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Die drei ??? und der unheimliche Drache

Die drei ??? und der unheimliche Drache

Titel: Die drei ??? und der unheimliche Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick West
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der Höhle hell wurde, als er hereinkam?
    Und wie es aussah, als sprühten seine Augen Feuer?« Justus lachte leise. »Und so einfach ist das. Sie brauchten nur Lampen dazu, Blinklampen wie bei einem Schiff, einem Flugzeug oder einem Zug.«
    Sie standen an der Längsseite des ruhenden Drachen. Justus streckte den Arm aus. Seine Finger bekamen etwas zu fassen, das sich von der dunklen Schuppenhaut merkwürdig glänzend ab-hob.
    »Ein Türgriff«, murmelte er. »Sonderbar. Ich seh’ keine Tür.«
    Bob sah Justus über die Schulter. Er zeigte nach oben. »Genau darüber ist noch einer, und noch weiter oben wieder einer.«
    Justus lachte kurz auf. »Da war ich schief gewickelt. Das ist kein Türgriff. Es sind Steigeisen zum Hinaufklettern. Ich geh’ mal rauf.«
    Bob kam hinterher. Als Justus oben auf dem Drachen angelangt war, hob er etwas hoch und hielt es in dieser Lage. Verblüfft, mit offenem Mund, sah er hinunter.
    »Da ist eine Luke«, flüsterte er Bob zu. »Halt du mal Wache. Ich werde runtergehen und mich umsehen.«
    Bob schluckte und nickte. Justus ließ seinen stämmigen Körper in die Öffnung hinab. Dann war er verschwunden. Langsam schloß sich die Luke.
    Bob fuhr nervös zusammen, als er von innen ein dumpfes Pochenhörte. Es war, als hätte der Drache Justus mit Haut und Haaren verschlungen.
    Er starrte vor sich in die Finsternis. Im Schein seiner Lampe konnte er erkennen, daß der Tunnel in der Ferne eine leichte Bie-gung machte. Hinter der Rundung der Felswand entzogen sich die Schienen seinem Blick. Die Seitenwände des Tunnels waren glatt, nur von Stahlrippen unterbrochen, die bis zur Decke reichten.
    Dazwischen war Beton.
    Bob hörte ein Scharren und schreckte auf. Die Luke hatte sich wieder geöffnet.
    »Komm und schau dir’s an«, forderte ihn Justus leise auf.
    Rasch kletterte Bob ganz hinauf. Als sich Justus unter ihm weiter hinabließ, fanden seine Füße eine schmale Leiter. Nachdem er den Grund erreicht hatte, leuchtete er den Raum mit seiner Lampe aus.
    »Sauber, was? Das Ding sieht aus wie ein Drache. Und es fährt auf Schienen wie ein Zug. Aber sieh dir das an – ein Periskop!
    Und hier das Bullauge. Ich müßte mich gewaltig täuschen, Bob, wenn dieser Drache nicht in Wirklichkeit – ein Mini-Unterseeboot wäre!«
    Bob klopfte gegen die gewölbte Seitenwand des Drachen. Er rieb sich den Knöchel. »Auf alle Fälle ist das Zeug ganz schön hart.«
    Justus nickte. »Um unter Wasser zu bleiben, müßte es Eisen oder Stahl sein. Das glaube ich aber nicht. Schauen wir uns mal den Maschinenraum an.«
    Die Jungen schritten einen engen Gang entlang.
    »Schalthebel, Armaturenbrett, Bremsen und Antriebspedal!« rief Bob. »Scheint mir ein sonderbares U-Boot!«
    Justus schnalzte mit den Fingern. »Ich hab’ mal was über die ersten U-Boote gelesen, die man gebaut hat. Dieser Typ lief wie ein Wagen auf dem Meeresboden entlang. Der Erfinder hatte die Seiten mit Fenstern versehen, damit man hinausschauen konnte, und gegen einen Fahrpreis beförderte er Passagiere. Das Boot besaß besondere Luftkammern, damit es dem Wasserdruck standhielt.
    Diese Konstruktionsidee könnte der Drachenbauer verwendet haben, vielleicht auch das Prinzip der Festzugwagen – ein Unterbau mit Rädern, den das Dekor verkleidet. Sie fahren im ersten Gang, und der Lenker sitzt versteckt innen drin.«
    Bob wurde ganz aufgeregt. »Also so hat sich der Drache über den Sand bewegt, ohne daß man richtig sah, wie. Ich meine, seine Beine bewegten sich nicht wie bei dem Drachen im Film, den uns Mr. Hitchcock gezeigt hat.«
    »Begreiflich«, meinte Justus. »Für seinen Film brauchte Mr. Allen schon einen ganz echt erscheinenden Drachen. Dem Erbauer dieses Typs hier genügte etwas, das ungefähr wie einer aussieht – nur damit es eben gruselig genug wirkte. Nur möchte ich zu gern wissen, warum er Furcht verbreiten wollte – und auf wen er es abgesehen hat.«
    Unvermutet hallte ein unheimlicher Laut durchs Innere des Drachens. »Aaaaaahuuuuuhuuuuuh!«
    Die Jungen erschraken heftig. »Was war das?« flüsterte Bob.
    Justus zögerte. »Es kam vom Hinterteil.«
    Bob sah ihn an. »Bist du sicher? Ich möchte nicht in diesem Ding stecken, wenn es sich plötzlich für eine Tauchfahrt ins Meer entscheidet.«
    Noch einmal kam der Laut, langgezogen, klagend und schauerlich.
    »Aaaaaahuuuuuhuuuuuuh!«
    Bob schauderte. »Das hört sich ja fürchterlich an.«
    Zu seiner Verblüffung drehte Justus um und trabte den engen Gang zum hinteren

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