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Die drei ??? und der Super-Wal

Die drei ??? und der Super-Wal

Titel: Die drei ??? und der Super-Wal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Brandel
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einem Garderobenständer eine Reihe Taucheranzüge und anderes Tauchzubehör sehen.
    Die Jungen gingen gerade auf die Eingangstür zum Büro zu, als diese sich öffnete und ein Mann heraustrat, der die Tür hinter sich abschloß. Er sah Justus leicht verwundert an und steckte rasch den Schlüssel ein. »Was möchtet ihr, bitte?« fragte er.
    Er war sehr groß und hager, mit schmalen, hängenden Schultern und einem zerfurchten, angespannten Gesicht, und er hatte einen abgetragenen blauen Anzug mit weißem Hemd und dunkler Krawatte an.
    Justus hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, aus Kleidung und äußerer Erscheinung der Leute möglichst genaue Schlüsse zu ziehen. Wenn ihn nun jemand gefragt hätte, was dieser Mann von Beruf war, so hätte er auf einen Buchhalter oder auf einen Angestellten in einem kleinen Fachgeschäft getippt – oder auch auf einen Uhrmacher, ging es Justus durch den Kopf, während er sich das rechte Auge des Mannes ansah.
    Unter diesem Auge, jedoch nicht unter dem linken, war eine eigenartige Hautfalte. Sie sah fast wie eine Narbe aus. Entweder trug der Mann häufig ein Monokel, vermutete Justus, oder – was eher wahrscheinlich war – er brachte täglich viele Stunden mit einer Beschäftigung zu, für die er eine Juwelierlupe vor ein Auge klemmen mußte.
    »Wir möchten zu Mr. Diego Carmel«, erklärte der Erste Detektiv höflich.
    »Aha.«
    »Sie sind Mr. Carmel?«
    »Kapitän Carmel. Ja.«
    Der Mann wandte sich im Türrahmen halb um. Justus konnte hören, daß im Büro hinter ihm das Telefon klingelte. Erst sah es so aus, als wolle Kapitän Carmel die Tür nochmals öffnen und hingehen, doch dann hob er die schmalen Schultern, und das sah ganz entmutigt aus.
    »Was soll’s?« meinte en »Vorige Woche habe ich mein Boot verloren. Bei dem schweren Unwetter. Nun rufen Leute an, die es für eine Angeltour mieten wollen, und ich habe kein Boot.«
    »Oh, das ist schlimm für Sie«, sagte Bob. »Das wußten wir nicht.«
    »Wollt ihr drei etwa auch angeln?«
    Kapitän Carmel sprach fehlerfreies Englisch. Man konnte nicht behaupten, er habe einen Akzent wie ein Ausländer. Aber irgend etwas in der Art, wie er die Worte wählte und aussprach, deutete darauf hin, daß Englisch nicht seine Muttersprache war.
    Vielleicht stammt er aus Mexiko, dachte Bob, und hatte mittlerweile sehr lange in den Vereinigten Staaten gelebt.
    »Nein. Nein, wir wollten Sie sprechen, Kapitän Carmel«, sagte Justus. »Wir haben von Ihrer Tochter eine Nachricht für Sie.«
    »Von meiner Tochter?« Er wirkte ein wenig überrascht. »Ah.
    ihr meint Constance?«
    »Ja.« Justus versuchte, seine Genugtuung zu verbergen. Seine Ahnung hatte ihn nicht getrogen. Kapitän Carmel war also Constance Carmels Vater.

    Das dürfte Justus durchaus richtig geahnt haben: Kapitän Carmel muß Constances Vater sein. Aber ist dieser Buchhalter- oder Juwelier-Typ (ihr erinnert euch: Justus’ allererste Ahnung) wirklich Diego Carmel? Wir werden sehen.

    »Und worum geht es?«
    »Ach, es ist nicht besonders wichtig. Wir trafen sie heute früh bei ›Ocean World‹, und da bat sie uns, Ihnen auszurichten, daß sie heute abend vielleicht länger arbeiten wird.«
    »Aha.« Der Mann sah, Justus an, dann B ob und dann Peter.
    »Und ihr?« fragte er. »Seid ihr vielleicht zufällig die drei Detektive?«
    Peter nickte. Er fragte sich, wie Kapitän Carmel das herausbekommen hatte. Dann fiel ihm ein, daß Justus Constance eine der Geschäftskarten der drei ??? gegeben hatte.
    Also hatte sie wohl ihrem Vater von ihnen erzählt. Und die drei Jungen – besonders Justus mit seinem runden Gesicht und seiner gut gepolsterten Figur – ließen sich ja leicht beschreiben.
    »Es freut mich sehr, euch kennenzulernen.« Kapitän Carmel streckte den Jungen die Hand hin und begrüßte jeden von ihnen.
    Er lächelte. »Na, was meint ihr, wollen wir uns zusammen ein paar Hamburger genehmigen? Hier in der Straße ist ein Schnellimbiß.«
    Peter dankte für die Einladung. Es kam äußerst selten vor, daß Peter Shaw keine Lust auf einen Hamburger hatte.
    Sie gingen zusammen in das Lokal und wählten einen Tisch.
    Die Hamburger waren ausgezeichnet. Während die Jungen aßen, erzählte ihnen Kapitän Carmel von dem Unwetter und dem Verlust seines Bootes.
    Er hatte einen Mann namens Oscar Slater von einem Angel-ausflug nach Baja California zurückgebracht. Ganz unverhofft gerieten sie in einen schweren Sturm, als sie noch ein gutes Stück vor der Küste waren. Er tat alles,

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