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Die drei ???, und der schreiende Nebel

Die drei ???, und der schreiende Nebel

Titel: Die drei ???, und der schreiende Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Buchna
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sonst hätten sie mich schon längst verschwinden lassen.«
    »Aber wenn Sie genau wissen, was da auf uns zukommt – warum bleiben Sie dann hier?«, fragte Peter irritiert.
    »Weil ich diesen Grund und Boden niemals aufgeben werde«, verkündete Tornby mit wilder Entschlossenheit. »Ich habe Vorkehrungen getroffen und werde nicht weichen, auch wenn alle anderen die Flucht ergreifen. Die Beweise müssen geschützt werden!«
    »Beweise?« Justus horchte auf. Jetzt konnte es doch noch interessant werden.
    »Natürlich! Seit Jahren sammele ich Beweismaterial, das ich auf meinen Streifzügen durch die Prärie finde.« Mit flinken Fingern griff der Bärtige unter eine lose Holzbohle und hob einen Karton aus dem darunterliegenden Hohlraum. Der Inhalt bestand aus bunt zusammengewürfeltem Technikmüll, den Tornby zweifellos entlang der Landstraße gefunden hatte. Sogar ein zerlegtes Autoradio war dabei.
    »Verstehe«, erwiderte Justus mit mühsam unterdrückter Enttäuschung.
    Mr Tornby senkte beschwörend die Stimme. »So, jetzt wisst ihr, was hier vor sich geht. Und ich rate euch: Haltet euch ausdieser Sache raus, das ist nichts für Küken wie euch! Nehmt lieber die Beine in die Hand und verschwindet. Je eher, desto besser!« Grimmig blickte Tornby zum folienverhängten Fenster hinüber. »Nur ich werde bleiben, um später der Nachwelt die Wahrheit zu verkünden. Ich, Hank Tornby – letzter Verteidiger von Fort Stockburn und Prophet eines neuen Zeitalters!«
     
    Von seiner nächsten Station erhoffte sich Bob ein wenig mehr Recherche-Glück. Miss Daggett begrüßte ihn mit einem erschöpften Lächeln und lud ihn zu einem Glas Milch auf ihrer Veranda ein. Mit tiefen Sorgenfalten im Gesicht saß sie zusammengesunken in ihrem Schaukelstuhl und kraulte dem neben ihr liegenden Rusty sanft den Kopf.
    »Ich kann einfach nicht mehr«, sagte sie leise. »Ich dachte, ich wäre stark genug, aber die letzte Nacht war einfach zu viel.«
    »Das war wirklich schlimm«, erwiderte Bob mitfühlend und schob ein grünes Windlicht beiseite, um sein Milchglas auf einem kleinen Tisch abstellen zu können.
    Miss Daggetts Blick verlor sich in der Weite der Prärie. »Und dann diese furchtbare Hilflosigkeit …«
    »Wie war das eigentlich, als die Polizei damals gekommen ist?«, wollte der dritte Detektiv wissen.
    »Erinner mich nicht daran.« Miss Daggett machte eine wegwerfende Handbewegung. »Nach dem dritten Vorfall habe ich den Sheriff in Sturgis angerufen und um Hilfe gebeten. Danach hat es fast drei Stunden gedauert, ehe ein Jeep mit zwei genervten Deputies hier auftauchte. Denen haben wir alles geschildert und die Kratzspuren an den Türen gezeigt, aber man konnte von Anfang an sehen, dass sie uns kein Wort glaubten. Die hielten uns wohl für zurückgebliebene Hinterwäldler, die sich das alles zusammenfantasiert haben …«
    Der dritte Detektiv lehnte sich stirnrunzelnd in seinem Stuhl zurück. »Darf ich Sie fragen, ob Sie mit ›Dämonen der Vergangenheit‹ etwas anfangen können?«
    Für den Bruchteil einer Sekunde verkrampften sich Miss Daggetts Gesichtszüge. »Das … ist eine schlimme Geschichte.« Mit fahrigen Bewegungen blickte sie sich nach allen Seiten um. »Ich möchte darüber nicht reden. Das macht vielleicht alles nur schlimmer.«
    »Warum denn?«, fragte Bob angespannt. »Ein Problem muss doch benannt werden, damit man es lösen kann.«
    »Dafür ist es längst zu spät. Ich wollte ja auch versuchen, das alles zu überstehen.« Sie schüttelte verbittert den Kopf. »Aber nichts auf der Welt ist all das wert.«
    Bei den letzten Worten krampfte sich ihre linke Hand um ein kleines ledergebundenes Buch, das der dritte Detektiv erst jetzt bemerkte. Er glaubte, am unteren Rand die Buchstaben FM erkennen zu können, war sich aber nicht ganz sicher. Bevor er weiter nachhaken konnte, hob Rusty plötzlich den Kopf und richtete steil die Ohren auf.
    »Was hast du denn, Liebling?«, fragte Miss Daggett besorgt. Wie zur Antwort fing der Schäferhund nun panisch an zu bellen, sprang auf und rannte ins Haus hinein.
     
    In der Zwischenzeit hatten sich Justus und Peter von Hank Tornby verabschiedet. Draußen im strahlenden Sonnenlicht kam es ihnen so vor, als hätten sie gerade eine dunkle Rumpelkammer verlassen, die bis unters Dach mit verrückten Ideen vollgestopft war.
    »Das war ja zum Fürchten«, murmelte Peter. »Ob da … wirklich irgendwas dran ist? Dieser Tornby scheint ja felsenfest von der Invasion überzeugt zu

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