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Die drei ??? und der rasende Löwe

Die drei ??? und der rasende Löwe

Titel: Die drei ??? und der rasende Löwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick West
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gedreht wird.«
    »Genau das«, sagte Hall. »George soll auch in dem Film mitwirken. Wenn er dabei vergißt, daß er als gutartig gilt, und wenn er mir nicht aufs Wort gehorcht, könnte Jay Eastland einen seiner Hauptdarsteller verlieren.«
    »Wer ist Jay Eastland?« wollte Bob wissen.
    »Der Name kommt mir bekannt vor«, sagte Peter. »Mein Vater ist Trickexperte beim Film. Ich glaube, ich habe ihn schon von Jay Eastland reden hören.«
    Jim Hall sagte: »Eastland ist ein sehr bedeutender Produzent und Regisseur – zumindest hält er sich selbst dafür.«
    Er wandte sich ab, um die Ladeklappe wieder herunterzulassen.
    Mike, der gerade aus dem Haus gekommen war, pfiff und zeigte auf eine sich nähernde Staubwolke.
    »Jetzt gibt’s gleich wieder Ärger, Onkel Jim«, rief er.
    Jim Hall sah auf, und seine Miene verdüsterte sich. »Ganz sicher, da kommt Mr. Eastland höchstpersönlich.«
    Die Staubwolke verzog sich und enthüllte einen Kombiwagen.
    Gleich darauf war er herangefahren und hielt an. Ein kleiner, vierschrötiger Mann mit einer Glatze stieg hastig hinten aus.
    Mit zornrotem Gesicht kam er aufgeregten Schritts näher.
    »Hall!« rief er von weitem. »Ich bestehe auf der Erfüllung unseres Vertrages.«
    Jim Hall sah auf den schwitzenden Filmgewaltigen herab. »Ich weiß gar nicht, wovon Sie reden, Eastland. Was ist denn los?«
    Eastland schüttelte die Faust gegen den Wildparkbesitzer.
    »Laut Vertrag bin ich mit meinen Leuten vor jeder Gefahr sicher, wissen Sie’s nicht mehr? Aber bestimmt haben Sie eine Erklärung auf Lager für das, was passiert ist!«
    Jim Hall hob die Brauen. »Meine Vertragsbedingungen sind einwandfrei«, sagte er gelassen. »Was ist passiert?«
    »Rock Randall ist verletzt!« schrie Eastland. »Eins von Ihren wilden Tieren ist ausgebrochen und hat ihn angefallen – das ist passiert!«
    »Das ist unmöglich!« sagte Hall in fester Überzeugung.
    Der wütende Besucher wies anklagend auf den großen Löwen im Laderaum des Transporters.
    »Da ist ja der Beweis, bitte! Ihr zahmer Löwe! Zufällig weiß ich, daß er noch vor einer Stunde frei herumstromerte.
    Bestreiten Sie das mal, wenn Sie können!«
    »Sie haben recht, Eastland. George war vor kurzem auf freiem Fuß. Aber das beweist noch nicht, daß. er Randall angegriffen hat. Das kann ich nicht glauben.«
    »Sie werden es schon glauben, wenn Sie ihn sehen«, entgegnete Eastland höhnisch.
    »Ist er ernstlich verletzt?« fragte Jim Hall rasch.
    Eastland zuckte die Achseln. »Von einem bösartigen Löwen angegriffen zu werden dürfte für niemand angenehme Folgen haben.«
    Jim Hall preßte die Lippen aufeinander. »Nun beruhigen Sie sich mal. Wir wissen noch nicht bestimmt, ob es George war.«
    »Wer sonst würde einen Menschen so zurichten? Warten Sie ab, bis Sie ihn sehen –«
    »Das werde ich auf der Stelle tun«, gab Jim Hall schroff zurück. »Ich will nur George erst im Haus einschließen.«
    Als er die Klappe herunterließ, ertönte eine Hupe. Ein kleiner alter Transporter kam um die Biegung geholpert.
    »Das ist Doc Dawson«, flüsterte Mike Hall den Jungen zu.
    Der Fahrer bremste so hart, daß der Wagen schleuderte, und sprang herunter. Er war groß und hager. Unter seinem ergrau-ten Schnurrbart ragte ein kalter Zigarrenstummel hervor. Mit langen Schritten eilte er auf die Gruppe zu, eine schwarzleder-ne Arzttasche am Arm.
    Als der Ankömmling den Löwen im Wagen sah, blieb er stehen. Ohne Eastland eines Blickes zu würdigen, wandte er sich unwirsch an Jim Hall. »Bin hergekommen, so schnell ich konnte, Jim, nachdem Mike angerufen hatte. Was ist hier los –
    George verletzt?«
    »Eine Fleischwunde am Bein, Doc«, antwortete Jim. »Irgend jemand hat George rausgelassen, als Mike und ich weg waren.
    Weit hinter dem Holzhaus haben wir ihn dann gestellt.«
    »Es sieht so aus, als hätte ihm jemand ein Messer übers Bein gezogen, möglicherweise ein Buschmesser«, meldete sich Mike zu Wort.
    Der knochige Tierarzt wandte sich mit gerunzelter Stirn zu Mike. »Wer sollte so mit dem guten alten George umspringen?
    Na, ich will’s mir mal anschauen. Halten Sie ihn schön fest, Jim.«
    Jim Hall hielt den Löwen an der Mähne fest, und der Tierarzt beugte sich über ihn. »Laß mal sehen, Georgie, komm«, sagte er besänftigend.
    Er nahm den Taschentuchverband ab und hob das Bein des Löwen an. Das Tier ließ ein verhaltenes Knurren hören.
    »Nur ruhig, George«, sagte der Arzt. »Ich tu dir schon nicht weh. Ich hab’ dich doch

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