Die drei ??? und der tanzende Teufel
Wilkes der Tanzende Teufel ist und weggegan-gen ist, dann muß das Haus jetzt leer sein«, sagte der junge Mann. »Habt ihr seit dem Auftauchen des Teufels irgendwen da drinnen gesehen?«
»Nein«, sagte Peter, »aber auch schon vorher nicht. Hier wirkt alles leer – auch wenn der Teufel in der Nähe ist.«
»Und wer redet von Geistersehen?« fragte Bob.
»Ich glaube«, meinte Justus, »daß unser Tanzender Teufel echt, lebendig und durchaus menschlich ist. Ja, da bin ich nur ganz sicher.«
»Wenn mir das nur auch möglich wäre«, sagte Jim Clay, »und dabei habe ich ihn nicht mal gesehen! Aber so wie ihr ihn beschreibt, gleicht er aufs Haar der Statue, und wie mein Vater sagt, glauben die Mongolen, alle Dinge seien beseelt.« »Das ist es ja eben«, stöhnte Peter.
»Na ja«, fuhr Jim fort, »ob Mensch oder Geist – jetzt ist er weg. Was meinst du, Justus – was sollten wir tun?«
Justus nickte im Finstern. »Ich bin mit Ihnen einig, Jim. Wir sollten versuchen, ins Haus zu kommen und es durchsuchen!«
»Da hineingehen?« rief Peter mit gedämpfter Stimme.
»Es ist vielleicht unsere letzte Chance, Kollege«, sagte Justus.
»Hör mal, Just«, meinte Bob, »vielleicht sollten wir zuerst zu Kommissar Reynolds gehen.«
»Dann könnte es zu spät werden, Bob«, sagte Jim. »Und wir wissen nicht sicher, ob die Figur da drinnen ist. Ich weiß nur, daß mein Vater auf die Polizei gern verzichten würde, wenn wir sie in aller Stille wieder herschaffen könnten.« a, dann –« entschied Peter, »so lange dieser Tanzende Teufel nicht hier ist, dürfte die Sache einen Versuch wert sein. Aber ich will hier draußen aufpassen.«
»Das ist eine gute Idee«, bestätigte Justus. »Wenn du jemand siehst, dann gib Laut.«
»Ihr würdet mich hören, auch wenn ihr in New York wärt!«
Die anderen drei gingen auf das dunkle Haus zu. Jim hatte bald ein offenes Fenster gefunden, und sie stiegen lautlos ein.
Als sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sahen sie, daß sie in einem großen Raum standen – fast ebenso groß wie der Ausstellungssaal von Jims Vater und ebenfalls voller Vitrinen, Schränke und schattenhaft erkennbarer Gegenstände.
»Just!« flüsterte Bob in jähem Erschrecken. »Da!«
Ein groteskes löwenähnliches Gesicht starrte von einem gespenstischen Menschenkörper auf sie herunter! Justus und Bob wandten sich zur Flucht, aber Jim Clay blieb standhaft und schaute sich die Gestalt genau an.
»Es ist ein großes Standbild, Freunde«, sagte er langsam. »Ein tibetischer Tempelwächter. Aber nur eine Imitation, glaube ich.«
Bob und Justus beruhigten sich wieder und zogen die bleistiftgroßen Taschenlampen heraus, die sie mitgenommen hatten. Bei eingeschaltetem Licht durchquerten sie mit Jim den Raum. Und dann. sah Justus die zweite Gestalt aus dem Schatten aufragen.
»Was . . . was ist das?« brachte der Erste Detektiv mühsam heraus.
Eine in wilder Bewegung erstarrte Gestalt mit vier Armen, einer hohen Krone und umgeben von einem Kreis abgehauener Hände!
»Das ist Shiva«, erklärte Jim leise. »Eine Hindu-Gottheit. Auch dies ist eine Fälschung!«
Justus sah im Dämmerlicht zu der Figur hinauf. »Shiva? Die indische Göttin? Sie sagten doch, Sie wüßten nicht viel über orientalische Kunst.«
Hier hat der Erste Detektiv gut aufgepaßt, denn das stimmt tatsächlich. Ihr könnt es in der ersten Begegnung der drei ??? mit Jim nachprüfen, als Jim sagte, er kenne sich nicht gut aus mit dem »orientalischen Zeug«. Eine kleine Ungereimtheit – oder steckt mehr dahinter?
»Ich glaube, ich weiß doch mehr, als ich dachte«, flüsterte Jim grinsend. »Mein Vater redet ja nur über Kunst. Da hat sicher manches abgefärbt.«
»Vielleicht kann auch auf mich was abfärben«, flüsterte Justus zurück. »Ich würde gern viel mehr über all das wissen, als ich weiß.«
»Oh«, sagte Jim, »wenn er zurückkommt, werde ich –«
In der anderen Ecke des dunklen Raumes drehte sich Bob um.
»Jim?« rief er leise herüber. »Ist das auch eine Fälschung?«
Jim und Justus schritten durch den überfüllten Raum zu Bob hin. Er hatte eine kleine grüne Figur mit einem zottigen gehörnten Kopf in der Hand!
»Das ist der Tanzende Teufel!« rief Jim – in diesem Augenblick dachte er nicht mehr ans Flüstern. »Da hast du ihn ja, Bob!«
»Pssst«, zischte Justus.
Jim erstarrte, und die drei standen da und horchten. Nirgends war ein Laut zu hören, und nichts rührte sich. Beruhigt drängten
Weitere Kostenlose Bücher