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Die drei und die brennende Stadt drei Fragezeichen

Die drei und die brennende Stadt drei Fragezeichen

Titel: Die drei und die brennende Stadt drei Fragezeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dittert Christoph
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Schnauze die Hand seines Herrchens anzustoßen. »Lass gut sein, Siggi.«
    »Schöner Name für einen Hund«, lobte Bob.
    »Mit vollem Namen heißt er Mr Siggi oder auch Sigmund Freud.«
    »So wie der berühmte Psychoanalytiker aus Österreich?« Nun kam Bob nicht umhin zu denken, dass es sich eher um einen seltsamenNamen für einen Hund handelte. Aber das behielt er für sich.
    »Was dagegen?«
    Der Erste Detektiv warf seinem Freund einen tadelnden Blick zu. »Sicher nicht. Entschuldigen Sie, Mr …«
    »Bennett«, stellte sich der Dürre vor. »Logan Bennett.«
    »Mein Name ist Justus Jonas, das ist mein Kollege Bob Andrews.«
    »Kollege?«
    »Wir sind Detektive.« Justus reichte Logan Bennett eine ihrer Visitenkarten.
    »Und was treibt euch nach Centralia? Wollt ihr herausfinden, wie das Feuer ausgebrochen ist? Ich habe da meine eigene Theorie. Ich glaube nicht an den Firlefanz, dass es aus Fahrlässigkeit in der Müllhalde zu brennen anfing und sich von dort aus verbreitet hat.«
    »Sie scheinen wirklich gut Bescheid zu wissen.«
    »Muss ich ja.« Bennett zupfte an seinem kleinen Kinn-Ziegenbärtchen. »Als Stadtforscher.«
    Justus pfiff leise durch die Zähne. Offenbar hatten sie sich genau an den Richtigen gewandt. Seine Begeisterung wurde allerdings gedämpft, als er daran dachte, dass auch die geheimnisvolle Diebin mit Bennett gesprochen hatte. Ihre Gegnerin war ihnen einen Schritt voraus.
    »Lasst mich raten«, fuhr ihr Gegenüber fort. »Ihr fragt mich jetzt, ob ich weiß, wo sich das wahre Zentrum dieser Stadt befindet.«
    »Bitte lassen Sie mich ebenfalls raten«, bat Bob. »Das wissen Sie, weil sich eine Frau namens Mrs Dearing heute schon einmal danach erkundigt hat.«
    Bennett schnippte mit Daumen und Mittelfinger beider Hände und wies dann mit seinen Zeigefingern auf sie. »Offenbar versteht ihr euer Detektivhandwerk. Kommt mit.«
    »Wohin?«
    »Lasst euch überraschen.«
     
    Der dürre Stadtbewohner führte sie zu seinem Haus, das sie schon von außen kannten. Mr Bennett öffnete die Tür undentzündete eine altertümlich wirkende Öllampe. Im Inneren stank es nach altem Qualm wie in der Wohnung eines starken Rauchers. Nur dass es nirgends Aschenbecher oder Zigaretten zu sehen gab. War das der konzentrierte Geruch der brennenden Stadt?, fragte sich der Erste Detektiv. Wahrscheinlich hatte Mr Bennett das Lüften aufgegeben und nahm den Gestank in seinem Haus schon gar nicht mehr wahr.
    Der Hund – Sigmund Freud – verzog sich in eine Ecke auf eine zerfranste Decke, die er sich mit den Vorderpfoten so zurechtschob, dass eine Art Kopfkissen entstand. Bennett ließ sich an einen alten Holztisch nieder und bedeutete seinen Gästen, ihm gegenüber Platz zu nehmen.
    Als Justus sich setzte, knarrte es bedrohlich, als würde der wackelige Stuhl jeden Augenblick zusammenbrechen. Dunkle Flecken und tiefe Kerben verunzierten die Tischplatte. Ganze Stapel Papier lagen am Rand, mit Büchern beschwert.
    »Also, ich werde euch dasselbe sagen wie Mrs Dearing«, kündigte der Stadtforscher an. »Aber ich fürchte, es wird euch nicht gefallen.«
    »Warten wir es ab.«
    »Ich habe Amanda ins alte Stadtzentrum geführt.«
    »Amanda?«
    »Mrs Dearing. Dort hat früher der alte Saloon gestanden, mit dem hier alles angefangen hat, die Bull’s Head Tavern . «
    »Aber der eigentliche Stadtgründer hieß Rea, nicht wahr?«, fragte Bob, um zu demonstrieren, dass sie sich auf ihren Besuch vorbereitet hatten. »Alexander W. Rea.«
    »Gut, mein Bursche!« Bennett klang hörbar beeindruckt. »Er ist 1854 hierhergekommen, hat Straßen und Grundstücke abgesteckt und so die Entwicklung des Ortes überhaupt erst möglich gemacht. Rundum haben sich dann schnell weitere Menschen angesiedelt. Später vor allem Arbeiter in der Kohleindustrie, die in den Stollen arbeiteten. Unter Tage, wie man das nennt. In seinen besten Zeiten hatte Centralia dreitausend Einwohner! Dreitausend! Wegen des Brandes sind wir gerade noch eine Handvoll.«
    »Und Sie glauben, das wahre Zentrum liegt dort, wo sich der Saloon befand?«
    »Eine Vermutung«, murmelte Mr Bennett. Sein Ziegenbärtchen verschluckte weiteres Gemurmel, ehe er wieder klar und deutlich sprach. »Ich schreibe die Geschichte der Stadt. Das Buch ist fast fertig und ich hoffe, dass es Aufmerksamkeit erregen wird, wisst ihr? Wegen des Brandes ist Centralia ja nicht irgendein Ort wie tausend andere.«
    An dieser Stelle hakte Justus ein, weil er das Gefühl nicht loswurde, dass sie sich

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