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Die drei ??? und die silberne Spinne

Die drei ??? und die silberne Spinne

Titel: Die drei ??? und die silberne Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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»Da könnten die Gespenster zu den Geheimtüren herein- und hinausschweben. Zum Glück gibt es hier keine Gespenster. Oh«, sagte er plötzlich, »da kommt Direktor Forsberg.«
    Als sie den Flur unten erreichten, kam ein großer Mann auf sie zu. Er blieb stehen und nickte Lars zu. »Guten Morgen, Lars«, sagte er. »Sind das Ihre Freunde aus Kalifornien?«
    Seine Stimme war kalt und förmlich. Er hielt sich gerade wie ein Wikingerspeer, und er hatte einen hellblonden Backenbart, grüne Augen und eine kühne Hakennase.
    »Guten Morgen, Herr Forsberg«, antwortete Lars. »Ja, das sind meine Freunde. Ich darf vorstellen: Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews, alle aus Rocky Beach.«
    Bei jeder Namensnennung neigte der große Mann den Kopf einen Zollbreit. Seine stechenden Augen musterten die drei ??? sehr aufmerksam.
    »Willkommen in Magnusstad«, sagte er in seinem höflichen, aber eiskalten Ton. »Sie zeigen Ihren Freunden den Palast, Lars?«
    »Ja, wir gehen gerade zum Museumssaal«, sagte Lars. »Sie interessieren sich für die Geschichte, die meinen Vater als Schriftsteller berühmt gemacht hat. Direktor Forsberg«, erklärte er den Jungen, »ist kommissarisch mit der Leitung der Magnus-Werke betraut, seit mein Vater unerwartet verstorben ist.«
    »Ich walte meines Amtes in Ihrem Namen, Lars«, sagte Forsberg rasch. »Zu Ihrem und zu unser aller Nutzen, wie ich hoffe. Ich werde euch begleiten. Ich möchte nicht ungastlich sein.«
    »Gut«, sagte Lars, doch die drei ??? merkten sehr wohl, dass ihm gerade das jetzt äußerst zuwider war. »Aber wir dürfen Sie nicht zu lange von Ihren Pflichten abhalten. Sie haben doch heute früh eine Sitzung, Herr Forsberg?«
    »Ja«, antwortete der Mann, während er sich den Jungen anschloss. »Zur Besprechung der Einzelheiten der großen Betriebsfeier, die ja schon in acht Tagen stattfindet. Aber ein wenig Zeit kann ich erübrigen.«
    Lars sagte nichts mehr und ging den Flur entlang voraus, bis sie zu einem großen Raum kamen, der zwei Stockwerke hoch war. Er erklärte den Jungen, dass sein Vater die Ausstellungsstücke alle selbst auf Reisen durch Schweden gesammelt hatte. Gemälde bedeckten die Wände, und der Raum war voller Glasvitrinen. Darin befanden sich Flaggen, Schilde, Medaillen, Bücher und andere Altertümer. Neben jedem Gegenstand lag eine sauber getippte weiße Karte mit Beschreibung und Altersangabe. Die Jungen schauten in einen Kasten, der ein in zwei Teile zerbrochenes Schwert enthielt. Auf der Karte stand, dass dieses Schwert von Graf Magnus beim erfolgreichen Niederstrecken der aufständischen Rebellen gegen den schwedischen König gehandhabt worden war.
    »Hier mischen sich – wie so oft bei meinem Vater – Wirklichkeit und Phantasie«, erklärte Lars. »Das Schwert ist ein großer Anziehungspunkt für Touristen, insbesondere für diejenigen, die das Buch ›Die silberne Spinne‹ gelesen haben.«
    »Nun ja, ein Dichter hat das Recht, die Wahrheit etwas zurechtzubiegen«, sagte Staffan Forsberg mit einem unangenehmen kleinen Lächeln. »In diesem Raum sind aber auch viele echte Zeugen schwedischer Geschichte versammelt. Ihr findet vermutlich, dass die Holmqvists an übertriebenem Nationalstolz leiden.«
    »Nein, Sir«, sagte Justus sehr bestimmt. »Was wir bisher gesehen haben, ist höchst eindrucksvoll.«
    »Die meisten Normalbürger hier in Texas«, sagte Forsberg, »halten uns in Magnusstad für Phantasten. Aber sie werden sich eines Tages wundern. Ich hoffe, unser gemächliches Tempo stört euch nicht zu sehr. Im Betrieb läuft es dafür zeitgemäß schnell und rationell. – Nun müsst ihr mich entschuldigen. Ich muss zur Besprechung.« Er machte auf dem Absatz kehrt und ging weg.
    Bob stieß einen kleinen Seufzer der Erleichterung aus. »Dem waren wir nicht ausgesprochen sympathisch, das war leicht zu merken«, sagte er leise.
    »Weil ihr meine Freunde seid«, sagte Lars. »Und er will nicht, dass ich Freunde habe. Er will nicht, dass ich meine Meinung freiheraus sage und ihm widerspreche, wie ich es in letzter Zeit öfter getan habe – besonders seit meiner Reise durch die Vereinigten Staaten. Aber lassen wir das nun. Schaut mal, hier ist ein Bild des Grafen. Das heißt, es ist das Porträt eines unbekannten Edelmannes, und mein Vater taufte es kurzerhand ›Graf Magnus‹, frei nach seinem Roman.«
    Er führte die Jungen vor das lebensgroße Bildnis eines Mannes, der eine leuchtend blaue Uniform mit Goldknöpfen trug. Er hatte ein Schwert in

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