Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und die Silbermine

Die drei ??? und die Silbermine

Titel: Die drei ??? und die Silbermine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
Vom Netzwerk:
der Veranda aufgestellt und stritten sich mit Onkel Harry herum.
    »Ausgeschlossen, daß meine Nichte dazu etwas aussagt«, sagte Onkel Harry gerade. »Sie ist ein sensibles kleines Mädchen, und sie – steht unter einem viel zu starken Eindruck, nachdem sie . . .«
    Er brach mitten im Satz ab, als er Allie und die Jungen sah.
    »Allie – schnell, – komm rein!« Er sprang von der Veranda, nahm Allie beim Arm und scheuchte sie ins Haus. Justus, Peter und Bob drängten sich hinterher, und als sie drinnen waren, schlug Onkel Harry die Tür hinter ihnen zu.
    »Das da draußen sind Reporter, und ich will nicht, daß ihr mit denen redet«, sagte Onkel Harry.
    »Wieso denn nicht?« fragte Allie. »Ich kann doch ’Schlagzeilen machen, oder nicht?«
    »Wenn deine Mutter je erfährt, was du angestellt hast, reißt sie mir den Kopf herunter – darum«, sagte Onkel Harry.
    »0 je – deine Aufregung wegen der Presse kommt zu spät«, sagte Allie. »Gerade habe ich mich mit Mr. Kingsley unterhalten.«
    »Das ist etwas anderes«, meinte Onkel Harry. »Da hinten im Osten wird deine Familie höchstwahrscheinlich nicht gerade eine Nummer der ›Twin Lakes Gazette‹ in die Finger kriegen.
    So, und nun bleibst du bis heute abend im Haus. Und ihr Jungen auch. Und treibt euch morgen nicht zu weit herum, falls die Burschen noch in der Nähe sind.«
    »Mr. Osborne«, sagte Justus, »eigentlich wären wir morgen gern nach Lordsburg gefahren.«
    »Wozu das?« fragte Onkel Harry.
    Justus griff in seine Tasche und zog das Steinchen heraus, das er in der Mine gefunden hatte. »Das wollte ich einem Juwelier zeigen. Es ist ein Steinchen, das ich gestern in der ›Todesfalle‹
    gefunden habe.«
    Harrison Osborne lächelte. »Du denkst wohl, das sei ein Goldkorn. Da muß ich dich enttäuschen, Gold gibt es hier nicht.
    Aber Ende der Woche muß ich selber nach Lordsburg. Dann könnt ihr, du und Allie, mitkommen. Und ihr anderen am besten auch. Euch hierzulassen ist mir zu riskant. Da wäre ich dauernd in Sorge, was ihr wieder alles treibt.«
    Onkel Harry ging hinaus, um die Reporter abzuwimmeln. Die drei ??? und Allie brachten den Rest des Tages mit Lesen und Monopolyspielen zu. Von Zeit zu Zeit lief Allie hinauf, stellte sich auf den Treppenabsatz vor dem Schlafzimmer der Jungen und schaute zu Wesley Thurgoods Grundstück hinüber.
    Hochbefriedigt meldete sie schließlich, daß Thurgood mit einem Gewehr auf seinem Gelände Wache hielt und daß der Hund, der sich angesichts der Schaulustigen müde gebellt hatte, ausgestreckt dalag und schlief.
    An diesem Abend gingen die Jungen früh auf ihr Zimmer. Vom Fenster aus konnten sie in Thurgoods Haus Licht sehen. Aber noch ehe sie zu Bett gingen, löschte Thurgood das Licht. Und bald gingen auch in Mrs. Macombers Haus auf der anderen Straßenseite die Lichter aus.
    »Heute abend sind sicher alle müde«, sagte Peter. Er ließ sich in sein Bett fallen. »Ich bin’s auch, fragt sich nur von was?«
    »So eine Art verzögerte Reaktion«, sagte Bob. »Das war schon unheimlich, als wir gestern in der Mine den Kerl vor uns hatten.
    Freilich war er ein Verbrecher, aber so ein Ende ist nicht schön.«
    »Ich wundere mich immer noch, was er hier trieb«, sagte Justus laut. Die Frage hatte er sich an diesem Tag insgeheim schon oft gestellt. »Vielleicht finden wir in Lordsburg eine Spur von ihm.«
    »Willst du den Stein tatsächlich zu einem Juwelier bringen?« fragte Bob.
    »Fragen kostet nichts«, sagte Justus. »Und außerdem liefert uns das einen Vorwand, uns abzusetzen, solange wir dort sind. Onkel Harry ist ja ganz dagegen, daß wir uns noch länger mit dem Toten beschäftigen – aber er beschäftigt uns nun mal!«
    »Gilt nicht für Allie«, sagte Bob, als er das Licht ausknipste.
    »Die beschäftigt sich nur mit Wesley Thurgood. Aber ich glaube nicht, daß wir einen Zusammenhang zwischen Thurgood und dem Verbrecher finden werden.«
    »Das mag sein, aber mir läßt es keine Ruhe, daß Thurgood die Leiche nicht selber entdeckt hat«, entgegnete Justus. »Folglich war er überhaupt nicht neugierig darauf, seine eigene Mine zu erkunden, und das ist doch recht sonderbar.«
    Die Jungen überkam allmählich der Schlaf, aber jeder dachte noch an den Mann in der Mine, und jeder fragte sich, wie er dorthin gelangt und wie er ums Leben gekommen war. Zu später Stunde erwachte Peter. Er zog die Brauen zusammen und horchte gespannt in die Finsternis. Draußen, vor den offenen Fenstern, hatte sich etwas bewegt.

Weitere Kostenlose Bücher