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Die drei ??? und der Phantomsee

Die drei ??? und der Phantomsee

Titel: Die drei ??? und der Phantomsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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sagte Mr. Ortega in gut gespieltem Entsetzen, und dann lachte er mit funkelnden schwarzen Augen. »Natürlich kann ich euch helfen! Die Firma Ortega hat das beste Archiv in ganz Kalifornien. Kommt mit.«
    Mr. Ortega nahm die Jungen mit in sein Büro und trat an einen alten hölzernen Registraturschrank. Dort wühlte er ganz hinten in einem Fach zwischen vergilbten Aktenstößen. Schließlich zog er einen Ordner hervor, blies den Staub ab, während er den Jungen verschmitzt zulächelte, und öffnete den Ordner auf seinem Schreibtisch.
    »Ihr sagt also: 22. November, Angus Gunn. Gut, sehen wir mal nach, was wir hier haben – da ist es! Angus Gunn, Phantom Lake, Sonderlieferung: eine Tonne Granitsteine; bei Abholung bar bezahlt.«
    »Eine Tonne Granit?« sagte Peter. »Was für Granit? Ich meine, was waren das für Steine?«
    Mr. Ortega schüttelte den Kopf »Davon steht hier nichts – nur das Gewicht, eine Tonne. Es war eine Sonderlieferung, und nach dem Preis zu urteilen, war es kein gewöhnlicher Bruchstein, aber mehr weiß ich eben nicht.«
    »Was könnte man damals unter Sonderlieferung verstanden haben, Mr. Ortega?« fragte Bob. »Was war das, so eine Sonderlieferung?«
    »Na ja . . .« Mr. Ortega rieb sich das Kinn. »Eine Sonderlieferung, das wäre eben nicht einfach eine Ladung Steine, roh aus unserem Steinbruch, sondern ein Sortiment Steine von bestimmter Größe oder Form. Oder Steine, die nach dem Abbau irgendwie bearbeitet wurden, zum Beispiel poliert. Aber diese Lieferung war kein polierter Stein – dafür war sie wieder zu billig.
    Vielleicht hat dieser Angus Gunn einen Fußweg damit gepflastert?«
    »Einen Fußweg gepflastert?« wiederholte Peter verdutzt.
    »Ja, dazu verwendete man Steine – große, flache Platten.«
    »Nicht, daß wir wüßten«, sagte Bob.
    »Na, dann könnten es auch Steine beliebiger Größe sein, klein oder groß. Für ein Haus, ein Fundament, einen Steinboden, eine Mauer, alles mögliche.« Mr. Ortega zuckte die Achseln. »Sind euch denn Größe und Form so wichtig?«
    »Ja, Sir!« riefen beide gleichzeitig.
    Mr. Ortega nickte. »Na schön. Auf der Quittung hier steht die Auftragsnummer. Und der Stein mußte aus unserem alten Steinbruch draußen in den Bergen stammen. Dort bauen wir zur Zeit nichts mehr ab, es ist nur noch eine Aufsicht da. Aber der Auftragszettel für diese Lieferung damals könnte immerhin noch dort im Büro liegen.«
    »Phantastisch!« rief Bob. »Dürfen wir hin?«
    »Natürlich«, sagte Mr. Ortega und erklärte den Jungen, wo der Steinbruch lag.
    »Das ist ja nur ein paar Kilometer hinter Phantom Lake«, rief Bob.
    »Da können wir auf dem Weg noch nachsehen, ob Just und Cluny zurück sind!«
    Aber in diesem Augenblick starrten Justus und Cluny gerade zu Stebbins' schnurrbärtigem Gesicht hinauf. Und der junge Mann mit der wallenden Mähne spähte durch das Loch hinunter.
    »Mit Ihnen reden wir nicht!« erklärt ihm Cluny standhaft. »Wir wissen nämlich, wer Sie sind!«
    Stebbins' Gesicht droben wirkte bestürzt. »Was wißt ihr?«
    »Wir wissen, daß Sie ein Dieb sind, den Professor Shay ins Gefängnis gebracht hat«, sagte Justus hitzig, »und daß Sie sofort nach Ihrer Entlassung auf Bewährung losgegangen sind, um Angus Gunns Schatz zu stehlen!«
    »Und die Polizei weiß das auch!« sagte Cluny.
    Stebbins hob den Kopf und sah sich oben auf Deck um. Dann blickte er wieder zornig zu den Jungen hinunter.
    »Aha. also das hat euch der Professor erzählt«, sagte Stebbins.
    »Wie kommt ihr Burschen überhaupt dazu, euch mit Shay zusammenzutun?«
    »Er hat sich mit uns zusammengetan« berichtigte Justus »Wir haben nämlich das zweite Tagebuch gefunden, das Sie fotografierten!«
    »Das Tagebuch –?« Stebbins zögerte. »Und was habt ihr in dem Laden da drüben erfahren? «
    »Das werden wir Ihnen gerade auf die Nase binden!« entgegnete Cluny.
    »Fragen Sie doch Ihren Komplizen, Java-Jim!« konterte Justus.
    »Java-Jim? Was wißt denn ihr Grünschnäbel über den?«
    »Wir wissen, daß Sie beide hinter dem Schatz her sind!« rief Cluny. »Aber Sie werden ihn nicht stehlen! Wir werden ihnen zuvor –«
    »Mir zuvorkommen?« unterbrach Stebbins. »Dann wißt ihr also auch noch nicht, wo er ist, wie? Und Professor Shay weiß es auch nicht? Aber ihr meint, Java-Jim könnte es wissen?«
    »Vielleicht hat Ihnen Java-Jim nicht alles erzählt, was er weiß«, meinte Justus ironisch. »Unter Dieben gibt es keine Ehre, Stebbins!«
    »Diebe?« wiederholte Stebbins.

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