Die drei ??? und der Super-Wal
wagen konnte.
»Um acht Uhr heute abend«, teilte ihm der Anrufer mit. »Ihre Freunde brauchen Sie nicht mitzubringen. Kommen Sie alleine her, Mr. Jooonas. Ich werde beim Musiiikpavillon auf Sie warten.«
»Sir . . .« Justus wollte seinen Klienten noch fragen, ob er nicht einen besser geeigneten Treffpunkt wisse. Doch es war schon zu spät. Der Anrufer hatte aufgelegt.
Justus überlegte noch eine Zeitlang und sah auf den Schreibtisch hinunter. Der Anrufer hatte ihm aufgetragen, alleine zu kommen. Eigenartig – und verdächtig!
Er nahm den Telefonhörer wieder ab und rief Bob und Peter an.
Er erzählte ihnen von dem sonderbaren Anruf und dem seltsamen Treffpunkt, den ihr Auftraggeber bestimmt hatte.
Dann machte er sich wieder an seine Arbeit an der Waschmaschine.
Ein Surren verstärkte sich rasch zu einem dröhnenden Rum-peln, als sich die Trommel zu drehen begann, erst langsam, dann immer schneller. Die ganze Maschine schütterte und klapperte wie eine Blechhütte bei einem Erdbeben. Aber sie funktionierte wieder, das mußte auch Tante Mathilda zugeben.
»Du bist ein guter Junge, Justus«, erklärte sie. »Ein guter, fleißiger Junge – wenn du bei der Arbeit bleibst, statt dich dauernd mit diesen Rätseln und Spielereien zu befassen. Zum Nachtisch heute abend werde ich dir Himbeereis machen.«
Sobald Justus nach dem Abendbrot sein Eis aufgegessen hatte, schob er sein Fahrrad aus dem Hof und fuhr zum anderen Ende der Stadt.
Der Burbank Park sah etwa so vertrauenerweckend aus wie ein unerforschter Dschungel, als Justus am Eingang abstieg. Er holte ein Stück weiße Kreide aus der Tasche und kritzelte flink ein Fragezeichen auf den Gehweg.
Das war ein Trick, den die drei ??? oft benutzt hatten. Jeder der drei hatte stets ein Stück farbiger Kreide bei sich. Justus’
Farbe war weiß, Bob hatte rot und Peter blau. Das Fragezeichen hatten sie als Verständigungssignal gewählt, und zwar nicht nur weil es das Symbol auf ihren Karten war, sondern weil es so unverfänglich aussah. Jemand, der ein Fragezeichen an einer Hausmauer sah, würde es kaum bewußt wahrnehmen, vielleicht auch vermuten, ein Kind habe es hingekritzelt.
Justus entdeckte einen Weg, der in den Park führte. Immerhin vermutete er, daß das ein Weg war, weil es zu beiden Seiten Laternen und Büsche gab. Der Pfad selbst war mit Unkraut überwachsen. Er *schob sein Fahrrad diese Strecke entlang, blieb aber alle paar Meter stehen und in alte noch ein Fragezeichen an einen Baumstamm oder auf eine der zerbrochenen Holzbänke, die er unterwegs vorfand.
Eigentlich war Justus Jonas nicht sehr phantasiebegabt. Seine Stärke war logisches, schlüssiges Denken. Ein Busch war für ihn ein Busch. Dieser könnte freilich außerdem noch etwas anderes sein, zum Beispiel ein Versteck. Aber ein Busch blieb er allemal.
Doch als Justus in den verlassenen Park vordrang, kam es ihm allmählich so vor, als sei alles ringsumher belebt und greife bedrohlich nach ihm aus. Die Äste der Bäume waren wie verkrüppelte Gliedmaßen, die Zweige ausgestreckte Finger.
Und nach ihm streckten sie sich aus, um ihn zu packen und ins Dunkel der Nacht zu ziehen!
Nun konnte er den Musikpavillon vor sich sehen. Das Dach war eingebrochen, und Unkraut wuchs durch den Fußboden. Er lehnte sein Fahrrad dagegen und zeichnete noch ein Fragezeichen auf die morschen Bretter.
»Mr. Jonas.«
Justus erschrak so sehr, daß er fast sein Fahrrad umgestoßen hätte. Er sah sich in der Dämmerung suchend um. Da war niemand. Zumindest konnte er niemanden sehen.
»Ja?« brachte er schließlich gepreßt hervor.
Es raschelte. Jemand schritt durchs Gras auf ihn zu. Das Rascheln kam immer näher. Erst ganz zuletzt konnte Justus endlich die Gestalt des Mannes ausmachen, der nun vor ihm stehen blieb.
Es war ein sehr großer Mann, und er trug einen dunklen Schlapphut, dessen Krempe er über die Ohren heruntergezogen hatte. Seine Augen konnte Justus nicht sehen. Überhaupt konnte er sich die Gesichtszüge des Mannes nicht einprägen, denn er sah sie nur verschwommen und unscharf, wie auf einer verwackelten Fotografie.
Was Justus auffiel, war die Größe des Mannes. Er war riesenhaft. Er trug einen Anorak, und er hatte so breite Schultern und so dicke Arme, daß er Justus an einen Gorilla erinnerte. »Bitte treten Sie näher, Mr. Jonas«, sagte der Mann.
»Dann gebe ich Ihnen das, weswegen Sie herkamen.«
Justus trat vor. Sofort packten ihn zwei Hände bei den Schultern. Justus wurde energisch
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