Die drei ??? und die Silbermine
abgesperrt werden.«
In der Zeitung vom dreizehnten Mai wurde noch weiter über die geplante Absperrung der Mine berichtet, und in der Nummer vom zwanzigsten Mai erschien dann ein Bericht über die einfache Sicherheitsmaßnahme, die für die kleine Stadt zum höchst aufregenden Ereignis geworden war. Vor dem Anbringen des Gitters fand eine Parade statt, und das Einbetonieren des Gitters wurde zum Festakt hochstilisiert.
»Die haben da aber viel Wind darum gemacht«, stellte Peter fest.
»Du weißt doch, was Mr. Kingsley gesagt hat«, erinnerte ihn Bob, »Hier passiert so selten etwas. Da ist es schon ein Ereignis, wenn eine Mine zugemacht wird.«
Er blätterte in der Zeitung und schaute sich die Fotos der Bevölkerung von Twin Lakes an, wie sie im Festzug durch die Hauptstraße des Orts marschierte. Plötzlich sagte er: »Aha! Da ist noch was. Auf Seite vier. Als die Leute zur Mine kamen, um das Gitter anzubringen, entdeckten sie auf dem Minengrundstück ein abgestelltes Auto. Es war ein großer Chevrolet, und es handelte sich um einen Wagen, der drei Tage zuvor vom Parkplatz eines Supermarkts in Lordsburg gestohlen worden war. Eine Aussage von Sheriff Tait wird in dem Artikel zitiert.
Nach seiner Vermutung war der Wagen von halbwüchsigen Jungen aus Twin Lakes zur Heimfahrt aus Lordsburg gekapert worden. Er sagte dazu, wenn er solche Jungen beim Autoklauen erwische, würde er sie ohne Rücksicht einsperren.« Bob sah auf. Justus zupfte an seiner Unterlippe, wie er es oft tat, wenn er angestrengt überlegte.
»Ein in Lordsburg gestohlenes Auto, das man am Tag, als die Mine abgesperrt werden sollte, in der Nähe gefunden hat«, sagte er. »Und jetzt war im Innern der Mine ein vorbestrafter Krimineller, der untergetaucht war. Ich finde es gar nicht so abwegig, wenn wir annehmen, daß der Wagen von dem nun aufgefundenen Toten gestohlen worden war. Er fuhr damit nach Twin Lakes und ließ ihn bei der Mine stehen. Dann ging er aus irgendeinem Grund in die Mine und . . . und kam nicht wieder heraus.«
»Schön«, sagte Peter, »aber das bringt uns kein bißchen weiter, außer daß sich vermuten läßt, daß der Mann aus San Francisco kam und nach Lordsburg ging und dann von dort nach Twin Lakes. Aber wozu? Was führte ihn hierher?«
Justus zuckte die Achseln.
Bob blätterte weiter in den alten Zeitungen. Es fand sich aber nichts mehr, das auch nur entfernt mit ihrem Fall zu tun hatte.
Wesley Thurgood wurde nirgends erwähnt. In einer Ausgabe vom Oktober desselben Jahres wurde über Mrs. Macombers Rückkehr nach Twin Lakes berichtet. Und es erschienen noch zwei weitere Meldungen über ihren Kauf eines Anwesens, das früher zum Gelände der Todesfallen-Mine gehört hatte. »Wie lange war Gilbert Morgan wohl in Lordsburg, nachdem er San Francisco verlassen hatte?« fragte Justus.
Peter lehnte sich gegen die Linotype. »Wer kann das schon wissen? Er hatte die Bewährungsauflagen mißachtet. Er wäre sofort wieder hinter Gittern gelandet. Und all das ist nun schon fünf Jahre her. Die Spur ist tot.«
»Stimmt«, sagte Justus. »Und es gibt offenbar keinen Grund für seinen Aufenthalt hier. Aber er war hier, in einer Mine, die später von Wesley Thurgood erworben wurde. Kaum anzunehmen, daß Thurgood nichts. von der Leiche wußte. Wäre eine Verbindung denkbar zwischen Thurgood, dem erfolgreichen Immobilienmakler, und Morgan, einem Asozialen, einem auf Bewährung entlassenen Sträfling? Wir können vorläufig nur eines tun.«
»Und das wäre?« fragte Peter.
»Wir können versuchen, Morgans Vergangenheit zu erforschen. Wenn er sich überhaupt in Lordsburg aufgehalten hat, dann muß er ja irgendwo gewohnt haben. Ich weiß, daß es nach all dieser Zeit fast hoffnungslos ist, aber wir können versuchen, seine Spur zu finden. Wir können die Zeitungen und das Adreßbuch durchblättern. Es ist das einzige, was wir überhaupt tun können.«
Ich befürworte zwar Justs Initiative und seinen Optimismus, bezweifle aber mit Recht, daß ein polizeilich gesuchter Sträfling sich an seinem illegalen Wohnort bei irgendwelchen Instanzen als neuer Einwohner meldet. Doch Zeitungen durchblättern ist nie verkehrt; das bringt manchmal durchaus wissenswerte Nebenergebnisse.
Da schleicht einer durch die Nacht
Am frühen Nachmittag kehrten Allie und die Jungen zur Farm zurück. Onkel Harry stand auf der Veranda, mit vor Ungeduld gerötetem Gesicht. In der Einfahrt parkten drei Wagen, und mehrere Menschen hatten sich dichtgedrängt vor
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