Die drei ??? und die rätselhaften Bilder
hastig, »Sie könnten ganz bestimmt auch ein hervorragender Detektiv sein, wenn . . . also, ich meine . . .«
»Jetzt reicht’s, besten Dank!« Wieder folgte eisiges Schweigen.
»Also gut, Bob Andrews, bring mir deinen Bericht ins Büro.
Ich werde ihn lesen und die Geschichte veröffentlichen – unter einer Bedingung.«
»Und die wäre, Sir?« fragte Bob unbehaglich.
»Daß es darin eine Schlußfolgerung gibt, auf die ich nicht kommen kann, auch wenn mir das gleiche Indizienmaterial zur Verfügung steht wie eurem unausstehlichen Justus!«
Bob schluckte. »Das geht in Ordnung, Sir.«
»Dann stellt euch gefälligst morgen hier im Büro ein!«
Am nächsten Tag saßen Bob, Peter und Justus in Mr. Hitchcocks Büro. Der Regisseur sah vom jüngsten Ermittlungspro-tokoll der drei ??? auf und lächelte sie selbstgefällig an.
»Also ist der grobschlächtige De Groot ein Detektiv, der wortgewandte Marechal hingegen und die elegante Gräfin entpuppen sich als Kriminelle! Ach, wie einfach wäre es, wenn wir die Leute nur anzuschauen brauchten und gleich wüßten, wer dahintersteckt! Ist Marechal eigentlich schon gefaßt worden?«
»Ja, Sir«, sagte Peter, »und er und die Gräfin belasten sich in ihren Aussagen gegenseitig! Sie haben jahrelang Reichtümer gescheffelt, indem sie die Bilderfälschungen des alten Joshua an unkritische Kunstsammler verkauften. Vor einem Jahr verbüßten beide eine kurze Haftstrafe in Europa. Der alte Joshua hingegen entkam der Polizei und flüchtete mit seinem letzten Meisterwerk nach Amerika. Und dann –«
»Halt!« rief Alfred Hitchcock. »Nun will ich euch meine eigenen Schlußfolgerungen präsentieren. Da die beiden in Europa hinter Gittern saßen, konnten sie erst nach ihrer Entlas-sung auf Professor Carswells Brief reagieren, mit dem er ihnen Joshuas Tod mitteilte. Marechal wurde eine Woche früher als die Gräfin entlassen und kam sofort nach Rocky Beach. Er wollte die Gräfin ausschalten und das gefälschte Meisterwerk für sich kassieren. Aber er suchte vergeblich danach, verletzte sich in der Schlucht am Bein und tauchte unter, um sich auszukurieren und daraufhin gemeinsam mit der Gräfin aufzutreten.«
»So hatte ich es mir auch ausgerechnet«, bestätigte Justus.
»De Groot hörte von Joshuas Ableben und folgte dem Paar hierher. Sobald ihm klarwurde, daß Marechal sich für Skinny Norris interessierte, vermutete er, daß der Ganove das meisterlich gefälschte Bild an die Familie Norris verkaufen wollte. Deshalb hörte er ihre Telefongespräche ab und hoffte, auf diese Weise Marechals Unternehmungen auf der Spur zu bleiben und ihn auf frischer Tat zu ertappen.«
Justus nickte.
Alfred Hitchcock strahlte voller Zuversicht. »Der alte Joshua hatte seine Meisterfälschung versteckt, um sie vor neugierigen Augen wie zum Beispiel Hal zu verbergen. Dann aber mußte er sich – für den Fall, daß ihm etwas zustoßen sollte – etwas einfallen lassen, um seinen Verschworenen Kenntnis davon zu geben, wo sich das Meisterwerk befand. Ich vermute, daß er nicht wagte, es ihnen brieflich mitzuteilen. Also malte er zwanzig numerierte Bilder eines immer kleiner zusammen-schrumpfenden Hauses. Und zu guter Letzt verriet er dennoch sein Geheimnis an Dritte, indem er vor seinem Tod eine Botschaft an Marechal herausstammelte. Sobald Marechal von der Existenz jener Bilder erfuhr, wußte er, daß sie ihn zu dem gefälschten Meistergemälde hinführen würden. Die letzten Worte des alten Joshua bestärkten ihn darin, daß hier der Schlüssel dazu lag – obwohl Marechal die Botschaft nie völlig begriffen hatte. Als Skinny mit dem einen Bild auftauchte, nahm Marechal Verbindung zu ihm auf. Skinny, der seinen Rausschmiß bei Mr. James hinter sich hatte, ließ sich dum-merweise sofort darauf ein, die Bilder durch Mr. James’ Atelierfenster hinauszureichen, damit Marechal sie untersuchen konnte.«
»Marechal dachte ja, die Fälschung sei unter einem der Bilder – genau wie ich zuerst«, sagte Justus.
»Eine ganz natürliche, wenngleich irrige Schlußfolgerung«, sagte Alfred Hitchcock. »Aber Marechal suchte ebenfalls weiter, und er sperrte euch dann auch im Lehmhaus ein. Dann wurde Skinny im Atelier erwischt, und Marechal mußte ihn entführen, um sich selbst aus der Schlinge zu ziehen. Zum Glück habt ihr in der Garage rechtzeitig erraten, daß Marechal ein Bösewicht war, und so konnte er euch nicht allesamt entführen – wenn nicht noch Schlimmeres! De Groot hatte euch natürlich zu
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