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Die drei ??? und der unsichtbare Gegner

Die drei ??? und der unsichtbare Gegner

Titel: Die drei ??? und der unsichtbare Gegner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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meiner kleinen Erfindungen. Ich hoffe, sie wird ein geschäftlicher Erfolg, wenn ich sie auf den Markt bringe. Es ist ein einfaches, handliches Gerät, das einen lauten Knall und eine Rauchwolke erzeugt, aber völlig unschädlich ist und den gesetzlichen Bestimmungen entspricht. Es könnte auf breiter Basis als Abwehrmaßnahme gegen räuberische Überfälle vermarktet werden. Es erschreckt nämlich Straßenräuber so gründlich, daß sie ein für allemal von ihrem Handwerk genug haben.«
    Peter grinste. »Wenn es sogar einem Motorradfahrer einen solchen Schrecken einjagt, wird das wohl für jeden anderen genügen. Aber was geschieht, wenn sich die Sache herumspricht und all die Straßenräuber wissen, daß das Ding ganz harmlos ist?«
    »Dann werde ich es an Postboten verkaufen«, sagte Mr. Peck munter. »Ihr ahnt gar nicht, wieviel Ärger die mit ungezogenen Hunden haben.«
    Und damit wandte sich Mr. Peck wieder der Speisekarte zu und wählte den Barsch zum Abendessen.
    Am nächsten Tag, kurz nach ein Uhr nachmittags, waren sie gerade durch Portland in Oregon gefahren, als Peter das Hinweisschild an der Straße erspähte.
    »Du, Opa, da ist ein Parkplatz mit Aussicht auf den Vulkan Mount St. Helens. Können wir da anhalten?«
    »Natürlich«, sagte Mr. Peck. »Wie viele aktive Vulkane bekommt man schon im Leben zu Gesicht? Eine günstige Gelegenheit soll man sich bekanntlich nicht entgehen lassen.«
    Er bog von der Autobahn ab, und der Wagen fuhr ins Bergland hoch, immer aufwärts, durch immer neue Kurven. Der ohnehin schon graue Tag trübte sich noch mehr ein, und urplötzlich trieben Wolkenfetzen dicht über der Straße dahin. Schließlich kamen sie zu dem Aussichtsplatz, und da merkten sie, daß sie sich Mount St. Helens nun eben vorstellen mußten. Sie waren jetzt über der nach unten drückenden Wolkenschicht, und als sie nach Osten blickten, wo der Berg sein mußte, sahen sie nur undurchdringliches Gewoge und sonst nichts.
    »So ein Pech!« Peter war enttäuscht.
    Mr. Peck grinste. »Macht nichts. Wir haben das ganze weite Land vor uns, und da gibt es noch viele prächtige Ausblicke.«
    Er wendete den Wagen, und sie fuhren zur Autobahn zurück.
    Noch ehe sie diese wieder erreichten, prasselte der Regen an die Windschutzscheibe.
    Auf der Autobahn 5 fuhren einige Wagen schon mit Licht. Mr. Peck beschloß kurzerhand, daß man nicht weiterfahren, sondern die Nacht in Longview in Washington zubringen werde. Er war so mit seinen Überlegungen beschäftigt, daß er den Lincoln, der auf dem Randstreifen neben ihrer Fahrbahn parkte, gar nicht bemerkte. Die Scheinwerfer waren abgestellt, aber die Scheibenwischer arbeiteten, und aus dem Auspuff stieg das Gas sichtbar in die feuchte Luft.
    Justus erstarrte beim Anblick des Wagens. Als sie vorbeifuhren und sich in den nach Norden fließenden Verkehr einfädelten, blickte er angestrengt zurück.
    Jemand war über das Lenkrad gebeugt. War es Snabel? Der Wagen sah genauso aus wie der, den Snabel in Santa Rosa gefahren hatte, aber ganz sicher war sich Justus nicht. Er wußte, daß es auf der Strecke solche grauen Lincolns zu Hunderten geben mußte. Fast automatisch merkte er sich das amtliche Kennzeichen: 920-KTJ.
    »Snabel!« zischte da Mr. Peck. Jäh trat er auf die Bremse. Der nachfolgende Fahrer hupte.
    »Opa, paß doch auf!« rief Peter.
    Mr. Peck beschleunigte wieder, gerade als der Wagen hinter ihnen auswich und bremste. Es kam nicht zur Kollision. Die Jungen waren freilich sehr erschrocken, und Mr. Peck bereute sichtlich seine Blitzaktion.
    »Tut mir leid«, entschuldigte er sich. »Der Wagen, der da neben der Fahrbahn parkte . . . Ich sah ihn nur ganz kurz im Vorbei-fahren, aber ich könnte schwören, daß das Snabel war.«
    Die Jungen blickten zurück. Der Lincoln stand noch immer auf dem Randstreifen, und sein Grauton verschmolz mit dem Grau des Regentages.
    »Er ist aber nicht hinter uns her«, stellte Justus fest. »Er parkt nur dort, als wolle er sich gerade die Straßenkarte ansehen oder
    . . . oder als sei ihm plötzlich übel geworden.«
    »Vielleicht hat Snabel trotzdem vor, uns zu folgen. Wenn er nur einen Funken Verstand hat, kann er sich ausrechnen, daß wir mindestens bis Seattle auf diesem Autobahnabschnitt bleiben.
    Vielleicht versucht er, uns in Sicherheit zu wiegen.«
    Danach ging es schweigend weiter. An diesem Tag endete die Autobahnfahrt frühzeitig, und sie fuhren durch die Straßen von Longview, bis sie in einer Nebenstraße ein kleines Motel

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