Die drei ??? und die gefährliche Erbschaft
es bleiben. Ich schicke euch für alle Fälle eine Fotokopie des Testaments, die mir durch einen glücklichen Umstand in die Hände kam – fragt mich nicht, wie. Das ist alles, was ich für euch tun kann und will. Aber dann will ich von diesem ganzen Kram endgültig verschont bleiben!«
Wieder legte der Filmemacher energisch auf, aber diesmal grinsten die Jungen einander an. Ein neuer Fall! Sie verein-barten eine Zusammenkunft in der Zentrale, am nächsten Tag vor Schulbeginn.
Und Justus würde den Abend in der Zentrale verbringen – beim Telefon!
Wieder einmal werden in diesem Fall insbesondere Scharfsinn und Phantasie der drei ??? – und meiner geschätzten Leserschaft – herausgefordert. Ich be-dauere nur, daß das Testament hier nicht im Faksimile-Druck wiederge-geben werden kann; darin verbergen sich nämlich manche Finessen. Doch der Bericht über den Verlauf der Ermittlungen wird euch so weit auf dem Laufenden halten, daß ihr beim Mitraten den drei ??? wie üblich Konkurrenz machen könnt.
Wo der Wildhund haust
Am nächsten Morgen schlang Peter hastig sein Frühstück hinunter und fuhr mit dem Rad zum Schrottplatz. Justus hatte bisher nicht angerufen. Als der Zweite Detektiv sich dem Grünen Tor näherte, sah er Bob am Zaun kauern.
»Hat Just dich angerufen?« rief Peter hinüber.
»Nein«, antwortete Bob leise, »aber da schleicht jemand um unsere Zentrale herum!«
Peter ging neben seinem kleineren Freund in die Hocke und schaute durch die nur den drei ??? bekannte Lücke im Zaun längs der Straße. Er sah, wie sich hinter Justs Werkstatt, zwischen dem hochgetürmten Gerümpel, das den Campinganhänger abschirmte, jemand bewegte. Keiner der beiden Jungen konnte den Eindringling im noch dämmrigen Morgen-licht genau erkennen, aber wer es auch sein mochte – er rückte und zerrte die aufgestellten Stücke zur Seite, um dahinter-zuspähen!
»Ist Justus drinnen?« flüsterte Peter. »Wir sollten ihn doch wohl warnen –«
»Da – schau!«
Bob zeigte auf die Öffnung zu Tunnel II unter Justs Werkbank.
Justs bleiches rundes Gesicht war undeutlich hinter dem Gitter, das den Zugang verbarg, zu erkennen.
»Er hat den Kerl auch gehört«, flüsterte Bob.
Justus hatte das mitbekommen, legte den Finger an die Lippen und richtete den Blick vielsagend nach oben. Dann zeigte er zum rückwärtigen Teil des Schrottlagers.
»Er will, daß wir außen herumgehen«, sagte Bob leise. »Wir sollen den Kerl auf die Werkstatt zu scheuchen, damit wir ihn dort zu fassen kriegen!«
Die beiden Jungen liefen geräuschlos rund um den Zaun zum hinteren Teil des Schrottplatzes, wo sich ein weiterer Geheimzugang in der Umzäunung befand. Sie schlüpften hindurch und krochen am aufgehäuften Trödel vorbei. In unmittelbarer Nähe der Zentrale machten sie Halt, kauerten sich hinter ein Lager alter Waschmaschinen und hielten von dort Ausschau. Die schattenhafte Gestalt war noch immer da und versuchte zwischen dem Gerümpel, das den Anhänger umgab, einen Zugang zu finden. Da sprang Peter auf.
»Stehenbleiben – keine Bewegung!« brüllte er laut.
Der Eindringling fuhr herum, glitt auf dem herumliegenden Zeug aus und stürzte hin. Er rappelte sich auf – ein Dreikäse-hoch!
»Faß ihn, los!« schrie Bob.
Die beiden Detektive stürzten los. Mit einem Entsetzensschrei machte der kleine Junge kehrt und lief weg – geradewegs auf die Werkstatt zu. Er sah sich nach Peter und Bob um und übersah dabei ganz, daß Justus vor ihm aus der Öffnung der Röhre kam. Justus lief ein paar Schritte vor und schnappte sich den Kleinen. Der strampelte heftig.
»Laß mich los! Laß mich los!«
Er war nicht älter als acht, dünn und drahtig, mit struppigem schwarzem Haar und großen dunklen Augen. Er trug Jeans, ein schwarzes T-Shirt und schwarze Turnschuhe.
»Warum spionierst du uns nach?« fragte Justus barsch.
Der Junge hörte jäh auf zu strampeln. Peter und Bob kamen herzugelaufen. Der Kleine sah sie mit großen Augen an.
»Ihr seid doch die drei Detektive, nicht? Mann, habt ihr mich erschreckt – kommt ihr da plötzlich aus allen Ecken!«
»Wozu hast du das Gerümpel durchstöbert?« fragte Justus streng.
»Ich weiß, daß ihr hier im Betrieb irgendwo ein verstecktes Büro habt«, sagte der kleine Junge mit selbstzufriedenem Grinsen. »Ich weiß alles von euch. Ich wohne in Rocky Beach, und ich bin auch Detektiv.« Dann senkte er den Blick und scharrte mit der Fußspitze im Staub. »Das heißt, ich will mal einer
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