Die drei ??? und die flammende Spur
hat Gäste im Haus«, fuhr der Mann fort. »Eine jüngere Frau und einen Jungen. Wenn ich mich nicht täusche, habt. ihr ihnen heute geholfen, als sie in das Haus einzogen.«
»Das stimmt«, sagte Justus.
»Nun ja, Nachbarschaftshilfe«, sagte Radulescu. »Ihr kennt die Leute?«
»Nein, Sir«, sagte Justus. »Es sind Freunde von Mr. Potter, sie kommen von irgendwo aus dem Mittelwesten.«
»Freunde«, sagte der alte Mann. »Wie schön, wenn man Freunde hat. Man sollte annehmen, daß dieser Mann, der Tontöpfe und andere Sachen macht, zum Empfang seiner Freunde zu Hause wäre.«
»Er ist . . . hm . . . ziemlich eigenartig.«
»Das merkt man. Ja, ich würde ihn sehr gern kennenlernen. Ich muß wirklich darauf bestehen.«
Der Doktor setzte sich plötzlich aufrecht und umklammerte die Armlehnen seines Stuhls. »Wo ist er?« fragte er barsch.
»Wie bitte?« fragte Bob.
»Du hast mich gut verstanden. Wo ist der Mann, den ihr den Potter nennt?«
»Das wissen wir nicht«, sagte Justus.
»Das ist unmöglich!« sagte Dr. Radulescu. Die Röte stieg ihm in die lederartigen Wangen. »Er war doch gestern mit dir zusammen. Und heute habt ihr seinen Freunden geholfen, als sie in das Haus einzogen. Du weißt doch, wo er ist!«
»Nein, Sir«, sagte Justus. »Wir haben keine Ahnung, wohin er gegangen ist, als er gestern unseren Betrieb verließ.«
»Er hat euch hierhergeschickt!« lautete die grobe Anschuldi-gung.
»Nein!« rief Bob.
»Erzählt mir keine Märchen vom Wandern im Chaparral!« brüllte der Alte. Er winkte seinen Partner zu sich. »Mihai!
Deine Pistole, bitte!«
Eftimin übergab die Waffe.
»Du weißt, was du zu tun hast«, sagte Radulescu scharf.
Eftimin nickte und begann seinen Gürtel abzuschnallen.
»Aber – Moment mal!« rief Bob.
»Du bleibst sitzen«, sagte Radulescu. »Eftimin, nimm dir den Dicken vor, der so gewandt redet. Ihn will ich noch mehr reden hören.«
Eftimin trat hinter die Liege, worauf Justus und Bob saßen.
Justus spürte, wie sich das Lederband des Gürtels um seinen Kopf legte.
»Und nun erzähl mir von diesem Potter«, sagte der Doktor.
»Wo ist er?«
Der Gürtel zog sich um Justs Kopf zusammen.
»Ich weiß es nicht«, sagte Justus.
»Er ging doch einfach von eurem . . . eurem Schrottplatz weg und wurde nicht mehr gesehen?« Radulescu grinste höhnisch.
»So war es.«
Der Gürtel wurde ganz stramm gezogen.
»Und er hat Besuch erwartet – diese Freunde, von denen du gesprochen hast – diese Freunde, denen ihr geholfen habt.«
»Ja, richtig.«
»Und eure Polizei hat nichts unternommen?« fragte Radulescu.
»Man hat nicht nach dem Mann gesucht, der da einfach verschwunden ist?«
»Wir sind hier in einem freien Land«, sagte Justus. »Wenn es dem Potter einfällt, wegzugehen, dann kann ihm das niemand verbieten.«
»Und er hat nichts zu euch gesagt? Schwörst du das?«
»Er hat nichts gesagt«, erklärte Justus. Er sah den alten Mann mit festem Blick an.
»Gut.« Radulescu stand auf und trat zu Justus hin. Er schaute ihn lange an, dann seufzte er. »Laß gut sein, Mihai Eftimin. Sie können gehen. Er sagt die Wahrheit.«
Da erhob der jüngere Mann Einspruch. »Das ist doch Irrsinn!
All diese Zufälle!«
Dr. Radulescu zuckte die Achseln. »Zwei Jungen, neugierig wie alle Kinder. Sie wissen nichts.«
Der Gürtel wurde Justus abgenommen. Bob, der gar nicht bemerkt hatte, wie er den Atem angehalten hatte, stieß einen tiefen Seufzer der Erleichterung aus.
»Wir müßten eure erstklassige Polizei verständigen, die es unterläßt, Vermißte zu suchen«, fuhr Eftimin auf. »Wir müßten melden, daß ihr das Gesetz übertreten habt. Ihr seid widerrechtlich hier eingedrungen.«
»Ausgerechnet Sie reden von Gesetzesübertretung!« rief Bob.
»Wenn wir berichten, was heute abend hier geschehen ist . . .«
»Das werdet ihr eben nicht«, sagte der Alte. »Was ist denn schon geschehen? Ich fragte nach einem berühmten Künstler, und ihr sagtet mir, ihr wüßtet nicht, wo er sich aufhält. Ist das etwa nicht begreiflich? Der Mann ist zu einem gewissen Ruhm gekommen. Eure Zeitschriften haben über ihn berichtet. Und was das hier angeht« – Radulescu warf die Pistole in die Luft und fing sie wieder auf – »was das angeht, so hat Mihai Eftimin einen Waffenschein, und ihr seid tatsächlich als Unbefugte hier eingedrungen. Es ist nichts passiert. Wir lassen es gut sein. Geht jetzt, und laßt euch hier nicht noch einmal blicken.«
Bob war sogleich auf den Beinen und
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