Die drei ??? und der verschwundene Schatz
funkelten.
Ein Aufseher neben dem Glaskasten sagte, der Wert der Juwelen sei auf zwei Millionen Dollar geschätzt und forderte die Jungen zum Weitergehen auf. Ein Trupp kichernder Pfadfinderinnen nahm ihren Platz ein.
Nun fanden sich die Jungen vor einem anderen Schaukasten näher an der Wand, genau unterhalb der Galerie, in welchem ein wundervoller juwelenbesetzter Gürtel ausgestellt war. Er war über einen Meter lang und bestand aus großen goldenen Einzelgliedern, die mit riesigen, zu Quadraten geschliffenen Smaragden besetzt waren. Den Rand der Gliederplatten säumten Perlen, und an der Schließe funkelten Diamanten und Rubine. Der Gürtel machte den Eindruck, als sei er für einen wahrhaft gewichtigen Mann geschaffen.
»Dies ist der ›Goldene Gürtel‹ des alten Kaiserreichs«, erläuterte ihnen ein Bewacher, der in der Nähe stand. »Er ist über tausend Jahre alt. Das Gesamtgewicht an Gold und Edelsteinen beträgt mehr als sechs Kilo. Das Stück ist sehr kostbar, aber der historische Wert ist noch weit höher als der Wert der herrlichen Edelsteine. Jetzt bitte weitergehen, damit die nächsten heran können.«
Sie gingen weiter und schauten in andere Kästen, in denen ganz erstaunliche Dinge aus Nagasami-Perlen ausgestellt waren: Schwäne, Tauben, Fische, Antilopen und anderes Getier, alles aus zusammengeleimten oder in durchsichtigen Glasformen zusammengestellten Perlen. Aus der Mädchen-schar ertönte entzücktes Ah und Oh.
Jetzt war der Saal recht voll, und Peter, Justus und Bob stellten sich etwas abseits, um sich unterhalten zu können.
»Der Raum ist voller Wächter«, sagte Justus. »Einen Diebstahl am hellichten Tag könnte also niemand unternehmen.
Den müßte man bei Nacht ausführen. Aber das große Problem dabei wäre, hereinzukommen und dann die Alarmdrähte in den Schaukästen abzuklemmen.« Er schüttelte den Kopf »Ich komme zu dem Schluß, daß die Juwelen hier in Sicherheit sind, außer vor einer sehr erfahrenen, gut organisierten Bande.
In diesem Fall –«
»Holla – Verzeihung!« sagte ein Mann, der mit Justus zusammengestoßen war. Er hatte auf seine Uhr geschaut, dabei ein paar Schritte rückwärts gemacht und so die Jungen übersehen.
»Ah, guten Tag, Mr. Frank«, sagte Justus.
»Kennen wir uns denn?« fragte der Mann freundlich.
»Das Pummelchen vom Fernsehen«, sagte Justus in Anspie-lung auf die heitere Fernsehserie, worin er als ganz kleiner Junge mitgewirkt hatte. »Sie waren damals in vielen Teilen dabei, wissen Sie noch? Sie waren immer der geplagte Mensch, der für den Unfug, den wir Kinder anstellten, den Kopf hinhalten mußte.«
»Das Pummelchen! Natürlich!« rief der Mann. »Nur paßt der Name heute nicht mehr. Wäre nett, ein bißchen zu plaudern, aber es geht bei mir nicht. Es ist Zeit für meinen Auftritt.«
»Auftritt?« fragte Justus.
»Paßt nur auf!« Mr. Frank lachte in sich hinein. »Das gibt einen Riesenspaß. Da ist ja ein Aufseher. Den muß ich auf mich aufmerksam machen.« Er erhob die Stimme. »Oh – bitte, Herr Inspektor –«
Der Uniformierte wandte sich um, sein erhitztes Gesicht wirkte gereizt. »Ja – was ist denn?« knurrte er.
Mr. Frank tat so, als taumele er. »Mir ist so schlecht«, flüsterte er. »Bitte Wasser.«
Er zog sein Taschentuch aus der Brusttasche, um sich die Stirn abzutupfen. Dabei fiel etwas zu Boden. Es war ein riesiger roter Stein, ähnlich dem Rubin im Schaukasten.
»Ach, du Schreck!« Mr. Frank sah verwirrt und schuldbewußt drein. Der Aufseher hatte sofort Verdacht geschöpft.
»Was ist das?« fragte er barsch. »Wo haben Sie das gestohlen? Ihnen werden wir mal gleich noch ein paar Fragen stellen!«
Er wollte Mr. Frank an der Schulter packen, doch der wehrte ab. Da setzte der Wächter seine Trillerpfeife an die Lippen und pfiff durchdringend.
Das Schrillen der Pfeife hatte offenbar auf jedermann im Raum eine lähmende Wirkung. Alle Blicke richteten sich auf den Wächter und Mr. Frank. Gleich darauf waren die übrigen Aufseher hinzugeeilt und hatten Mr. Frank umstellt, der jetzt noch verwirrter und schuldbewußter wirkte.
»So, Mister, nun mal raus mit der Sprache –« begann der Oberaufseher.
Doch er brachte seinen Satz nicht zu Ende, denn im selben Augenblick war es im Museum stockfinster geworden. Sekun-denlang blieb es still. Dann schrien ein Dutzend Stimmen durcheinander: »Licht, Licht! Licht anmachen!«
Aber das Licht blieb aus. Der Oberaufseher stieß in seine Trillerpfeife.
»Zwei Mann zum
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