Die drei ??? und der Karpartenhund
sich mit den Beinen ab, und dann griff er nach etwas.
»Er hat ihn gefunden!« Fenton Prentices Stimme war ein erregtes Flüstern. »Er hat ihn tatsächlich gefunden!«
Justus kam flink an die Oberfläche. In der Hand hielt er einen Gegenstand, von dem eine Schnur herabbaumelte.
Er paddelte zum Beckenrand und reichte Fenton Prentice seine Beute hinauf. »Der Karpatenhund!« rief der alte Herr.
Er nahm die Skulptur entgegen und drehte und wendete sie in den Händen. Es war ein Werk von eigenartigem Reiz, diese Gestalt eines kraftvollen Hundes mit kantigem, schwerem Kopf. Die großen runden Augen waren goldgerändert, und goldener Schaum lag auf den kristallenen Lefzen. Die Figur maß von der Unterkante des Glassockels bis zu den Ohrspitzen knapp zwanzig Zentimeter.
Zwischen den Beinen des Tieres lag ein Totenschädel. Um den Rumpf des Hundes war ein langes Stück goldfarbener Kordel geknotet.
»So einfach ist das«, sagte Justus. »Der Einbrecher mußte nicht einmal untertauchen. Er versenkte den Hund an dieser Kordel, bis er den Grund erreicht hatte, und dann ließ er los. Die goldene Schnur war vor dem wirren Mosaik aus Blau und Gold nicht zu sehen.«
»Genial!« sagte Charles Niedland.
»Kann ich ihn wieder haben?« wandte sich Justus an Fenton Prentice.
»Wie?« fragte Prentice.
»Ich sagte: kann ich ihn wieder haben? Ich möchte ihn ins Becken zurücklegen.«
»Aber wozu das?«
»Weil der Einbrecher heute nacht vielleicht den Hund holen kommt. Er rechnet ja noch damit, daß Sie morgen das Lösegeld deponieren. Wir werden den Karpatenhund in sein Versteck zurückbringen, und dann werden wir den Monitor einschalten und den Einbrecher beobachten!«
»Aha.« Aber Fenton Prentice hielt den Hund fest an sich gedrückt.
»Recht vernünftige Idee, Fenton«, ermunterte ihn Charles Niedland.
»Aber . . . aber der Hund könnte Schaden nehmen – es könnte ein Stück absplittern, oder er könnte ganz zu Bruch gehen!«
»Bisher ist der Einbrecher achtsam mit ihm umgegangen«, sagte Justus. »Und das wird er auch weiterhin tun.«
Fenton Prentice seufzte und gab Justus die Kristallfigur zurück.
Der Erste Detektiv ließ sie bedächtig an der Stelle, wo er sie gefunden hatte, ins Wasser sinken.
»Jetzt hätte ich gern ein Handtuch«, sagte er. »Es braucht keiner zu wissen, daß ich im Becken war. Auf den Platten hier dürfen keine nassen Fußspuren zu sehen sein.«
Charles Niedland sprang in großen Sätzen die Treppe hinauf und war nach einer Minute mit mehreren Handtüchern und einer dicken Badematte zurück. Justus stieg aus dem Wasser auf die Matte und trocknete sich flink ab.
»Hassell kommt!« Peter war vom Vordereingang herübergerannt.
»Sag Bob Bescheid!« befahl Justus und griff dann hastig nach seinen Kleidern. »Schnell, alles rauf!«
Als die Gruppe schleunigst in Prentices Wohnung verschwand, waren auf den Stufen, die von der Straße zum Eingangstor führten, Schritte zu hören. Justus schaltete den Monitor ein und sah sich an, wie Alex Hassell unten steifbeinig über den Hof und in seine Wohnung ging.
»Er hat gar nicht zum Becken hingesehen«, sagte Justus.
»Warum sollte er?« meinte Bob.
»Weil die Wasserfläche nicht ganz glatt ist, obwohl ich sehr vorsichtig war. Das passiert immer, wenn jemand in ein Schwimmbecken steigt. Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis das Wasser wieder ruhig daliegt.«
»Dann ist Hassell nicht der Einbrecher«, entschied Peter.
»Entweder das, oder er hat Grund zu der Befürchtung, daß man ihn beobachtet. Vielleicht hat er das bewegte Wasser sehr wohl bemerkt und ist nur zu raffiniert, um sich eine Reaktion ansehen zu lassen. Wir müssen abwarten.«
Im Hof begannen sich die Katzen zu versammeln. Sie bildeten einen stummen Halbkreis um Alex Hassells Tür und saßen wartend da. Gleich darauf kam Hassell mit ein paar Näpfen heraus. Er schaute den Katzen beim Fressen zu. Er streichelte sie und redete auf sie ein, dann zogen die Tiere wieder ab. Nach kurzer Zeit verließ auch Hassell das Haus.
Die Jungen halfen Fenton Prentice mit dem Abendessen, und dann aßen sie alle, während jeweils einer der drei ??? den Monitor im Auge behielt. Um elf Uhr gingen im Hof die Lampen aus.
Peter holte seine Jacke aus dem Garderobenschrank. »So, und weiter geht's mit dem Wacheschieben auf dem Balkon.«
»Ich komm mit«, sagte Justus.
Bob stand auf. »Dann bin ich auch dabei. Heute nacht dürfte sich noch etwas tun – und das will ich nicht versäumen!«
Der
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