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Die drei ??? und die silberne Spinne

Die drei ??? und die silberne Spinne

Titel: Die drei ??? und die silberne Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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Platten mit Eiern, Schinken und Wurst, Toast und Waffeln abdeckten. Zu trinken gab es Milch in Gläsern.
    »Das sieht aber lecker aus!«, rief Peter. »Ich hab einen Riesenhunger!«
    »Na also«, sagte Lars. »Fangen wir an. Na, Bob, was siehst du da?«
    Bob blickte starr auf ein großes Spinnennetz, das sich vom Kopfende des Bettes in die Zimmerecke spannte, knapp einen Meter entfernt. Eine große Spinne äugte aus der Ritze zwischen Fußboden und Scheuerleiste herüber. Lars war zwar mit Dienerschaft gut versorgt, fand Bob, aber die Zimmermädchen waren wohl nicht gerade sorgfältig.
    »Ich seh da ein Spinngewebe«, sagte er. »Das will ich wegnehmen.«
    Er wollte sich erheben. Zur Verwunderung der Jungen hechtete Lars vor und riss Bob zu Boden, knapp ehe er das Gespinst erreicht hatte.
    Peter und Justus sahen verblüfft, wie Lars Bob beim Aufstehen half. Er sprach schnell und aufgeregt.
    »Ich hätte dir eher Bescheid sagen müssen, Bob«, sagte er. »Aber dazu war keine Zeit mehr. Zum Glück konnte ich verhindern, dass du das Spinnennetz kaputtmachst. Sonst hätte ich euch sofort wieder nach Hause schicken müssen. Ich seh so ein Ding nämlich sehr gern. Es ist ein gutes Omen. Es bedeutet, dass ihr mir helfen könnt.«
    Er sprach mit gedämpfter Stimme, als könne jemand mithören. Dann schritt er zur Tür und riss sie jäh weit auf. Ein Mann in blauer Jacke stand in korrekter Haltung da. Er sah sehr eindrucksvoll aus mit seinem hellblonden Haar und dem sauber gestutzten blonden Vollbart.
    »Ja, Anders, was ist?«, fragte Lars.
    »Ich habe nur gewartet, falls Sie noch etwas wünschen«, sagte der Mann.
    »Es ist gut. Sie können gehen. Kommen Sie in einer halben Stunden wieder zum Abräumen«, sagte Lars schroff. Der Mann verbeugte sich, wandte sich ab und schritt den langen Flur entlang.
    Lars schloss die Tür. Dann trat er dicht an die Jungen heran und sagte leise: »Das ist einer von Staffan Forsbergs Gewährsleuten. Vielleicht hat er gehorcht. Ich muss etwas ganz Wichtiges mit euch besprechen. Ich brauche eure Hilfe. Die silberne Spinne, das Wahrzeichen von Magnusstad, ist gestohlen worden!«

Lars hat viel zu erklären
    »Ich muss euch eine ganze Menge erzählen«, sagte Lars. »Aber essen wir am besten erst einmal. Hinterher redet es sich besser.«
    Also aßen sie mit Genuss, bis sie alle gesättigt waren. Dann kamen die Bediensteten wieder und schafften Tisch, Stühle und Geschirr weg. Nachdem Lars sich vergewissert hatte, dass Anders nicht wieder auf dem Flur lauerte, rückte er Stühle ans Fenster und begann zu sprechen.
    »Ich muss euch etwas über den historischen Hintergrund unserer Umgebung erzählen, wie ihn mein Vater in seinem Buch geschildert hat«, sagte er. »Nach ähnlichen, geschichtlich verbürgten Ereignissen im Königreich Schweden hat er sich Folgendes ausgedacht: Im Jahre 1675, als einige Adlige eine Verschwörung gegen das schwedische Herrscherhaus planten, griff Graf Magnus ein und schlug den Aufstand mit königstreuen Soldaten nieder. Im Verlauf der blutigen Auseinandersetzung musste er sich in einer gefährlichen Situation verstecken, um nicht sinnlos sein Leben aufs Spiel zu setzen. Er fand Zuflucht im Haus einer Familie von Spielleuten, die sich ihren Lebensunterhalt durch Instrumentenbau und Aufspielen bei festlichen Anlässen verdienten. Bei großer Gefahr für das eigene Leben und die Sicherheit seiner Angehörigen versteckte der Spielmann den Grafen auf dem Dachboden seines Hauses. Dort hätte man Graf Magnus sicherlich entdeckt, denn seine Widersacher fahndeten hartnäckig nach ihm. Doch eine Spinne spannte ihr Netz über die Luke zum Dachboden, kaum dass der Graf hinaufgestiegen war. Und das sah so aus, als sei der Einstieg seit Tagen nicht mehr benutzt worden. Dieser Anblick bot sich den Aufständischen, und da machten sie sich gar nicht erst die Mühe, unter dem Dach nachzuforschen.
    Drei Tage lang hielt sich Graf Magnus ohne Nahrung und Wasser dort versteckt. Die Musikerfamilie konnte ihn ja nicht versorgen, ohne die Luke zu öffnen und damit das Spinngewebe zu zerstören, aber eben dadurch befand er sich in sicherer Hut. Schließlich verließ der Graf aber seinen Zufluchtsort, und dann läutete er die große Glocke, die künftig die Magnus-Glocke genannt wurde. Mit seinen Getreuen wieder vereint, schlug er den Aufstand vollends nieder und führte die Verschwörer ihrer gerechten Strafe zu. Bei der großen Siegesfeier im königlichen Schloss wurde dem Grafen vom König

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