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Die drei ??? und der rasende Löwe

Die drei ??? und der rasende Löwe

Titel: Die drei ??? und der rasende Löwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick West
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zwischen hochgezogenen, mit struppigem Fell bewachsenen Schultern hin und her wiegte.
    Jim Hall hatte ihnen gesagt, es gäbe keine ausgesprochene Gefahr für sie. Doch daran zweifelten sie, als der Gorilla keuchend näher kam!

Entdeckung auf dem Schrottplatz
    Als erster gewann Justus die Fassung wieder.
    »Schnell weg!« schrie der stämmige Anführer der drei ???.
    »Nichts wie los!«
    Die drei machten kehrt und liefen davon. Mike zögerte im Widerstreit zwischen Furcht und Verantwortung. Entsetzt sah er dem Gorilla entgegen. Rotgeränderte Augen funkelten ihn unter den überhängenden, buschigen Brauenwülsten an.
    Justus blickte zurück und erfaßte die Situation. »Lauf doch, Mike! Jetzt kann er gefährlich sein!«
    Die Bestie hob die langen Arme und entblößte die gelben Zähne. Mike zog heftig die Luft ein. Er verharrte noch einen Augenblick unschlüssig, dann lief er los zu den anderen.
    Der Gorilla trommelte mit den Fäusten auf seine Brust, machte dann kehrt und verschwand im hohen Gras.
    »Wo ist er hin?« rief Bob.
    »Dort im Gras ist er. Ich glaube, wir haben ihn verscheucht«, antwortete Mike. »Kommt nur – ich meine, wir gehen jetzt zum Haus vor.«
    Vorsichtig und mit klopfendem Herzen schritten sie weiter. Sie waren fast oben auf der Anhöhe angelangt, als sich plötzlich das hohe Gras vor ihnen teilte. Zu spät sahen sie das zottige Untier auf sich zukommen.
    Die Jungen standen starr vor Furcht. Der mächtige Affe hob die schweren Arme und riß das Maul auf. Aus seiner Kehle drang ein merkwürdiger Laut.
    »Flach hinlegen!« rief eine scharfe Stimme.
    Als die Jungen sich seitwärts fallen ließen, hörten sie einen dumpfen Knall. Sie sahen auf und sahen Jim Hall mit dem Tierarzt, der sein Betäubungsgewehr noch im Anschlag hielt.
    Der Gorilla schwankte mit verstörtem Ausdruck in dem dunk len Gesicht. Dann stieß er einen Klagelaut aus, taumelte und fiel schwer zu Boden.
    »Alles klar bei euch?« fragte Hall. Sie nickten benommen und zitternd. »Gut getroffen, Doc«, meinte er dann.
    Der Tierarzt nickte mit unbewegtem Gesicht. Er trat schnell herzu und beugte sich über den gestürzten Gorilla, der sich noch schwach regte.
    »Er ist nicht verletzt«, erklärte er den Jungen, die sich herzudrängten. »Das Betäubungsmittel beginnt nach ein paar Sekunden voll zu wirken. Danach schläft er eine gute Weile tief und fest, und wir können ihn zum Käfig zurückbringen.«
    »Da sind wir ja rechtzeitig umgekehrt«, sagte Jim Hall mit zusammengezogenen Brauen. »Hat uns doch einer auf die falsche Spur gesetzt – zum Canyon. Dabei hätte der Gorilla die ganze Zeit hier im Wald versteckt sein können.«
    »Wer sagte Ihnen, der Gorilla sei im Canyon?« fragte Justus.
    »Jay Eastland«, sagte Hall kurz.
    Doc Dawson beugte sich über den reglosen Affen. »Er ist jetzt soweit, Jim. Packen Sie mit an, dann schaffen wir ihn zum Wagen.«
    Hall bückte sich und legte dem Gorilla flink und gewandt Fesseln an. Dann schleppte er mit dem Doktor das bewußtlose Tier weg. Die Jungen kamen nach, als ihn die beiden Männer auf die Rücksitze des offenen Jeeps hoben.
    »Wohin bringen Sie ihn, Mr. Hall?« fragte Justus.
    »In seinen Käfig zurück. Hoffen wir, daß er diesmal drin bleibt.«
    »Onkel Jim«, meldete sich Mike. »Just hat gemerkt, daß einer von den Gitterstäben am Käfig fehlt. Und die beiden links und rechts davon waren verbogen, deshalb konnte er heraus.« Hall blickte Justus aufmerksam an. »Ja, genauso ist es passiert.
    Sieht ja ganz so aus, als hätte es jemand auf Sabotage abgesehen, nicht?«
    »Es hat den Anschein, Mr. Hall. Aber deshalb wundere ich mich, wie Sie den Gorilla wieder in den Käfig stecken wollen und erwarten, daß er jetzt drin bleibt.«
    »Das ist kein Problem«, sagte Hall. »Ich habe einen Mann beauftragt, der den fehlenden Stab einsetzt und die anderen wieder geradebiegt.«
    Der Jeep fuhr langsam den Pfad entlang, und Justus und die anderen trabten hinterher. Als sie beim Haus ankamen, waren Arbeiter am Käfig des Gorillas beschäftigt.
    Ein großer Mann mit kurzgeschorenem Haar wandte sich ihnen zu. Seine Arme waren dick und muskulös, einer über und über tätowiert. In einer seiner Riesenpranken hielt er einen Hammer.
    »So, das wäre erledigt«, sagte er zu Jim Hall. Er sah Doc Dawson an. »Schon eingefangen? Das ging aber schnell, Doc.«
    Jim Hall ging zum Käfig, und der stämmige Helfer trat zur Seite. Hall stemmte sich mit seinem vollen Gewicht gegen das Käfiggitter,

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