine Kristallskulptur von der Hand des verstorbenen Künstlers Edward Niedland war?
    Ob es Elmquist wohl wußte? Oder vielleicht Murphy? Es wäre interessant, Murphy zu der Sache zu hören.
    Ein Taxi stand im Lieferantenbereich vor dem Krankenhaus.
    Der Fahrer räkelte sich zeitunglesend auf dem Sitz.
    »Wissen Sie, wo die Belvedere-Klinik ist?« fragte Justus.
    »Klar, Junge. Drüben bei der großen Kreuzung, Wilshire Boulevard und Yale Avenue.«
    Justus stieg in das Taxi. »Dort möchte ich hin.«
    »Schön.« Der Fahrer schaltete den Taxameter ein und fuhr los.
    Justus merkte, daß sie wieder in die Richtung des Appartementhauses am Paseo Place fuhren. Und wirklich stellte sich heraus, daß die Belvedere-Klinik, eine kleine Privatklinik, nur zwei Straßen davon entfernt war.
    Justus zahlte und betrat das Gebäude.
    Verglichen mit dem Zentralkrankenhaus herrschte hier Eleganz.
    Die Empfangshalle war mit einem dicken Teppich ausgelegt und geschmackvoll weihnachtlich dekoriert. Die Empfangsdame war nicht weiß bekittelt, sondern trug ein weich fallendes rosafarbenes Kleid. Sie rief in John Murphys Zimmer an und meldete, Justus Jonas sei in der Klinik und wolle Mr. Murphy besuchen. Dann lächelte sie und nannte Justus Mr. Murphys Zimmernummer.
    Der Raum war ein großes Eckzimmer. Die Sonne schien durch zwei Fenster herein. Murphy lag im Bett, und sein sonst so gut durchblutetes Gesicht war so weiß wie das Kissen. Sein Neffe, Harley Johnson, saß am Fußende des Bettes in einem Armsessel und sah Murphy halb belustigt, halb mißbilligend an.
    Murphy warf Justus einen erregten Blick zu, als der Erste Detektiv ins Zimmer trat. »Falls du vorhast, mir auch gute Ratschläge zu verpassen«, sagte er barsch, »dann laß es bitte sein. Harley hat mich für heute schon genügend eingedeckt.«
    »Ich sagte schon immer, daß das Rauchen eines Tages noch dein Tod sein wird«, erklärte Harley. »Nur hätte ich es nicht ganz so schnell erwartet!«
    »Ich war müde«, sagte Murphy. Es klang gereizt. »Ich war müde, sonst nichts. Normalerweise bin ich immer sehr achtsam. Ich habe im Schlafzimmer auch keine Zigaretten liegen.«
    »Dann solltest du aber auch im Schlafzimmer schlafen und nicht auf dem Sofa«, sagte Harley.
    Murphy stöhnte. »Es gibt doch nichts Schlimmeres als einen rechthaberischen Neffen.«
    »Ist es so passiert?« fragte Justus. »Sie sind auf dem Sofa eingeschlafen, und die Zigarette ist Ihnen heruntergefallen?«
    »Vermutlich ja«, gab Murphy zu. »Ich kann mir nicht vorstellen, wie es sonst hätte passieren können. Ich weiß noch, wie ich in die Wohnung kam – nach der Explosion in Mrs. Boggles Wagen – und mich

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