Die drei ??? und die Silbermine
Aber Thurgood holte sich die beiden Mexikaner und brachte seine Klienten her und sprengte in der Mine mit Dynamit. Wenn ich 250000
Dollar gefunden hätte, dann wäre ich auf der Stelle mit dem Geld abgehauen!«
»Ich auch«, sagte der Sheriff. »Deshalb meine ich ja, das Geld ist hier noch irgendwo. Wo allerdings – das ist die Frage.
Ich weiß genau, daß es nicht in der Mine ist, weil ich die nach dem Leichenfund gründlich durchsucht habe. Aber vielleicht hat Morgan die Beute in einem der alten Schuppen beim Hüttenwerk versteckt – die standen ja damals schon leer.«
»Oder er hat das Geld in einem von Mrs. Macombers Häusern untergebracht«, meinte Allie.
»Oho – da müßten wir mal nachsehen!« rief Peter. »Eine Viertelmillion!«
Alle machten sich sogleich an die Arbeit. Erst durchsuchten sie jedes Haus von Mrs. Macomber. In einem von ihnen war Harrison Osbornes verschwundene Machete unter einem Sofa versteckt, aber Geld fanden sie keines. Sie spähten bei dem verfallenen alten Werksgebäude und bei »Thurgoods« Holzhaus in jeden Winkel. Dann filzten sie »Wesley Thurgoods« Inventar durch. Sie fanden zwar säuberlich geordnete Kontoauszüge und dazu Namens-und Adressenlisten – vermutlich von
»Thurgoods« hereingelegten Investoren –, aber sie fanden nichts, das auch nur entfernt auf eine Viertelmillion versteckter Dollars hindeutete.
»Eine Chance haben wir noch.« Justus wies über die Felder zu Onkel Harrys Scheune. »Das ist das einzige Gebäude, das vor fünf Jahren, als Gilbert Morgan hierherkam, sonst noch stand.
Gasper hat schon versucht, dort nachzuforschen, aber dabei verscheuchten wir ihn. Morgan hat das Geld vielleicht woanders versteckt oder es möglicherweise auch vergraben, aber nehmen wir uns die Scheune doch wenigstens vor.«
Erst bot die Scheune scheinbar wenige Möglichkeiten für ein Versteck. Die Wände waren simple Holzplanken, an Pfosten genagelt. Der Fußboden war festgestampftes Erdreich, und der Speicher war leer bis auf Staub und Spinnweben. Allie stieg in den Ford-Oldtimer und stöberte lustlos darin herum. »Vielleicht hatte Morgan das Geld auch gar nicht bei sich, als er nach Twin Lakes kam«, sagte sie.
Sie setzte sich in den Wagen, und dann war sie plötzlich überrascht und rutschte auf dem Sitz herum. »Der Sitz ist ja gar nicht festgestellt.«
»Der Sitz?« rief Justus. »Steig mal aus, Allie.«
»Himmel!« Sie sprang aus dem Auto.
Peter und Justus hoben flink den Autositz an und kippten ihn nach hinten.
»Da steckt also das Zeug!« sagte Justus triumphierend.
Sheriff Tait trat an das alte Auto. In dem Hohlraum unter dem Sitz waren Dutzende von Päckchen, in Plastikfolie gehüllt. Der Sheriff hob eines auf und öffnete es – und sah ein Bündel Zwanzig-Dollar-Scheine vor sich. Sie sahen ganz neu aus, unberührt und unzerknittert.
»Wie lange braucht man wohl, um auf 250 000 zu zählen?« meinte Peter.
»Na, sicher ’ne ganze Weile«, sagte der Sheriff. »Ich werde mir schön Zeit lassen beim Zählen!«
Souvenir für Alfred Hitchcock
Als die drei ??? ein paar Tage nach ihrer Rückkehr nach Kalifornien Alfred Hitchcocks Büro betraten, beäugte sie der große Filmregisseur mit heiterer Ironie. »Am Telefon sagtet ihr mir nur, ihr wärt in New Mexico gewesen und hättet Weihnachtsbäume geschnitten«, sagte er. »Aber da ihr mich unbedingt ganz schnell besuchen wolltet, vermute ich, daß ihr es geschafft habt, aus einem eintönigen Sommerjob ein Abenteuer zwischen immergrünen Nadelhölzern zu machen.«
Bob grinste und reichte dem Regisseur einen Schnellhefter.
»Aha!« sagte Alfred Hitchcock, und dann machte er sich ans Durchlesen des Protokolls, das Bob über die Ereignisse um die Todesfallen-Mine angefertigt hatte. Als er die Lektüre beendet hatte, warf er Justus Jonas einen vorwurfsvollen Blick zu.
»Ich will nur hoffen, daß ihr euch tüchtig schämt«, sagte Mr. Hitchcock. »Mrs. Macomber so gemein zu verdächtigen! Wo war übrigens die untadelige Dame in der Zwischenzeit, als sie aus diesem Laden in Phoenix weggelaufen war, bis sie dann in Twin Lakes auftauchte? Und woher hatte sie das Geld, um sich den Grundbesitz zu kaufen?«
»Das Geld hat sie geerbt«, sagte Justus. »Sie hatte eine alte Tante, die plötzlich schwer krank wurde und sie zu sich rief. Sie gab ihre Anstellung auf, ohne zu kündigen, weil es so dringend war und auch weil sie die Geschäftsinhaberin nicht leiden mochte und ihr nicht lang und breit alles auseinandersetzen
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