Die drei ??? und der Super-Wal
der Erläuterung herausrückte.
»Ich hörte nicht auf meine innere Stimme«, redete Justus weiter. »Ich glaubte ja nicht, was ich mit eigenen Augen sah. Als ich mir diesen Mann anschaute, der uns vor Kapitän Carmels Büro begegnete, war ich sicher, daß er nicht der Kapitän eines Charterboots sein konnte. Seine Kleidung paßte einfach nicht dazu. Er hatte auch nicht den Körperbau oder die Hände eines Bootsführers. Und ist euch sein rechtes Auge aufgefallen?«
»Du meinst, diese scharfe Falte darunter?« fragte Bob. »Ja, die habe ich auch bemerkt. Ich dachte erst . . . Erinnerst du dich an diesen Engländer, den wir voriges Jahr kennenlern-ten?«
Justus nickte. »Der mit dem Monokel. Daran dachte ich zuallererst auch. Dann dachte ich, er könnte ein Juwelier oder Uhrmacher sein. Und als er dann so freundlich war und uns zu einem Hamburger einlud, da dachte ich darüber einfach nicht mehr nach. Ich saß da wie vernagelt und hörte ihn reden . . .«
Das Blut stieg ihm in die Wangen bei der für ihn beschämenden Erinnerung.
»Und ich glaubte ihm. Das alles ging mir glatt runter. Ich . . .«
»So ging es doch uns allen.« Bob ertrug es nicht mehr, wie Justus sich selbst anklagte. Also schön, sie waren getäuscht worden. Aber dank Pancho wußten sie jetzt wenigstens Bescheid. Und nun galt es eben, neu anzufangen. »Es geht nicht darum, daß uns dieser Bursche angelogen hat. Sondern . . .«
»Sondern was?« drängte Peter.
»Es geht darum, daß vieles, was er sagte, tatsächlich stimmte.
Er erzählte uns, Kapitän Carmel habe sein Boot bei einem Unwetter verloren. Und daß das wahr ist, wissen wir von Panchos mexikanischen Freunden. Außerdem nannte er uns Oscar Slaters Adresse. Seine richtige Adresse. Und schließlich . . .«
Bob verfügte nicht über Justus’ detektivische Fähigkeiten, aber er hatte ein gutes Gedächtnis. »Schließlich sagte er, Mr. Slater sei sehr daran interessiert, Wale zu trainieren, und er habe ein Haus mit einem großen Schwimmbecken.«
»Und das alles stimmt ja auch«, bestätigte Peter.
»Merkwürdig ist nur, wie er uns das erzählte«, wandte Justus ein. »Er betonte es richtig auffällig. Er wollte uns das aus drücklich mitteilen. Aber das erklärt immer noch nicht warum er sich als Constances Vater ausgab, es sei denn . . .« Er schwieg eine Minute und überlegte angestrengt. Er erinnerte sich an die Art, wie der Mann aus dem Büro getreten war und die Tür hinter sich geschlossen hatte, und an seiner überraschten, ja erschrockenen Blick, als er die Jungen vor sich sah.
»Es sei denn, er schnüffelte gerade in Kapitän Carmels Büro herum«, fuhr Justus fort. »Vielleicht hat er auch das ganze Haus durchsucht.«
»Aber wozu?« fragte Bob. »Ich glaube nicht, daß der Bursche ein gewöhnlicher Dieb war. Was meint ihr, wonach suchte der wohl?«
»Informationen«, sagte Justus. »Vielleicht war er aus demselben Grund wie auch wir nach San Pedro gekommen: Um zu sehen, was es über Constance und Kapitän Carmel herauszufinden gibt. Und dann, als er herauskam und sich von uns beobachtet sah, da sagte er das erstbeste, was ihm einfiel, um seine Anwesenheit zu erklären. Er behauptete, er sei Kapitän Carmel.«
Der Erste Detektiv stand auf. »Gut«, sagte er. »Also starten wir.«
Peter nahm die Füße von der Schublade und stand auch auf.
»Wir werden uns doch nicht den ganzen Weg bis zu Slaters Haus mit dem Rad abstrampeln?« erkundigte er sich besorgt.
»Wenn du das nämlich vorhast, wäre ich dafür, ein wenig Verpflegung mitzunehmen. Ein paar Sandwiches von Tante Mathilda. Am liebsten wäre mir Schinken und Schweizer Käse auf Roggenbrot . . .«
»Nein.« Justus hob schon die Luke an, die in Tunnel II hinun-terführte. »Wir werden nicht zu Slater fahren, sondern nochmals zu ›Ocean World‹, und wir werden uns mit Constance Carmel unterhalten.«
Er hielt noch kurz inne, ehe er in den Tunnel hinabstieg. »Jetzt machen wir nämlich Nägel mit Köpfen«, beschloß der Erste Detektiv.
Die drei ??? hatten noch viel Zeit, um zu ›Ocean World‹ zu radeln, ehe geschlossen wurde. Sie warteten neben dem weißen Transporter auf dem Parkplatz, bis sie Constance Carmel aus der Tür kommen sahen.
Es war ein kühler Abend. Sie trug einen zusammengefalteten Frottee-Bademantel über dem Arm, aber abgesehen davon schien ihr die Kälte überhaupt nichts anzuhaben. Sie hatte wie üblich ihren Badeanzug an und trug Sandalen.
»Hallo.« Sie blieb stehen, als sie die drei
Weitere Kostenlose Bücher