Die drei ??? und der rote Pirat
werden wir Major Karnes und seine Freunde beschatten und uns mal mit Kapitän Joy unterhalten.« Justus grinste seine Detektivkollegen an. »Ein neuer Fall für die drei
???!«
Aus der Art, wie Major Karnes das Sammeln historischer Informationen für seinen Verein handhabt, läßt sich eindeutig folgern, daß die Berichte auf Kassette ihn nicht wirklich zu fesseln vermögen. Viel aufgeschlossener zeigte er sich hingegen angesichts jener Zeichnung auf dem großen Bogen Papier. Das könnte bedeuten, daß ihn an Kaliforniens bewegter Vergangenheit nicht so sehr das Geschehen, sondern vor allem ein historischer Ort interessiert. Daß er dort einen Gedenkstein für den Roten Piraten errichten will, ist allerdings nicht sehr wahrscheinlich, denn jener Freibeuter hinterließ ja nur Erinnerungen an unrühmliche Taten, nicht wahr?
Das Lager des Roten Piraten
Aber den drei ??? stand eine Überraschung bevor. Zu ihrem Verdruß bestimmte Onkel Titus, Justus solle ihn auf eine zweitägige Einkaufstour nach San Luis Obispo begleiten. Bob mußte unerwartet Überstunden einlegen, da sich ein Mitarbeiter der Bücherei krank gemeldet hatte. Und nachdem Peter die Gartenarbeit bei den Nachbarn hinter sich hatte, mußte er zu Hause den lange aufgeschobenen Garagenputz machen. So kamen die Jungen zu ihrem Leidwesen erst zwei Tage später, kurz nach elf Uhr, wieder in ihrer versteckten Zentrale zusammen. Nun konnten sie endlich in die Ermittlungen zu dem seltsamen Treiben des Major Karnes einsteigen.
»Ich spazierte gestern abend noch mal an dem leerstehenden Laden vorbei«, berichtete Justus, »und tatsächlich waren Kapitän Joy und Jeremy wieder da und erzählten weiter.«
Rasch wurde beschlossen, daß Peter und Justus zur Piratenbucht hinausradeln sollten, während Bob hinter dem Laden an der De La Vina Street Major Karnes und Konsorten zu beschatten hatte. Dazu sollte Bob die neueste geniale Erfin-dung des Ersten Detektivs bei sich haben.
»Es ist ein ganz unauffälliges Fahndungsgerät«, erklärte Justus. »Damit können wir jemandem auf der Spur bleiben, auch wenn er schon außer Sichtweite ist!«
Peter beäugte kritisch das kleine Gerät. Es war etwa so groß wie ein Taschenradio – ein Metallbehälter, der mit einer zähen Flüssigkeit gefüllt war. Ein Röhrchen am Boden verengte sich zu einer hohlen Spitze wie bei einer Pipette. An dem Röhrchen befand sich ein kleines Ventil und seitlich am Behältnis ein Magnet.
»Wie funktioniert das Ding, Just?« erkundigte sich Bob.
»Es hinterläßt eine unsichtbare Spur, die nur wir erkennen können. Mit dem Magneten läßt es sich an jedem Metallteil eines Fahrzeugs befestigen. Die Flüssigkeit im Behältnis ist wasserhell und unsichtbar, bis sie mit ultraviolettem Licht bestrahlt wird. In der Spitze ist ein Spezialventil, das in regelmäßigen Abständen jeweils einen einzelnen Tropfen freigibt.
So entsteht eine Spur, die sich mittels einer Ultraviolett-Lampe eindeutig verfolgen läßt.«
»Und so eine Lampe«, vermutete Bob, »hast du also auch?«
»Selbstverständlich.« Justus reichte Bob eine kleine Taschenlampe mit eigenartig geformter Glühbirne.
»Hmm – Freunde . . .« Peter war ein wenig verlegen. »Was ist eigentlich ultraviolettes Licht? Da muß ich in der Schule gefehlt haben.«
»Dieses Licht hat eine kürzere Wellenlänge als das sichtbare Licht, Peter«, erklärte Bob. »Man nennt es auch schwarzes Licht, weil es erst im Dunkeln gewisse Substanzen zum Leuchten bringt. Richtet man den Strahl auf solch ein spezielles Objekt in einem dunklen Raum, so leuchtet dieser Gegen-stand auf. Der Lichtstrahl selbst bleibt jedoch unsichtbar.«
»Ah ja, nun erinnere ich mich. Und ebenfalls unsichtbar sind Infrarot-Strahlen, stimmt’s?« ergänzte Peter. »Funktioniert dein Trick denn auch bei Tageslicht, Just?«
»Ja, nur leuchtet die Spur nicht so intensiv, aber das ist vermutlich um so günstiger«, sagte der Erste Detektiv. »Bob kann den Behälter am Wagen des Majors anbringen und mit dem Fahrrad der Spur folgen. Die Flüssigkeit träufelt etwa zwei Stunden lang heraus.«
»Na gut – worauf warten wir noch?« Bob packte Spurenfahnder und Lampe in seine Gepäcktasche, und dann krochen die drei Jungen durch Tunnel II ins Freie und holten ihre Fahrräder. Bob fuhr in die Stadt, während Peter und Justus nach Norden starteten, in Richtung Stadtgrenze und Ozean.
Justus sprach seine Überlegungen laut aus, während er und Peter unterwegs waren.
»Ich bezweifle,
Weitere Kostenlose Bücher