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Die drei ??? und der Phantomsee

Die drei ??? und der Phantomsee

Titel: Die drei ??? und der Phantomsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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beobachteten, wie der junge Mann mit der wirren Mähne hinter dem tief im Wasser liegenden Kahn verschwand und wie sich dabei seine Lippen bewegten, als spreche er zu jemand. »Da muß noch einer sein, Cluny!«
    »Vielleicht Java-Jim?« meinte Cluny.
    »Komm mit«, sagte Justus beherzt.
    Der Chef der drei ??? überquerte die Fahrbahn und ging schräg auf das Schiff zu.
    »Wenn es Java-Jim und Stebbins sind«, flüsterte Justus,
    »dann können wir sie vielleicht hören. Und rauskriegen, was sie vorhaben. Im übrigen möchte ich wissen, wie Java-Jim Wind davon bekam, daß er sich direkt an Jesse Widmer wenden mußte.«
    Er mahnte Cluny mit einer Handbewegung zur Vorsicht, blieb bei dem Lastkahn stehen und horchte angespannt. Aber von der anderen Seite drang kein Laut herüber.
    »Es ist zu weit«, flüsterte Cluny. »Wir sollten um den Kahn herumgehen.«
    »Nein«, sagte Justus. »Dann laufen wir ihnen womöglich in die Arme. Wir werden sie von oben ausspionieren.«
    Er zeigte auf eine Leiter am Schiffsrumpf. Das Hinaufklettern war nicht ganz einfach, weil der Kahn der Länge nach auf einer schiefen Ebene zum Wasser hinunter vertäut war. Justus gelang es schließlich, sich hinaufzuhangeln, und Cluny kam nach. Dicht beisammen überquerten sie lautlos das Deck und da gab eine Deckplanke mit dem häßlichen Krachen morschen Holzes unter ihnen nach.
    Beide stürzten in ein schwarzes Loch hinunter!
    »Puh!« knurrte Justus, als er sich in etwas Weichem, Feuchtem begraben fand.
    »Alte Säcke«, keuchte Cluny. »Wir sind auf einen Haufen Säcke gefallen!«
    Als sie wieder zu Atem gekommen waren, standen sie auf dem schräg abfallenden Schiffsboden auf und sahen sich um.
    Sie waren im Laderaum des Kahns, einem dunklen, niedrigen Raum mit halbverrottetem Holzboden. Ein wenig Licht drang aus ein paar Ritzen in den Seiten des alten Kahns ein – und von oben aus der gezackten Öffnung der Luke, durch die sie heruntergestürzt waren. Aber diese Luke lag vier Meter über ihnen!
    »Gibt's hier nichts, worauf wir steigen könnten?« meinte Justus.
    Suchend gingen sie über den schlüpfrigen Boden. Außer den Säcken war nichts vorhanden. Keine Kisten, keine Bohlen, auch keine Stricke oder Leitern. Etwas Kleines huschte in eine dunkle Ecke. Ratten!
    Cluny sah Justus an. »Hier kommen wir nicht raus, Just!«
    »Wir suchen noch mal! Wir suchen alles ab!« entschied Justus.
    Sie schritten erneut den ganzen Raum ab, den abfallenden Boden des Kahns entlang – und plötzlich standen sie am Wasser. Justus schluckte.
    »Cluny, sieh dir mal die Wände an«, sagte er mit unsicherer Stimme. »Da oben ist eine Hochwassermarke. Wenn . . . wenn die Flut hereinkommt, steht der lecke Raum hier fast ganz unter Wasser!«
    Sie liefen zurück und stellten sich unter die Luke, durch die sie gestürzt waren.
    »Los, wir müssen rufen!« sagte Cluny.
    Da fiel ein Schatten über die ausgezackte Öffnung, und ein Gesicht spähte zu ihnen herunter. Ein junges Gesicht mit Schnurrbart!
    »Den Aufwand könnt ihr euch sparen«, sagte Stebbins drohend.
    »Hier kommt im Winter keiner her, und auf der Straße hört euch bei dem Verkehr auch niemand.«
    Sie starrten zu dem Fahrer des grünen Volkswagens hinauf Er funkelte sie böse an. »Ich habe mit euch Bürschchen zu reden!«

Justus verplappert sich
    Am Nachmittag hatten Bob und Peter mit dem Fahrrad die Firma Ortega erreicht. Ein dunkelhäutiger Mann lud gerade Ziegelsteine auf einen Lastwagen. Als die Jungen ihm sagten, sie hätten ein paar Fragen über die Gründer des Unternehmens, die Gebrüder Ortega, wischte er sich den Schweiß von der Stirn und grinste.
    » Si, die berühmten Gebrüder Ortega! Früher die besten Steinmetze in ganz Kalifornien! Mein Urgroßvater und mein Urgroßonkel. Ich bin Emiliano Ortega.« Der freundliche Mann seufzte vernehmlich. »Jetzt bin ich der beste Steinmetz hier, aber heutzutage ist ja solide Handwerksarbeit nicht mehr gefragt – viel zu teuer.«
    »Dann wissen Sie über die Gebrüder Ortega gut Bescheid?« fragte Bob.
    »Selbstverständlich. Was interessiert euch denn, muchachos? «
    »Am 22. November 1872 hat man hier einem gewissen Angus Gunn eine Wagenladung Ware verkauft. Wir möchten wissen, was das war.«
    » Caramba! « rief Emiliano Ortega. »Ihr wollt tatsächlich wissen, was da einer im Jahr 1872 gekauft hat? Vor über hundert Jahren?«
    »Ist das zu lange her?« fragte Peter.
    »Sie können uns also nicht helfen?« meinte Bob enttäuscht.
    »Hundert Jahre!«

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