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Die drei ??? und der Super-Papapgei

Die drei ??? und der Super-Papapgei

Titel: Die drei ??? und der Super-Papapgei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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dafür zu entschädigen«, sagte er. »Ich werde mein möglichstes tun, und dann können sie entscheiden, ob sie mir verzeihen oder nicht. Doch zuerst muß ich erklären, wie das alles kam. Die Papageien habe ich nämlich gestohlen, weil ich sie haben mußte. Unbedingt haben mußte! Sie sind ungeheuer wichtig als Schlüssel zu dem Ort, an dem John Silver vor seinem Tod einen unermeßlich wertvollen Schatz versteckte!«
    Plötzlich begriff Bob. Gestern schon hatte ihnen Justus seine Theorie mitteilen wollen. Nun konnte Bob erraten, was er gemeint hatte.
    »Mr. Claudius«, erkundigte er sich, »ist das, was die sieben Vögel sprechen, jedesmal als ein Hinweis aufzufassen? Ist jedes Sprüchlein ein Rätsel für sich, und muß man sie alle zusammensetzen und die Bedeutung ausknobeln, wenn man den Schatz finden will?«
    »Ja«, bestätigte Mr. Claudius. »John Silver wollte mir damit einen Streich spielen – den phantastischsten Spaß seines Lebens. Hinterläßt mir da sieben sprechende Vögel, und ich soll ihre Orakelsprüche lösen, um so den Schatz in seinem Versteck zu finden! So etwas hätte sich niemand sonst einfallen lassen. Aber ihm sieht das ähnlich
    – das war genau seine Art. Er war ein Genie, aber ein Spinner.«
    »Claude«, unterbrach seine Frau, »die Jungen werden das viel besser verstehen, wenn du von vorn anfängst. Ich mache inzwischen ein paar belegte Brote. Wir sind ja wohl alle hungrig.«
    Bob und Peter merkten plötzlich, daß sie großen Hunger hatten.
    Doch ebenso groß war ihre Aufregung: Jetzt würden sie also endlich erfahren, was sich hinter dem Rätsel der sprechenden Papageien verbarg.
    »Sie haben Mr. Silver schon von England her gekannt?« fragte Bob.
    »Vor etwa zwei Jahren«, berichtete Mr. Claudius, »stellte ich John Silver in meinem Kunst-und Antiquitätenhandel als Mitarbeiter ein.
    Das war in London. Silver war ein hochgebildeter Mann, aber ein sonderbarer Kauz. Mit seinem ausgefallenen Sinn für Humor schaffte er es nie, einen Arbeitsplatz längere Zeit zu halten. Zuletzt verdiente er sich nur noch das Nötigste zum Leben, indem er Zeitungen und Illustrierte mit Witzen, Scherzfragen und Rätseln belieferte. Da fragte er bei mir um Arbeit nach. Er kannte sich in Kunst, Literatur und Geschichte umfassend aus. Ich stellte ihn ein, ich ließ ihn Auktionen besuchen und wertvolle Stücke nach eigenem Gutdünken aufkaufen. Eines Tages kam er mit einem Bild zurück. Es war nichts Besonderes, ein Ölgemälde mit zwei gelbköpfigen Papageien auf einem Zweig, und er hatte dafür eine Menge bezahlt.
    Nun, ihr wißt ja, daß ich leicht erregbar bin. Es kam zum Krach. Ich nannte ihn einen Idioten und entließ ihn fristlos. John Silver – das war übrigens nicht sein richtiger Name, sondern sein Pseudonym als Rätselmacher –, also John Silver meinte, er wisse genau, daß die Papageien über ein älteres und viel wertvolleres Bild gemalt worden seien. Er sagte, das könne er beweisen. Vielleicht habt ihr schon davon gehört, daß zwei Bilder übereinander gemalt sein können, manchmal zur Tarnung des unteren Bildes?«
    Peter war das neu. Aber Bob nickte.
    »Nun«, fuhr Mr. Claudius fort, »und hier war es tatsächlich so. John Silver ging weg, um das Papageienbild zu entfernen. Nach ein paar Tagen erschien er wieder und zeigte mir ein hinreißend gemaltes kleines Porträt eines jungen Mädchens mit langem braunem Haar.
    Offensichtlich stammte es von einem berühmten Impressionisten.
    Mir war sofort klar, daß es, so klein es war, mindestens hunderttau-send Dollar wert sein mußte.«
    »Gibt’s denn so was?« rief Peter. »Das ist ja eine Menge Geld für ein Bild. Im Warenhaus kriegt man das Stück zu einsachtundneunzig mit Rahmen.«
    »Das sind doch nur Drucke«, erklärte Bob. »Das Metropolitan Museum in New York hat einmal mehr als zwei Millionen Dollar für einen echten Rembrandt bezahlt.«
    »Mann!« sagte Peter ehrfürchtig. »Zwei Millionen für ein einziges Bild!«
    »Nun kommen wir zu dem unerfreulichen Teil der Geschichte«, sagte Mr. Claudius darauf, wurde aber gleich wieder durch seine Frau unterbrochen, die einen Teller mit Broten, zwei Gläser Milch und zwei Tassen Kaffee hereinbrachte. Alle griffen zu, und dann nahm der dicke Mann seinen Bericht wieder auf.
    »John Silver sagte, das Bild gehöre nun ihm, da ich ihn ja entlassen hätte. Ich machte ihn darauf aufmerksam, daß er es mit meinem Geld gekauft hatte, solange er noch in meinen Diensten war, und daß es mir gehöre.

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