Die drei ??? und der tanzende Teufel
aus der Ferne.
»Hummer sieht fern – ich kann es flimmern sehen. Er schaut sich immer noch das Fußballspiel an. Ich habe die Übertragung im Autoradio eingestellt – es ist ein Doppelspiel. Das zweite hat gerade angefangen.«
»Könnte ein langer Abend werden«, bemerkte Justus dazu.
»Ich werde mich alle halbe Stunde bei Ihnen melden.«
Die drei ??? begannen ihre Nachtwache. Der Himmel wurde dunkler, bis man nur noch im schwachen Schein der Sterne und des abnehmenden Mondes etwas sehen konnte. Längs der Straße waren keine Lichter – Jason Wilkes hatte keine Nachbarn in unmittelbarer Nähe. Hinter dem Haus ragten dunkel die Wände des Canyons auf. In regelmäßigen Abständen schlichen Justus und Peter ums Haus und schauten zu allen Fenstern ohne Jalousien hinein. Doch sie sahen nichts.
Drinnen regte sich niemand.
»Ein Auto!« Nach einer Stunde drang Bobs Stimme leise zu den anderen.
Die Detektive machten sich startbereit. Der Wagen fuhr langsam an dem einsamen Haus vorüber und ein kurzes Stück den Canyon hinauf. Dort oben, wo die Straße als Sackgasse endete, hielt er dann an. Aber niemand stieg aus. Gleich darauf wendete der Wagen und kam die Straße wieder herunter.
»Falscher Alarm«, sagte Bob. »Schätzungsweise hat sich jemand verirrt.«
Wieder verstrich die Zeit. Jim meldete, das Fußballspiel sei zu Ende, doch Hummer habe seine Wohnung nicht verlassen.
Es wurde recht spät, und die beiden besetzten Wachtposten erwiesen sich als sinnlos. Dann meldete Peter aufgeregt von der Rückseite des Hauses her: »F-F-Freunde! Hier bewegt sich was! Ich kann nicht sehen . . . Wartet mal . . . Huch! Es ist das Ding! Der Tanzende Teufel! Ich kann den Kopf sehen!« Und dann – Stille!
»Peter?« rief Justus leise in sein Walkie-Talkie, als er auf Peters Standort zulief. »Ich komm schon!«
»Ja, Peter?« fragte Bob besorgt von der Straße her.
Und auch Jims Stimme kam schwach durch: »Alles in Ordnung mit Peter?«
»Jetzt ist er weg!« kam da wieder Peters aufgeregte Stimme.
»Freunde, es schaute hier zum Fenster rein und ist dann zum Canyon hinaufgegangen. Meint ihr, es weiß, daß die Figur hier ist?«
»Ganz bestimmt!« sagte Jim. »Durchhalten, Freunde. Ich komme gleich!«
Triumph – und Niederlage!
»Es . . . es ist weg, Kollegen«, sagte Peter mit unsicherer Stimme.
Justus und Bob waren durch das dichte Gestrüpp geschlüpft und hatten nun Peter zusammengekauert vor sich, das Gesicht im schwachen Mondlicht geisterbleich.
»Vorsicht«, warnte Justus. »Dieser Tanzende Teufel könnte hier überall stecken.«
Vor dem großen, nur in Umrissen erkennbaren Haus suchten sie stumm und mit überreizten Augen die Dunkelheit ab.
»Wo hast du es zuletzt gesehen, Peter?« fragte Justus.
»Ganz dicht beim Haus. Dann ist es verschwunden, ich glaube, den Canyon hinauf – jedenfalls irgendwo hinters Haus.«
»Woher kam es denn, Peter?« wollte Bob wissen.
»Das . . . das weiß ich nicht. Es war auf einmal da. Dicht vor der Hausmauer. Fast als ob . . . als ob . . .«
»Als ob es aus der Mauer herauskäme? Durch die Mauer durch?« meinte Bob. »Wie ein . . . Gespenst?«
»Das hast du gesagt!« stellte Peter fest. »Nicht ich!«
Bob sah zu dem dunklen, stillen Haus hinüber. »Was meinst du, Just – könnte Jason Wilkes der Tanzende Teufel sein?«
»Der Gedanke ist mir auch schon gekommen, Kollege«, bestätigte Justus.
»Aber wozu nur, Just?« Peter sah nicht klar. »Wenn er doch die Figur hat?«
»Vielleicht eben weil er sie hat«, berichtigte Justus. »Zur Abschreckung, damit keiner dahinterkommt, daß er die Figur hat. Er ist Kunsthändler – er muß wissen, was die Figur tatsächlich darstellt und welchen Wert sie hat. Vielleicht wollte auch der Dieb die Figur gerade zu Wilkes bringen, als er sie verloren hat, und Wilkes hat seither versucht, uns zu ängsti-gen!«
Die Jungen warteten im Dunkeln, aber der Teufel ließ sich nicht mehr blicken. Dann umschritten sie alle zusammen vorsichtig das Haus. Nichts rührte sich – weder drinnen noch draußen.
Wenige Minuten später traf Jim Clay ein. Er parkte seinen Kombiwagen unten an der Straße und kam langsam zum Haus herauf.
»Just? Peter? Bob?« rief Jim leise.
»Hier drüben«, flüsterte Justus aus einem Gebüsch an der Straße. Er berichtete Jim, was geschehen war, und rückte mit seiner neuen Theorie heraus, Jason Wilkes sei der Tanzende Teufel.
Jim Clay musterte das dunkle Haus. Seine Augen funkelten ruhelos.
»Justus – wenn
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