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Die drei ??? und der Super-Wal

Die drei ??? und der Super-Wal

Titel: Die drei ??? und der Super-Wal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Brandel
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diesen massigen Koloß, der ihn aufwärts beförderte.
    Sein Kopf durchstieß den Wasserspiegel. Eine Hand streckte sich ihm entgegen und zog ihm die Maske ab. Er öffnete den Mund und nahm einen herzhaften Zug frische Luft.
    Allmählich wich die rote Dämmerung vor seinen Augen. Er schaute hinunter und sah unter sich eine verschwommene Form.
    Er blickte genauer hin.
    Er sah Gurtbänder aus Segeltuch. Eine Lampe. Eine Kamera. Er lag ausgestreckt auf Flukeys Rücken.
    Und Constance war neben ihm im Wasser. Sie hatte Peter die Maske abgenommen.
    »Noch nicht sprechen«, sagte sie. »Immer tief durchatmen. In einer Minute geht’s dir wieder gut.«
    Peter tat wie geheißen. Er lag ganz ruhig, die Wange an Flukeys Rücken geschmiegt. Mit der Zeit fiel ihm das Atmen wieder leichter. Er keuchte nicht mehr. Diese schreckliche rote Dunkelheit vor seinen Augen hatte sich aufgelöst. Schließlich fühlte er sich stark genug, um zu sprechen.
    Doch ehe er Fragen stellen konnte, ehe er sich erkundigte, was passiert war, gab es eines, das er als allererstes sagen wollte.
    »Du hast mir das Leben gerettet, Flukey.«
    »Na, und zu Anfang hast du ihm das Leben gerettet, nicht wahr?« Constance legte die Hand auf Flukeys Kopf. »Das wird er nie vergessen . . .«
    Sie brach ab, als das Boot längsseits kam. Justus, der am Steuer saß, brachte es zum Halten. Oscar Slater lehnte sich über die Reling.
    »Ich hab’s gesehen!« rief er. Nun schien sein kahler Kopf vor Aufregung zu glänzen. »Es war nur einen Augenblick auf dem Bildschirm. Aber ich weiß bestimmt, daß ich es sah. Das Boot Ihres Vaters, Constance!«
    Er wandte sich an Justus. »Bleib mit dem Boot genau hier. Das Wrack muß unmittelbar unter uns sein. Es war auf dem Bildschirm ganz kurz zu sehen, als Flukey zur Oberfläche auftauchte, und dann sah ich Peter. Also muß es . . .«
    »Das ist doch jetzt nicht wichtig«, unterbrach ihn Constance schroff. »Jetzt geht es darum, daß wir Peter an Bord bringen und erfahren, was passiert ist – was da schiefgegangen ist.«
    »Aber ich sage doch . . .« Slater hieb vor Ungeduld mit der Faust auf die Reling.
    »Später«, erwiderte Constance. »Gehen Sie wieder ans Steuer, Mr. Slater. Justus, komm her und hilf uns.«
    Slater zögerte. Aber er wußte, daß Constance hier das Kommando hatte. Zumindest jetzt. Ohne ihre Hilfe könnte er niemals diese Ladung aus dem gesunkenen Boot bergen. Er nickte verdrossen und löste Justus am Steuer ab.
    Zu zweit halfen Justus und Constance Peter an Deck. Da er sich noch immer ein wenig schwach fühlte, setzte er sich gleich hin, und Constance brachte ihm einen Becher heißen Kaffee, während Justus die Tragegurte löste und ihm das Atemgerät abnahm,
    »Alles in Ordnung. Was war denn?« fragte Constance. »Ich merkte, daß du Probleme hattest, aber den Grund kannte ich ja nicht. Was spürtest du denn? Der Druck kann es nicht gewesen sein, dazu warst du nicht tief genug. Was war es nun?«
    »Ich konnte einfach nicht mehr atmen.« Peter schlürfte den heißen Kaffee. Er schmeckte wunderbar. »Ich bekam keine Luft mehr durch den Schlauch. Erst dachte ich, es müsse ein Knick drin sein. Aber das war nicht der Fall.«
    Er schilderte, wie alles um ihn her rot wurde, dann dunkelrot und schwarz.
    »Kohlendioxid«, stellte Constance fest. »Du hast Kohlendioxid anstatt Sauerstoff eingeatmet.«
    Sie nahm das Atemgerät an sich und öffnete das Ventil. Es kam kein Zischen. »Kein Wunder, daß du nicht atmen konntest«, erklärte Constance. »Der Tank war nämlich leer.«
    »Aber wir hatten das doch kontrolliert!«
    Justus untersuchte das Manometer. Die Anzeigenadel stand noch immer auf ›Voll‹. Er zeigte es Constance.
    »Sieht so aus, als hätte jemand die Anzeige hier festgestellt«, sagte er, »und dann die ganze Luft aus dem Gerät herausgelas-sen.« Constance mußte zustimmen. Es war die einzig mögliche Erklärung.
    »Woher stammt dieses Tauchgerät?« fragte Justus.
    »Von ›Ocean World‹. Ich brachte es gestern abend selbst an Bord. Und da war noch alles in tadellosem Zustand.«
    Sie ging zu Slater hinüber.
    »An Peters Lufttank hatte sich jemand zu schaffen gemacht«, sagte sie erbittert. »Ich möchte nur wissen . . .«
    »Sie wollen doch damit nicht sagen, daß ich das war, oder?«
    Slater wandte sich verärgert vom Steuer ab. »Mir geht es nur darum, dieses Zeug aus dem Wrack zu holen. Ich habe Ihre Ausrüstung nicht angerührt, seit Sie sie an Bord brachten. Wozu auch? Glauben Sie, mir

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