Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und der tanzende Teufel

Die drei ??? und der tanzende Teufel

Titel: Die drei ??? und der tanzende Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
Vom Netzwerk:
der Statue heranziehen. Vielleicht war es die gleiche, die wir auch gelesen haben. Erinnerst du dich, Bob?«
    Bob überlegte, »Ja, darin stand, an der Maske seien Yakhörner, und am Gürtel hingen Glöckchen, Rasseln, Gras, Mais und Wurzeln.«
    »Eben«, sagte Justus. »Gras, Wurzeln und Mais! Mais!« Mr. Chiangs Augen weiteten sich. »Mais?«

    Speziell für meine deutschen Leser muß ich hier etwas erklären. Im Originalgespräch, das die hier Anwesenden auf englisch führen, lautet Mais »corn« – und das ist, wie ihr vielleicht schon vermutet, ein mehrdeutiges Wort. In der amerikanischen Bedeutung für  »Mais« begegnet es euch im sicher vertrauten Wort »popcorn«. Doch es muß nicht immer mit  »Mais« übersetzt werden. Und wenn ihr nun ein übriges tun wollt, um dem klugen Ersten Detektiv in einer brillanten Schlußfolgerung zuvorzukommen, so überlegt, wann die  Maispflanze frühestens aus Amerika nach  Europa gekommen sein konnte!

    »Aber«, wandte Mr. Clay ein, »der Fälscher hat doch auch den Mais nachgemacht. Du sagtest ja, der Maiskolben am Gürtel der Figur sei nicht geschmolzen, Justus.«
    »Ja, Sir, und eben das war sein Fehler! Es hätte mir gleich auffallen müssen, als wir in Jason Wilkes’ Haus die Figur sahen, aber da entging es mir. Erst als ich diesen winzigen Maiskolben an der geschmolzenen Statue sah, erkannte ich die Wahrheit.«
    Peter stöhnte. »Was denn für eine Wahrheit, Just?«
    »Daß der echte Tanzende Teufel an seinem Gürtel gar keinen Maiskolben haben konnte! Unser Wort ›corn‹, für uns also Mais, wird in den verschiedenen Sprachräumen für verschiedene Kornarten verwendet. Für den englischsprechenden Europäer bedeutet es Weizen. Dieser Kunstband, den wir sahen, Freunde, war in Großbritannien gedruckt. Als der Autor von ›corn‹ am Gürtel des Teufels sprach, meinte er damit eindeutig Weizen! Unser amerikanisches Wort ›corn‹ heißt in der Sprache der Indianer ›maize‹, und in einigen europäischen Sprachen lautet es ganz ähnlich.«
    »Indianer?« sagte Mr. Clay langsam.
    »Ja, Sir«, sagte Justus. »Der Mais, den wir hier ›corn‹ nennen, stammt ja aus Amerika. Europäer und Mongolen hatten noch nie einen Maiskolben zu Gesicht bekommen, ehe Columbus Amerika entdeckt hatte – also fast dreihundert Jahre, nachdem der Tanzende Teufel im Jahr 1240 angefertigt wurde! Der echte Tanzende Teufel muß eine Weizenähre am Gürtel tragen, und die Statue, die wir zerstört sahen, war eine Fälschung!« In dem dunklen Schuppen herrschte eine Zeitlang Schweigen.
    »Aber wieso das alles?« sagte Mr. Clay schließlich. »Wozu die Herstellung einer Replik? Und wer trug dieses Teufelskostüm?«
    Justus drehte sich um und sah Walter Quail an.
    »Mr. Quail«, sagte er, »wollen Sie es uns sagen?«
    Der hagere Assistent wurde bleich. »Ich . . . ich . . . Nein, ich werde es nicht –«
    »Eine Replik!« sagte Chiang Pi-Peng plötzlich mit zornfun-kelnden Augen. »Um mich zu täuschen! Um mein Land zu betrügen! Eine Fälschung sollte meinem Land übergeben werden!«
    »Ja, so ist es wohl«, bestätigte Justus. »Damit der echte Tanzende Teufel nicht an China zurückgegeben werden mußte.
    Mr. Chiang ist kein Kunstexperte, und er hätte sich durch die Replik täuschen lassen. Aber in China hätten es dann Fachleute begutachtet. Deshalb mußte die Replik vor Zeugen vernichtet werden, damit niemand erfuhr, daß der echte Tanzende Teufel noch existierte.«
    »Quail!« donnerte Mr. Clay. »Das werden Sie mir büßen –«
    »Nein, nicht Quail«, sagte Justus. »Freilich wußte er die ganze Zeit, was hier vor sich ging.« Der Erste Detektiv drehte sich blitzschnell um. »Oder etwa nicht, Jim?«
    »Ich?« rief Jim Clay. »Du bist ja . . . du bist wahnsinnig!«
    Mr. Clay sagte mit starrem Blick: »Jim? Du meinst, mein Sohn ist –«
    »Jim ist der Tanzende Teufel, ja«, sagte Justus ingrimmig.
    »Und Jim ließ auch die Replik anfertigen. Ich hätte gleich bei der ersten Begegnung mit Quail erkennen müssen, daß Jim in die Sache verwickelt ist. Quail war echt überrascht, als er erfuhr, daß die Statue verschwunden war – vermutlich hatte er sie erst kurz vorher noch gesehen. Aber als wir ins Haus kamen, mußte Jim sie verstecken und behaupten, sie sei gestohlen worden, sonst wäre es uns später aufgefallen, daß es zwei Statuen gab!«
    »Das ist alles nicht wahr!« versuchte Jim Clay zu bluffen. »Ich war ja hier eingesperrt!«
    Justus schüttelte den Kopf. »Als ich hinter

Weitere Kostenlose Bücher