Die drei ??? und der tanzende Teufel
rasch um. Als letzter in der Reihe saß Walter Quail auf dem felsigen Boden. Er hielt sich den linken Knöchel. »Ich glaube, ich habe ihn mir verstaucht«, sagte er zwischen zusammengebissenen Zähnen. »Ein Steinbrocken ist unter mir weggerutscht. Es tut mir leid, Mr. Clay.«
»Können Sie überhaupt gehen?« fragte H. P. Clay.
»Ja, aber ich würde Sie alle aufhalten. Sie müssen weitergehen.
James braucht vielleicht Hilfe!«
Mr. Clay zögerte nur ganz kurz. »Also gut, Walter. Kommen Sie hinterher, so schnell Sie eben können.«
Die übrig en stießen weiter in die Wildnis vor, und das Schlußlicht bildete nun Mr. Chiang. Als der Boden steiniger und das Gestrüpp dichter wurde, traten sie vorsichtiger auf. Der schmale Canyon machte eine scharfe Biegung nach links und erweiterte sich plötzlich wieder – und genau hier verloren sie zum zweiten Mal die Spur der Fragezeichen.
»Aha«, sagte Peter. »Also wieder im Gelände verteilen, und ganz langsam vorgehen, bis wir –«
Eine undeutlich wahmehmbare Gestalt tauchte unmittelbar vor ihnen im Canyon auf und kam geradewegs auf sie zu.
»Jim?« rief Mr. Clay.
Die dunkle Gestalt blieb jählings stehen. Da stand sie im Finstern, regungslos und ohne einen Laut.
»Bist du das, Jim?« rief Mr. Clay wieder.
Die schemenhafte Gestalt begann zur rechten Seite des Canyons hin zu laufen. Die Jungen leuchteten mit ihren Taschenlampen hin, und im Lichtschein zeigte sich ein blasses Gesicht, schwarze Haare und ganz schwarze Kleidung. Ein Sack baumelte von einer Hand. Der Mann begann zu laufen.
»Das ist Jason Wilkes!« rief Justus.
»Und er hat was in der Hand!« schrie Peter.
»Haltet ihn auf!« rief Mr. Clay laut.
Jason Wilkes rannte auf die Seitenwand des tief eingeschnitte-nen Canyons zu. Seine Verfolger liefen querfeldein, um ihm den Weg abzuschneiden.
Und da verschwand Wilkes!
Blindlings durch die Dunkelheit und das dichte Gestrüpp am Steilhang stolpernd, spähten die fünf Verfolger nach vorn – dorthin, wo der flüchtende Mann verschwunden war.
»Da ist eine Öffnung!« meldete Bob.
»Ein Seitencanyon, der von hier abzweigt!« rief Peter.
Sie drängten sich durch die enge Öffnung, wo ihnen Krüppeleichen den Durchtritt versperrten, und kamen in einem kleinen, als Sackgasse endenden Canyon mit hohen, zerklüfteten Wänden heraus – hier gab es keinen Ausweg!
Sie blieben stehen.
Weiter vom stand Jason Wilkes vor der hohen Wand des Canyons. Seine schwarzen Augen funkelten wie die Augen eines in die Enge getriebenen Tieres. Hier saß er in der Falle.
»Was haben Sie mit meinem Sohn gemacht, Sie Schuft?« herrschte ihn Mr. Clay an.
Der Kunsthändler mit dem Vampirgesicht sah nach links und nach rechts, als suche er einen Fluchtweg. Die anderen schritten langsam auf ihn zu, und die Lichtstrahlen aus den Lampen der Jungen nagelten ihn gegen die Wand des Canyons wie. ein großes schwarzes Insekt – ein stechendes Insekt, dessen schwarze Augen noch immer Feuer sprühten.
»Bleibt mir vom Leib, sonst passiert was!« knurrte Wilkes.
»Ich wollte mit euch Verbindung aufnehmen, aber das erübrigt sich jetzt wohl.«
»Mit Entführern verhandle ich nicht!« tobte Mr. Clay.
Wilkes lachte. »Ihr Sohn und die dummen Jungen da sind in mein Haus eingebrochen. Ich habe Ihren Sohn lediglich in Gewahrsam genommen, bis ich ihn der Polizei übergeben kann. Ich bin damit völlig im Recht, Mr. Clay. Ich werde Ihren Sohn verhaften lassen – sofern wir uns nicht gütlich einigen können.«
Peter rief: »Der Sack da! Da drin hat er bestimmt die Figur!«
»Sie haben mein Eigentum! Diebesgut!« sagte Clay.
Nun lächelte Wilkes. »Das wußte ich nicht. Nennen wir die Situation lieber unentschieden. Das läßt sich durch eine bescheidene Zahlung Ihrerseits leicht bereinigen.«
Mr. Chiang starrte auf den Sack in Jason Wilkes’ Hand. »In diesem Sack hat er den Tanzenden Teufel? Dann müssen wir wohl beigeben –«
Ein greller Lichtblitz schien den engen Canyon zu erfüllen! Ein blendender Schein, der sie alle zurücktaumeln ließ, mit schützend vor die Augen gehaltenen Händen!
Eine Rauchsäule stieg hinter Jason Wilkes am Steilhang hoch empor!
»Aaaaaahhhhhhhhhrrrr!«
Mit weit ausladendem Gehörn und glühend roten Schlitzaugen stand die Erscheinung des Tanzenden Teufels auf dem Felsen oberhalb des Canyons. Sie bewegte sich langsam, wie in Trance, und die Glöckchen und Knochen klirrten und klapperten in der finsteren Nacht.
Die hohle Stimme dröhnte laut über
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