Die drei ??? und der unheimliche Drache
Anschlag!
Plötzlich sah er etwas heranwirbeln. Gelbe Augen glühten durch die Öffnung im Fels. Mit Geheul schoß etwas hindurch. Noch ein dunkler Körper kam mit lautem Knurren dicht hinterhergefegt.
Noch einer. Und noch einer.
Entsetzt, mit weit offenem Mund, drängte sich Peter an die kalte Felswand. Auf einen Drachen war er gefaßt gewesen. Doch das war eine Horde wilder, zottiger Bestien!
Mr. Carter grunzte laut, als ihn der Anprall traf. Er fiel hin.
Peter schluckte nervös. Nach dem Angriff auf den gestürzten Mann würde das Rudel ihn anfallen.
Er hob seine Lampe hoch.
Gefangen!
Bob und Justus kauerten in dem engen Abteil und spitzten die Ohren.
»Da gab’s eine schöne Strecke Schienen freizuräumen«, beklagte sich eine Männerstimme. »Als hätten wir nicht mit dem Bohrer schon genug zu tun. Aber jetzt sind wir endlich soweit.«
»Bestimmt war es die Mühe wert, Harry«, sagte eine andere tiefe Stimme. »Starten wir das Ding.«
»Gut«, antwortete der erste Mann. »Er ist ein aalglatter Typ, Jack, meinst du, man kann ihm trauen?«
Der andere lachte. »Er ist allein, Kumpel. Und wir sind zu zweit.
Wir haben das Boot. Vielleicht sollte er sich eher Gedanken machen, ob man uns trauen kann!«
Erneuern wir also unsere Bekanntschaft mit Harry und Jack (ihr wißt doch hoffentlich noch?).
Die Burschen scheinen recht finstere Pläne zu hegen!
Die Luke öffnete sich, und die Männer stiegen die Leiter herunter.
Bob und Justus hatten die Ohren dicht an die dünne Wand gepreßt; jetzt hörten sie einen der beiden herankommen.
Ein Motor heulte auf und startete. Sie spürten einen plötzlichen Ruck und einen schwachen Stoß. Dann glitten sie ruhig über die Schienen.
Bob tastete im Finstern nach Justs Knie. »Es hört sich an, als seien das wieder die beiden Taucher. Fahren wir ins Meer?« flüsterte er.
»Das glaube ich nicht«, erwiderte Justus leise.
»Im Drachen ist noch zu wenig Ballast, als daß er unter Wasser bleiben könnte.«
»Puh!« machte Bob. »Dann bin ich ja froh.«
Nur an einem leichten Schwanken merkte man, daß sich der Drache bewegte.
»Wir fahren rückwärts«, flüsterte Justus, »in den alten Tunnel hinein.«
»Ich weiß«, entgegnete Bob. »Aber was haben sie vor?«
Justus hob die Schultern. »Wenn ich das wüßte! Auf alle Fälle ist es ihnen wichtig.«
Mit einem Ruck, der ihn fast zum Kippen brachte, blieb der Drache stehen, und Bob und Justus taumelten mit Gepolter gegen die dünne Wand.
Der Mann, der das Fahrzeug gesteuert hatte, kam zurück. »Alles in Ordnung, Harry«, sagte er heiser. »Zeit zum Aufladen. Paß gut auf!«
»Der kommt uns besser nicht in die Quere«, brummte der andere.
»Oder ich ziehe ihm mit so ’nem Barren eins über.«
»Jawoll«, sagte der erste. »Das Risiko müssen wir eingehen. Die Million Piepen ist es ja wert!«
Justus und Bob in ihrem engen Kabinett starrten in die Finsternis.
Eine Million Dollar? Ob sie das wohl richtig gehört hatten?
Die Männer entfernten sich wieder und stiegen die Leiter hinauf.
Die Luke ging hoch und fiel dröhnend wieder zu.
Justus tippte auf die Schulter. »Sehen wir nach, was sie vor-haben«, flüsterte er.
Verstohlen öffneten sie ihre Tür.
Schon nach wenigen Schritten blieben sie verdutzt stehen. Da sprach ein Mann mit heiserer, kratziger Stimme und immer wieder von Hustenanfällen unterbrochen.
»Macht schnell«, sagte er. »Den Nachtwächter habe ich mit einem Schlafmittel außer Gefecht gesetzt. Der ist ein paar Stunden lang weg. Ehe er aufwacht, sollten wir die dreihundert Barren da raus-geholt haben.«
Bob stieß Justus in die Seite. »Du hattest recht. Es ist Arthur Shelby. Ich kenne die Stimme wieder. Und den Husten.«
»Damit wäre das zweite Rätsel gelöst«, flüsterte Justus. »Das Rätsel des hustenden Drachen. Nun ist nur noch eines übrig.«
»Du meinst, was die hier treiben?« fragte Bob.
»Das Rätsel der dreihundert Barren«, bestätigte Justus. »Dreihundert Barren – wovon?«
Er klopfte Bob auf die Schulter und schritt wieder die schwach er-hellte Seitenwand des Drachens entlang. Dann erklomm er vorsichtig die enge Leiter, hob die Luke an und spähte hinaus.
Der Mund blieb ihm offen stehen. Längsseits blickte er auf eine Betonwand, in die ein riesiges Loch hineingebohrt worden war –
groß genug, daß ein Mensch hindurchgehen konnte. Gerade kam ein Mann daraus hervor, zurückgeneigt unter einer schweren Last auf seinen Armen, um das Gleichgewicht zu
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