Die drei ??? und der tanzende Teufel
sie sich um die kleine Figur. Beide Taschenlampen beleuchteten sie.
»Mann!« rief Bob leise. »Die sieht genau so aus wie der lebendige Teufel!«
Die Bronzestatue war grün vor Alter, aber jede Einzelheit war deutlich zu erkennen. Die weit ausladenden Yak-Hörner waren glatt und spitz. An der zottigen Maske mit den Schlitzaugen und dem weit aufgerissenen Mund voller Zähne konnte man jedes einzelne Haar sehen. Der Wolfskopf, der vorn herunterhing, sah so echt aus, als wolle er gleich zuschnappen!
Die gepolsterte Vermummung der im Tanz geschwungenen Beine und Arme fühlte sich fast weich und echt an.
»Seht euch den Gürtel an«, sagte Bob leise. »Die Glöckchen haben sogar winzige Glockenklöppel, und an den Wurzeln ist Erde. Der Maiskolben hier ist kaum einen Zentimeter lang, aber ich kann die Körner genau erkennen!«
»Wir haben ihn!« Jim war ganz begeistert.
»Und Sie sind sicher, daß das der echte Tanzende Teufel ist?« meinte Justus. »Für etwas so Altes ist er ziemlich sauber.«
»Freilich bin ich sicher!« erklärte Jim. »Ich habe die Figur schon so oft gesehen. Auf der ganzen Welt gibt es sie nur einmal, und jetzt haben wir sie wieder! Kommt mit, ihr drei, mein Vater wird euch eine Belohnung dafür geben!«
Bob und Justus starrten noch immer auf die tanzende Figur. So lange hatten sie gesucht, und nun hatten sie sie gefunden! Sie grinsten einander an, als Bob die Figur unter den Arm nahm und sich umdrehte, um hinter Jim hinauszugehen.
Aber Jim ging nicht hinaus! Der junge Mann war stehengeblie-ben und sah zur Tür hinüber. Da näherte sich etwas!
»Peter!« sagten Justus und Bob gleichzeitig.
Der Zweite Detektiv kam ins Zimmer.
»Wir haben den Tanzenden Teufel, Peter!« rief Bob munter und grinste übers ganze Gesicht.
Da sagte eine dünne Stimme hinter Peter: »Ach wirklich, mein Junge? Das glaube ich nicht.«
»Es . . . es tut mir leid, Freunde«, sagte Peter. »Er hat mich hinterrücks überrumpelt. Ich . . . ich hab’ ihn nicht gehört.«
Im Raum flammte das Licht auf. Jason Wilkes mit seinem bleichen Gesicht und den schwarzen Augen trat hinter Peter ein. Er hatte eine Pistole in der skelettdürren Hand.
»Gib mir die Figur, Junge!« sagte er kalt.
Widerstrebend händigte ihm Bob den Tanzenden Teufel aus.
Wilkes sah die Figur wohlgefällig an und stellte sie ab.
»Dies hier« – Wilkes hielt ein Walkie-Talkie in die Höhe
»habe ich bei eurem Komplizen beschlagnahmt. Ihr anderen laßt jetzt bitte eure Geräte zu Boden fallen!«
Jim, Bob und Justus zogen langsam ihre Walkie-Talkies heraus und ließen sie fallen. Bob und Justus schoben hastig ihre Taschenlampen ein. Das schien Jason Wilkes nicht zu bemerken, oder es war ihm gleichgültig.
»Jetzt geht alle vor mir her durchs Haus, nach hinten.«
Langsam gingen sie durch das Haus zurück. Unterwegs knipste Wilkes Lichter an. Vor einer schweren Tür neben der Küche gebot er Halt.
»Aufmachen und runtergehen.«
Peter öffnete die Tür, und sie sahen eine schmale Holztreppe, die in totale Finsternis hinabführte.
»Sie, Mr. Clay, bleiben bei mir«, sagte Wilkes. »Eine willkommene kleine Versicherung, wie? Das wird meinen Verhandlungen mehr Nachdruck verleihen – mit Ihrem hochgeschätzten Vater oder mit einem anderen, der für die Figur mehr bietet.«
Wilkes lachte meckernd, und Jim Clay sah den Jungen hilflos nach, als sie die Treppe hinunterstiegen. Ehe sie halb unten waren, wurde die schwere Tür mit Wucht zugeschlagen!
Bob rettet die Lage
»Wir haben den Tanzenden Teufel wieder verloren!« jammerte Bob, als sie im Finstern auf der schmalen Treppe standen.
»Den hat er nun – und Jim dazu!«
»Ich hätte ihn da draußen sehen müssen«, sagte Peter in bitterem Selbstvorwurf. »Aber er hatte mich erwischt, noch ehe ich ihn überhaupt gehört hatte! Er muß uns die ganze Zeit beobachtet haben! Er wußte ganz genau, wo ich war.«
»Und nun können wir gar nichts mehr gegen ihn unternehmen«, sagte Bob voll Verzweiflung.
»Jetzt wird nicht aufgegeben!« sagte Justus ernst. »Wir müssen hier raus. Leuchte mal zum oberen Treppenabsatz hin und sieh nach, ob dort ein Lichtschalter ist«, gebot er.
Bob richtete seine Lampe nach oben. Er suchte mit dem Strahl an der Treppe alles ab. Doch es gab keinen Lichtschalter.
»Vielleicht ist er auch ganz unten«, sagte Peter.
Langsam stiegen sie im Schein ihrer Lampen weiter hinunter, bis sie den festgestampften Erdboden erreichten. Aber auch am Fuß der Treppe war kein
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