Die drei ??? und der Super-Papapgei
richtig klar und deutlich?«
»Ja, sogar mit richtig vornehmem Tonfall, als hätte er das von einem hochgebildeten Mann gelernt.«
Justus schrieb sich alles für Bob Andrews auf, der zu ihren Fällen die Akten führte.
»Miss Waggoner«, sagte er, als er fertig war. »Ich glaube bestimmt, dieser dicke Mann, der sich Claudius nennt, ist während Ihrer Abwesenheit in Ihr Haus eingedrungen und hat Schneewittchen gestohlen. Sie sollten die Polizei benachrichtigen.«
»Die Polizei? Ach du liebe Güte, nein!« sagte Miss Waggoner.
»Dazu müßte ich extra in die Stadt gehen und alles zu Protokoll geben und – ach nein, ihr müßt mir helfen! Bitte sagt ja!« flehte sie ganz verwirrt und aufgeregt.
»Schön, Miss Waggoner«, sagte Justus. »Da ich fest annehme, daß Claudius beide Papageien hat, können wir zu zwei Fällen gleichzeitig Ermittlungen anstellen.«
»Ach, ich bin euch so dankbar. Jetzt fühle ich mich schon wieder wohler.«
»Noch eine Frage«, meinte Justus. »Sie kauften also Schneewittchen von einem mexikanischen Hausierer mit einem zweirädrigen Eselskarren?«
»Ja. Er hustete schrecklich und sah krank aus. Mir tat er leid.«
»Hat er Ihnen eine Rechnung oder Quittung für den Papagei gegeben?«
»Quittung? Nein.« Miss Waggoner war verdutzt. »Daran habe ich gar nicht gedacht.«
»Ist Ihnen nicht irgendein Name oder ein Ort als Aufschrift auf dem Eselskarren aufgefallen?« versuchte es Justus weiter, aber Miss Waggoner schüttelte nur den Kopf. Mehr wußte sie nicht zu berichten.
Alles kann man nicht verlangen. Auch die Märchen der Brüder Grimm scheinen den drei Kaliforniern nicht allzu geläufig. Wie steht’s bei euch?
Da es offenbar sonst keine Ansatzpunkte mehr gab, verabschiedeten sich die Jungen höflich von Miss Waggoner und gingen. Sobald sie draußen waren, packte Peter seinen Freund am Arm. »Just«, sagte er,
»nun sag mir bitte, wie du dir das vorstellst: zwei Papageien namens Lucullus und Schneewittchen finden, die inzwischen wer weiß wo gelandet sind? Ich gebe ja zu, daß es sehr gebildete Vögel sind, wenn sie Latein und Märchen kennen, aber im Urwald gibt es Millionen Papageien, die das genausogut lernen könnten. Wir verschwenden doch nur unsere Zeit.«
Justus blickte nachdenklich drein.
»Hattest du den Eindruck, Claudius sein ein Typ, den man nicht ernst zu nehmen braucht?« fragte er.
»Aber nein«, gab Peter zu. »Als er mit der Pistole auf uns zielte, hatte ich den Eindruck, er sei ein recht brutaler Typ.«
»Genau das. Aber abgesehen davon hat er keine Mühe gescheut, um zwei Papageien mit komischen Namen und ungewöhnlichem Wortschatz zu klauen. Seine Gründe sind uns bis jetzt verborgen. Doch wir müssen annehmen, daß es ganz spezielle Gründe sind, nicht?«
»Ich denke schon«, brummte Peter. »Aber welche Aussicht haben wir, ihm je wieder zu begegnen?«
»Wir sind Detektive. Wir sind intelligent«, sagte Justus. Sein entschlossener Gesichtsausdruck machte Peter klar, daß er sich von seinem Vorhaben durch nichts abbringen lassen würde. »Und außerdem – Vorsicht!«
Er warf sich gegen Peter, und beide stürzten zu Boden, alle viere von sich gestreckt. Ein großer, schwerer Gegenstand sauste durch die Luft, wo eben noch Peters Kopf gewesen war, und bohrte sich in den weichen Rasen.
»Laß mich – geh doch weg!« keuchte Peter in höchster Atemnot, denn Justus war genau auf seinem Magen gelandet.
Justus raffte sich hoch, und Peter holte tief Luft. Langsam kam er wieder auf die Füße zu stehen. Justus zog das Wurfgeschoß aus dem Grasboden. Es war ein roter Ziegelbrocken, ähnlich den Dachziegeln auf Miss Waggoners Haus.
»Wenn der einen von uns erwischt hätte«, sagte Justus, »wären wir bis auf weiteres nicht mehr einsatzfähig gewesen. Zum Glück sah ich, wie sich im Gebüsch was bewegte, und da kam das Ding auch schon angesaust.«
»D-danke.« Peter saß der Schrecken noch in den Gliedern. »Wer hat denn das geschmissen?«
»Das konnte ich nicht sehen. Ich glaube aber, das ist sicherlich als Warnung aufzufassen. Irgend jemand will nicht, daß wir Lucullus und Schneewittchen suchen!«
Komm zum Roten Tor!
Bob Andrews war beim Abendessen und blickte dabei immer wieder zum Telefon hin. Von Minute zu Minute wartete er auf ein Klingeln, seit er aus der Bibliothek zurückgekommen war. Dort half er in den Ferien stundenweise aus; er ordnete Bücher wieder in die Regale ein und machte sich allgemein nützlich.
Nun war er schon beim Nachtisch
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