Die drei ??? und der Super-Wal
Jungen sah. »Sucht ihr etwa mich?«
»Miß Carmel.« Justus trat vor. »Ich weiß, daß es spät ist und daß Sie wahrscheinlich müde sind. Aber ich frage mich, ob Sie wohl ein paar Minuten Zeit für uns haben?«
»Ich bin nicht müde.« Sie sah auf Justus herunter, als er vor ihr stand. Sie war fast einen Kopf größer als er. »Aber ich habe heute noch viel zu tun. Ich mache euch einen Vorschlag: Kommt morgen noch einmal her.«
»Wir möchten lieber jetzt mit Ihnen reden.« Der Erste Detektiv reckte sich zu seiner vollen Größe – einsfünfundsechzig – auf.
»Es geht um . . .«
»Morgen«, wiederholte sie. »Sagen wir, gegen Mittag.« Sie machte einen Schritt vorwärts, als erwarte sie, daß Justus ihr den Weg freigab.
Der Erste Detektiv wich und wankte nicht. Er holte tief Atem und sagte ein einziges Wort, laut und klar.
»Flukey.«
Constance Carmel hielt inne. Sie stemmte die Hände in die Hüften und sah nun recht bedrohlich auf Justus herunter.
»Warum seid ihr hinter Flukey her?« fragte sie.
»Wir sind nicht hinter ihm her.« Justus versuchte zu lächeln.
»Wir sind sehr froh darüber, daß er in Mr. Slaters Schwimmbecken in Sicherheit ist. Und wir wissen, daß Sie sich gut um ihn kümmern. Aber es gibt da noch ein paar Dinge, über die wir mit Ihnen reden wollen.«
»Wir wollen Ihnen helfen, Miß Carmel«, setzte Bob höflich hinzu. »Wirklich, nur darum geht es uns.«
»Ja, aber wie denn?« Constance Carmel bedachte auch ihn mit ihrem strengen, herausfordernden Blick. »Wie meint ihr das – mir helfen?«
»Wir glauben, daß Ihnen jemand nachspioniert«, erklärte Peter. »Wir sahen heute einen Mann aus Kapitän Carmels Büro kommen, und als er uns sah, da gab er vor, Ihr Vater zu sein.«
»Und das konnte doch nicht stimmen«, warf Justus ein.
»Denn Ihr Vater verlor letzte Woche sein Boot bei einem Sturm und liegt jetzt im Krankenhaus.«
Constance Carmel zögerte. Sie schien das alles zu überdenken und einen Entschluß zu fassen. Dann lächelte sie.
»Na schön«, sagte sie. »Ihr seid wirklich Detektive, nicht wahr?«
»So wie es auf unserer Karte steht.« Peter lächelte zurück.
»Gut.« Constance Carmel holte ihren Autoschlüssel aus der Tasche ihres Bademantels. »Fahren wir zusammen los. Dabei können wir uns unterhalten.«
»Vielen Dank, Miß Carmel«, erwiderte Justus. »Das ist sehr nett von Ihnen.«
»Constance«, schlug sie vor. Sie schloß den Wagen auf. »Nenn mich einfach Constance, und ich werde dich Justus nennen.«
Sie sah Peter an. »Und du bist Bob?«
»Peter.«
»Ich bin Bob«, erklärte Bob.
»Justus und Peter und Bob, Alles klar.« Constance lächelte die drei der Reihe nach an. »Gut, fahren wir los.«
Vorn im Wagen war nur Platz für drei. »Ich steige hinten ein«, erbot sich Peter. »Und du berichtest mir hinterher alles, Justus.«
Justus setzte – sich neben Constance, Bob schloß sich an. Sie war schweigsam und nachdenklich, als sie auf die Küstenstraße fuhren.
»Dieser Mann, den ihr vor dem Büro meines Vaters gesehen habt«, äußerte sie, als sie an einer roten Ampel anhalten mußte,
»wie sah der denn aus?«
Justus beschrieb den großen, hageren Mann mit der Falte unter dem Auge. Er berichtete Constance alles, was der Mann zu ihnen gesagt hatte.
Constance schüttelte den Kopf. »Kommt mir überhaupt nicht bekannt vor«, sagte sie. »Vielleicht ein Bekannter von Papa Oder . . .« Sie hielt inne. »Oder jemand, der ihm schaden will.«
Die Ampel schaltete auf grün. Constance fuhr weiter. »Gut«, meinte sie. »Und was soll ich euch nun erzählen?«
»Fangen wir am besten ganz vorn an«, schlug Justus vor. »Am Montag früh, als Mr. Slater Sie in San Pedro anrief und Ihnen von dem gestrandeten Wal erzählte, den er von seinem Boot aus mit dem Fernrohr erspäht hatte.«
Die verlorene Fracht
»Ich war gerade von einem Besuch bei meinem Vater in der Klinik gekommen«, sagte Constance. »In seinem Büro klingelte das Telefon, und ich nahm ab. Es war Oscar Slater. Er stammt aus den Südstaaten, ich glaube aus Alabama. Ich war ihm zwei-oder dreimal begegnet, denn Papa hatte ihn öfter zum Angeln gefahren, ehe er nun sein Boot verlor. Slater sagte, er habe am Ufer einen gestrandeten Wal entdeckt.«
Sie berichtete weiter, wie sie bei der Rettung des Wals geholfen hatte. Erst wandte sie sich an zwei mexikanische Freunde, die einen Lastwagen mit Abschleppvorrichtung hatten. Sie befestigten eine starke Segeltuchschlinge am Kran und fuhren zur
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