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Die drei ??? und der Super-Wal

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Titel: Die drei ??? und der Super-Wal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Brandel
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suchen wir auf dieser Linie in beiden Richtungen.«
    Er drehte bei, so daß das Boot langsam parallel zum Ufer dahintuckerte.
    »Flukey!« rief Constance. »Komm hierher, Flukey.« Sie griff nach den Segeltuchgurten auf dem Deck neben ihr. Daran hatte sie bereits die Fernsehkamera und den Suchscheinwerfer befestigt. Sie ließ sich ins Wasser gleiten und legte Flukey die Gurte um.
    Justus zupfte an seiner Unterlippe. Fünf Kilometer vom Ufer, dachte er. Aber fünf Kilometer von welchem Punkt? Slaters vager Information zufolge hätte das Boot entlang einem fünfzehn Kilometer langen Streifen an jeder beliebigen Stelle auf Grund gegangen sein können. Es war, als suche man eine Stecknadel in einem Heuhaufen, falls sie die Lage des Wracks nicht noch genauer bestimmen konnten.
    Nun hatte Constance Lampe und Fernsehkamera an Flukeys Kopf befestigt. Sie kletterte wieder an Bord. Justus schlenderte zu ihr hin – »Hat Ihnen Ihr Vater denn gar nichts Näheres gesagt?« fragte er. »Irgendwas Genaues über diese Nacht mit dem Unwetter?«
    Constance schüttelte den Kopf. »Nichts, was mir irgendwie sinnvoll vorkam«, antwortete sie. »Ich sagte dir doch, wie er sich ausdrückte.«
    Justus erinnerte sich. Die beiden langen Stangen zusammenbringen. Das konnte alles mögliche bedeuten.
    Justus schaute zum fünf Kilometer entfernten Ufer hinüber. Da gab es nicht viel zu sehen. Die Steilküste ragte hoch auf und gab nur auf die ferne Silhouette der Berge den Blick frei. Hier und da war ein Haus auf einer Bergkuppe zu sehen. Ein vielstöckiges Geschäftshaus erhob sich aus der Landschaft. Es gab einen hohen Sendemast auf einer Bergspitze, und ein Stück weiter rechts ragte etwas auf, das wie ein Fabrikschornstein aussah.
    »Du ziehst am besten deinen Taucheranzug an, Peter«, riet Constance. »Und dann kontrollieren wir die Sauerstoffgeräte, damit wir später bereit sind, mit Flukey zu tauchen.«
    Peter nickte und ging nach vorn zur Kajüte, wo die Tauchausrüstung bereitlag.
    Justus sah noch immer angespannt zum Ufer hin. Er knetete heftig seine Unterlippe.
    Diego Carmel war ein erfahrener Bootsführer. Als er erkannt hatte, daß sein Boot sinken würde, hätte er doch bestimmt versucht, sich über seine Position zu orientieren und sie sich zu merken. Wenn er sich nur schon so weit erholt hätte, daß er reden könnte . . .
    Justus’ Blick glitt von dem Sendemast zu dem hohen Schornstein. Plötzlich sah er beide, wie sie bei einem Sturm in der Dämmerung aussehen würden.
    »Zwei lange Stangen.«
    Er packte Slater beim Arm. Jetzt war es nicht mehr angebracht, sich dumm zu stellen.
    »Die beiden langen Stangen zusammenbringen!« rief er ganz aufgeregt.
    »Was? Was faselst du da, Junge?«
    »Kapitän Carmel«, fing Justus an. »Als das Boot zu sinken anfing, versuchte Carmel einen festen Bezugspunkt am Ufer zu finden. Und da sah er diesen Sendemast mit dem Fabrikschornstein dahinter.«
    »Na und?«
    »Sehen Sie es denn nicht?« Es schien Justus, als sei nun Slater der Einfältige. »Um das gesunkene Boot zu finden, müssen wir lediglich an der Küste entlang zurückfahren, bis diese beiden hohen Bauten, die ›Stangen‹, zur Deckung kommen!«

Gefahr in der Tiefe
    Justus stand auf dem Vorderdeck, das Fernglas vor den Augen. Er hatte es auf die fünf Kilometer entfernte Uferlinie eingestellt.
    Während das Boot an der Küste entlangfuhr, rückten der Mast und der Schornstein immer näher zusammen. Noch etwa hundert Meter, rechnete Justus sich aus.
    Slater war am Steuer. »Fahrt wegnehmen«, rief ihm Justus zu.
    »Achtung!« Näher, noch näher. Und dann schoben sie sich übereinander. Nun befand sich der Mast genau vor dein Schornstein. Damit waren die zwei langen Stangen zusammengebracht.
    »Hier«, rief Justus. »Hier stoppen.« Er nahm das Fernglas von den Augen.
    Das Wasser war zu tief, um den Anker auszuwerfen. Slater würde das Boot an Ort und Stelle halten müssen, indem er den Motor mit ganz schwacher Kraft gegen die Ebbeströmung einsetzte.
    Justus beobachtete Slater, als er den Bug zum Ufer hindrehte.
    Vor einigen Minuten hatte er noch gedacht, Slater sei kein Kirchenlicht, aber inzwischen hatte er gemerkt, daß in diesem Kahlkopf eine Menge Grips steckte. Der Mann ging ganz routiniert mit dem Boot um.
    »Alles klar, Peter?« Constance hatte das Sauerstoffgerät nun an Peters Rücken befestigt. Er schob die Maske über den Augen zurecht, während Constance den Atemschlauch prüfte und den Luftdruck kontrollierte.
    Nach

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