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Die drei ??? und der Phantomsee

Die drei ??? und der Phantomsee

Titel: Die drei ??? und der Phantomsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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Justus mit einem Anflug von Selbstgefälligkeit. »Wir kriegen schon raus, wohin Angus ging. Wir müssen nur die eine wichtige Tatsache, auf die er hinweist, entsprechend verwerten.«
    »Und was wäre das, Just?« fragte Cluny.
    »Daß er in einem Laden einkaufte, der kurz vorher ausgebrannt war!« sagte Justus triumphierend. »Im Jahr 1872 war Santa Barbara noch klein genug, daß von einem Brand irgendwo in der Stadt die Zeitung berichtete!«
    Am späten Nachmittag hatten sie die grünen Vororte von Santa Barbara erreicht. Sie fanden das pompöse Gebäude der Lokalzeitung »Sun-Press« an der De La Guerra-Plaza. Die Empfangsdame schickte sie zu einem Mr. Pidgeon im zweiten Stock. Der Herausgeber war ein magerer Mann mit liebenswürdigem Lächeln.
    »1872?« meinte Mr. Pidgeon. »Nein, damals existierten wir noch nicht. Aber es gab eine Zeitung hier, und du hast ganz recht, junger Mann – die Nachricht von einem Brand ist damals bestimmt erschienen.«
    »Und wo befindet sich nun das Archiv dieser ehemaligen Zeitung, Sir?« erkundigte sich Justus.
    »Nun, das gesamte Archiv haben wir übernommen«, erklärte Mr. Pidgeon, »aber leider sind alle Unterlagen aus der Zeit vor 1900
    bei einem durch ein Erdbeben verursachten Feuer vernichtet worden.«
    Justus stöhnte. »Wirklich alle Unterlagen, Mr. Pidgeon?«
    »Bedaure, ja«, sagte der Herausgeber. Dann überlegte er kurz. »Da wäre allerdings noch eine Möglichkeit. Ich kenne einen alten Schriftsteller, der vor über sechzig Jahren an dieser Zeitung mitarbeitete. Ganz sicher bin ich nicht, aber ich glaube, er hatte sich ein privates Archiv über diese frühere Zeitung angelegt. Als eine Art Hobby.«
    »Lebt dieser Herr in Santa Barbara, Sir?« rief Justus aufgeregt.
    »Aber sicher.« Mr. Pidgeon öffnete ein Adressenverzeichnis auf seinem Schreibtisch. »Er heißt Jesse Widmer, und er wohnt in der Anacapa Street 1600. Sicher wird er euch gern empfangen.«
    Also fuhren sie mit dem Transporter weiter zur Anacapa Street. Nummer 1600 war ein kleines Ziegelsteinhaus am Ende eines langen Gehwegs, hinter einem größeren Haus gelegen. Justus und Cluny liefen den Weg entlang, während Patrick im Wagen sitzen blieb. Da blieb Justus unvermittelt stehen.
    Irgendwo war eine Tür zugeschlagen, und hinter dem kleinen Haus waren Schritte zu hören, die sich rasch entfernten.
    »Da, Just!« Cluny zeigte hin.
    Die Eingangstür des kleinen Hauses stand offen. Wie sie noch horchten, drang ein schwacher Schrei aus dem Haus.
    »Hilfe!« Und dann lauter: »Helft mir!«
    »Da ist jemand in Not!« rief Justus und lief mit Cluny los. Patrick sprang vom Wagen und kam hinterhergerannt. Von der Haustür aus ging es gleich in ein kleines, sauberes Wohnzimmer voller Bücherregale und gerahmter Titelseiten alter Zeitungen.
    »Bitte, helft mir doch!«
    Die Schreie kamen aus einem weiter hinten gelegenen Raum zur Linken. Die Jungen gingen ihnen nach und traten in ein Arbeitszimmer, das mit hohen Stapeln alter Zeitungen und Zeitschriften vollgepfropft war. Eine Schreibmaschine stand auf einem Schreibtisch, daneben lagen beschriebene Manu-skriptseiten in einem Kästchen, als arbeite gerade jemand an einem Buch.
    Ein alter Mann lag am Boden. Glasige Augen wandten sich den Jungen zu. Blut sickerte aus seinem Mund, und er war im Gesicht verletzt.
    »Um Himmels willen«, entfuhr es Patrick, als er den alten Mann da liegen sah. Er half ihm behutsam auf und setzte ihn in einen Sessel. Cluny holte ein Glas Wasser. Der alte Mann trank gierig.
    »Ein Kerl mit einem Bart«, sagte der alte Mann. »Mit Narben im Gesicht, und er hatte eine Matrosenjacke an. Aber sagt: Wer . . . wer seid ihr?«
    »Java-Jim !« rief Cluny.
    Justus erklärte dem alten Herrn, wer sie waren. »Mr. Pidgeon von der ›Sun-Press‹ schickt uns zu Ihnen, Sir. Das heißt, falls Sie Jesse Widmer sind.«
    »Der bin ich.« Der alte Herr nickte. »Java-Jim? So heißt also der Mann, der mich niedergeschlagen hat?«
    »Ja, Sir«, sagte Justus. »Was wollte er von Ihnen, Mr. Widmer?«
    Mr. Widmer atmete tief und mühsam, während Patrick vorsichtig seine Wunde verarztete. Doch er lächelte, um zu zeigen, daß die Verletzungen nicht schlimm waren.
    »Der kam jedenfalls nicht auf Empfehlung von der ›SunPress‹. Er platzte einfach hier herein. Wollte was von einem Brand in einem Geschäft wissen, so etwa im November 1872«, sagte der alte Herr. »Also hinter dem Schatz der ›Argyll Queen‹ ist dieser bärtige Kerl her, sagt ihr? Ja, gibt es denn

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