Die drei ??? und die silberne Spinne
wieder, nach dem Essen, und dann reden wir weiter.«
Er führte sie aus dem Tresorraum mit den Juwelen und schloss alle Türen wieder ab. Als sie im Freien standen, schüttelte er ihnen die Hände und sagte ihnen, wo sie den wartenden Wagen finden würden.
»Der Fahrer heißt Bengt«, sagte er. »Er ist einer meiner Freunde. Ich würde ja gern mitfahren«, meinte er sehnsüchtig. »In einer so wichtigen Position wird es einem ab und zu langweilig. Aber ich muss meine Pflicht tun. Dann also viel Vergnügen, und heute Abend sehen wir uns.« Rasch ging er den Flur entlang.
Bob kratzte sich am Kopf. »Was meinst du, Just?«, fragte er. »Können wir für Lars die Spinne wiederfinden?«
Justus seufzte. »Ich wüsste nicht wie«, sagte er. »Da müssten wir schon sagenhaftes Glück haben.«
Finstere Pläne
Den drei ??? machte die Fahrt durch die Straßen von Magnusstad großen Spaß. Für die Jungen aus Kalifornien, mit dem Fortschritt aufgewachsen, war es eine kaum glaubliche Begegnung mit der Vergangenheit. Die Wohnhäuser waren Holz- oder Fachwerkbauten. Viele Dächer waren mit roten Ziegeln, andere mit Stroh gedeckt, und nach jeweils einigen Straßenzügen gab es einen Brunnen oder einen freien Platz. Überall spazierten Tauben herum – gleich scharenweise vor der St. Georgs-Kathedrale.
Das Auto war ein altertümliches offenes Gefährt, der Fahrer ein ganz junger Mann. Er hieß Bengt, und er sagte den Jungen mit leiser Stimme, sie könnten ihm trauen, denn er sei mit Lars befreundet.
Sie fuhren in das der Stadt vorgelagerte Hügelland, um die Aussicht auf die Flusslandschaft von den Höhen aus zu genießen. Als sie einige Fotos gemacht hatten und wieder ins Auto stiegen, sagte Bengt vorsichtig: »Wir werden verfolgt, schon seit wir am Palast abgefahren sind. Ich werde euch jetzt zum Stadtpark fahren, und dort könnt ihr spazieren gehen. Es läuft gerade das Unterhaltungsprogramm für die Touristen. Aber schaut euch nicht um. Sie sollen nicht merken, dass wir sie gesehen haben.«
Nicht zurückschauen! Das war schwer einzuhalten. Wer mochte sie nur verfolgen? Und weshalb?
»Wenn ich nur mehr darüber wüsste, was hier vor sich geht«, knurrte Peter, als sie durch die malerischen Straßen in die Stadtmitte zurückfuhren. »Warum sollte uns jemand verfolgen? Wir wissen doch überhaupt nichts!«
»Aber das glaubt vielleicht jemand«, meinte Justus.
»Mir wäre es auch wohler«, sagte Bob dazu, »wenn wir tatsächlich etwas wüssten.«
Bengt hielt den Wagen an. Sie hatten ein großes baumbestandenes Gelände erreicht, wo viele Menschen spazieren gingen. Von fern war Musik zu hören.
»Das ist unser Stadtpark«, sagte Bengt. Er ließ die Jungen aussteigen. »Geht langsam zur Mitte vor, an der Musikkapelle vorbei. Wenn ihr bei den Spaßmachern seid, den Akrobaten und den Clowns, macht ihr ein paar Fotos. Dann fragt das Mädchen, das Luftballons verkauft, ob ihr sie fotografieren dürft. Es ist meine Schwester Britta. Ich werde hier auf euch warten, bis ihr wiederkommt. Und denkt daran: Schaut euch nicht um. Wahrscheinlich wird euch jemand verfolgen, aber ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Jetzt noch nicht.«
»Jetzt noch nicht!«, sagte Peter, als sie langsam unter den Bäumen auf die Musik zugingen. »Na, da steht uns ja was bevor.«
»Wie sollen wir da nur Lars helfen?«, fragte Bob. »Das nützt doch alles nichts. Wir können gar nichts ausrichten.«
»Wir müssen abwarten, wie sich die Dinge entwickeln«, sagte Justus. »Ich schätze, man verfolgt uns, um zu sehen, ob wir uns mit irgendjemand in Verbindung setzen. Zum Beispiel mit Bert Young.«
Sie gingen ein Stück weiter und kamen zu einer Grünanlage, wo sich viele Menschen auf dem Rasen niedergelassen hatten. Auf einem kleinen Podium spielten acht Musiker in bunten schwedischen Volkstrachten einen alten Tanz. Als sie geendet hatten, klatschten die Zuhörer Beifall. Die Kapelle ließ sich davon anspornen und begann sogleich mit einem anderen Tanz.
Die drei ??? gingen um das Musikpodium herum und schlenderten weiter. Viele Leute gingen die Wege auf und ab, sodass die Jungen nicht feststellen konnten, ob sie verfolgt wurden. Gleich darauf kamen sie zu einem großen gepflasterten Platz.
Hier waren die Spaßmacher, von denen Bengt gesprochen hatte. Ein Trampolin war aufgestellt, und zwei Akrobaten vollführten phantastische Sprünge und Purzelbäume. Ein paar Clowns tummelten sich radschlagend mitten unter den Spaziergängern, und dann streckten
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