Die drei ??? und der tanzende Teufel
den kleinen Canyon hin:
»Der Tanzende Teufel des Batu Khan wurde verunglimpft!«
Zitternd ließ Jason Wilkes den Sack fallen und stolperte auf die Jungen, Mr. Clay und Chiang Pi-Peng zu. Voll Entsetzen starrte er die Erscheinung am Steilhang an.
»Laßt ihn nicht herkommen!« stöhnte er. »Haltet ihn zurück!«
Mr. Clay war blaß, blieb aber standhaft. »Was du auch bist, uns erschreckst du nicht –«
»Schweigt still!« dröhnte die hohle Stimme. »Die entweihte Hülle werde zerstört! Der Geist werde freigesetzt!«
Die zottige Erscheinung erhob die Arme weit über das gehörnte Haupt, stieß dann mit dem rechten Arm herab und zeigte auf den am Boden liegenden Sack. Ein Lichtblitz, eine dichte Qualmwolke, und der Sack ging in Flammen auf.
»Der Geist kehrt zum Großen Khan zurück!«
Ein zweiter Lichtblitz flammte oben am Steilhang auf. Eine dicke Rauchsäule hüllte die furchteinflößende Gestalt ein und trieb im Dunkeln langsam davon.
Das Gesicht am Fenster
Oben am Hang zogen nur noch Rauchschwaden dahin.
»Er . . . es . . . ist weg!« stammelte Peter.
»Nichts als . . . Rauch«, sagte Bob hell entsetzt.
»Unsinn!« erklärte H. P. Clay. »Das ist irgendein Trick!«
Chiang Pi-Peng stand wie angewurzelt da und starrte dem Rauch nach, der noch in der Nachtluft hing. Seine Stimme war leise und klang sonderbar.
»Die Geister? Könnte es wahr sein?« sagte der Chinese.
H. P. Clay schnaubte verächtlich. »Ein Trick, weiter nichts!
Irgendeine Bildprojektion und ein Lautsprecher. Dazu Feuer-werk und Rauchbomben. Alles Täuschung. Vermutlich alles das Werk von Wilkes hier!«
Der Ölmagnat wandte sich an Jason Wilkes, der sich abweh-rend wand und krümmte. »Gestehen Sie schon, Wilkes! Wo sind mein Sohn und der Tanzende Teufel?«
»Freunde! Mr. Clay!«
Das war Peter. Der Zweite Detektiv stand vor den glimmenden Überresten des Sacks, den Jason Wilkes hatte fallen lassen.
»Wenn alles Täuschung war, so hoffe ich doch, daß auch das hier eine Täuschung ist«, sagte er und scharrte den verkohlten Stoff mit dem Fuß beiseite. Ein kleiner, schwerer Gegenstand kam zum Vorschein.
Alle schauten auf den formlosen Metallklumpen nieder.
»Das ist die Figur!« rief Bob.
»Das war sie einmal«, stellte Peter richtig.
»Zerstört!« rief Mr. Clay mit bleichem Gesicht.
»Geschmolzen!« sagte Mr. Chiang voll Entsetzen. »Für immer verloren!«
Justus kniete nieder und wischte die Reste des verkohlten Sackstoffes ab. Er faßte die mißgestaltete Metallmasse an.
»Es ist kaum warm«, sagte er mit vor Verwunderung leiser Stimme. »Der brennende Sack war nicht heiß genug, um die Bronze zu schmelzen.« »Aber durch irgendwas ist sie geschmolzen«, sagte Peter.
Sie sahen einander schweigend an. Endlich sprach Chiang Pi-Peng.
»Diese . . . Geistererscheinung«, sagte er voll Unbehagen. »Sie sagte, die Statue müsse zerstört werden. Im Namen von Batu, dem Enkel des Dschingis, und Khan der Goldenen Horde!«
Wieder schwiegen alle.
»Und du bist sicher, daß das die Statue des Tanzenden Teufels ist, Justus?« fragte Mr. Clay mit belegter Stimme.
Justus nickte. »Ich kann ein Horn erkennen, und hier das Bein auf dem zusammengeschmolzenen Sockel. Ein Stück aus der Mitte ist auch noch heil, und da sieht man den Maiskolben am Gürtel, der –« Er hielt inne, blinzelte und beäugte den Bronzeklumpen genauer.
»Also zerstört! Verloren!« jammerte Jason Wilkes dazwischen.
»Ein unschätzbarer Wert, und ich hatte ihn in Händen! Ein Vermögen!«
»Nach mehr als siebenhundert Jahren – vernichtet«, sagte Mr. Chiang und wandte sich ab.
»Nun gut, die Figur ist vernichtet«, sagte Mr. Clay mit wieder gefestigter Stimme. »Wir können sie nicht wieder heil machen.
Aber mein Sohn ist noch verschwunden! Wilkes –!«
»Es geht ihm gut«, sagte Jason Wilkes unwirsch. »Jetzt spielt es keine Rolle mehr. Ich werde Sie zu ihm bringen. Vergessen Sie nicht, daß er in mein Haus eingebrochen ist! Da hatte ich das Recht, ihn festzuhalten.«
»Wir werden sehen, was die Polizei dazu zu sagen hat, Sie Halunke!« sagte Mr. Clay. »Bringen Sie uns hin!«
Der Industrielle heftete sich Jason Wilkes an die Fersen, und alle gingen hintereinander aus dem schmalen Seitencanyon in den Hauptcanyon. Von Clay energisch unter Druck gesetzt, wandte Wilkes sich dort aufwärts und schritt weiter ins Bergland hinauf. Plötzlich hob Bob die Hand.
»Da drüben! Was ist das?« Bob zeigte in die Finsternis.
In einer Lichtung lag ein
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