Die drei ??? und die singende Schlange
sie auch Asmodi nicht viel zu bieten, oder?«
»Also bleibt uns sein Motiv unbekannt«, sagte Bob.
»Aber ein Ziel haben wir«, hielt Justus dagegen. »Wir wollen Mr. Asmodi aus Allies Haus vertreiben. Wir wissen nicht genau, ob Asmodi einen Komplicen hat. Nehmen wir mal an, er hat keinen.
Wenn wir eine Haussuchung vornehmen könnten, fänden wir vielleicht die Ausrüstung, die er zum Hervorbringen seiner Nachtgesänge benutzt. Die könnten wir dann deiner Tante vorführen. Allie. Daraufhin dürfte ihr Glaube an ihn wohl ins Wanken geraten.«
Allie grinste boshaft. »Sie würde ihn in hohem Bogen rauswerfen.
Großartige Idee! Und eine Haussuchung ist ein Kinderspiel, Asmodi hat nämlich heute einen Telefonanruf bekommen.«
»Ist das so was Besonderes?« fragte Justus.
»O ja. Er wird sonst nie angerufen. Er geht auch nirgends hin.
Aber heute früh klingelte das Telefon, und ein Mann fragte nach Asmodi. Ich mußte gegen seine Tür bummern, damit er auf-stand.«
»Und dann bist du sicher an den Zweitapparat gegangen und hast gehorcht«, sagte Peter listig.
»Reichte nicht«, sagte Allie. »Er war nur ein paar Sekunden am Telefon. Dann sagte er ›Also gut‹ und legte auf, und Tante Patricia berichtete er, daß heute abend eine Vollversammlung des Kreises stattfindet.«
»Hast du deine Tante noch nie nach diesem Kreis gefragt?« wollte Bob wissen.
»Natürlich habe ich sie gefragt, aber es nützte nicht viel. Sie sagt, es sei ein netter Klub, dem sie auch angehört. Sie findet es rei-zend, daß ich an ihrem gesellschaftlichen Umgang so interessiert bin. Und jetzt ist sie ganz aus dem Häuschen. Heute abend geht sie aus, und Asmodi begleitet sie. Wenn wir also das Haus nach dem Klimbim absuchen wollen, den Asmodi für seine Töne benutzt, sind wir ganz ungestört.«
Justus zupfte an seiner Unterlippe und überlegte. »Vielleicht trägt er das Zeug auch ständig bei sich», meinte er. »In diesem Fall würden wir nichts finden.«
»Wollt ihr es nicht wenigstens versuchen?« Allie ließ nicht locker. »Es könnte unter einem Teppich sein oder zwischen den Vorhängen oder –«
»Ja, könnte sein«, gab Justus zu. »Wie bist du in Haussuchung?«
»Gemacht hab’ ich das noch nie«, bemerkte das Mädchen, »aber dafür muß man ja nicht extra ausgebildet sein.«
»Na schön. Heute abend suchst du alles ab. Vergiß die Garage nicht, falls es doch einen Komplicen gibt. Schau nach allem aus, was irgendwie auffällt – ein kleiner technischer Apparat, ein Mini-Tonbandgerät oder so was.«
»Wirklich großartig, eure Dienstleistungen«, sagte Allie. »Die ganze Arbeit muß ich selber machen!«
»Sieh überall gründlich nach«, wies Justus sie an. »Es könnte auch unter einem Tisch sein oder unter der Anrichte oder . . .«.
»Oder vielleicht in den Glyzinien?« brachte Allie vor.
»Ja, warum nicht in den Glyzinien? Aber fall nicht vom Spalier runter.«
»Keine Sorge. Und während ich auf dem Spalier herumkraxle, was treibt ihr so lange?«
»Wir werden deiner Tante und Asmodi zur Versammlung ihrer Kultgemeinschaft folgen.«
Das Haus am Torrente Canyon
»Nett von Ihnen, Morton, daß Sie Ihren eigenen Wagen mitbringen«, sagte Peter dankbar.
Morton lächelte. Er steuerte seinen gepflegten Ford die Küstenstraße entlang, einige hundert Meter hinter dem kleinen dunkel-roten Wagen, der Patricia Osborne gehörte. »Ein Rolls-Royce mit Goldbeschlägen ist nicht gerade ideal, wenn man jemand beschatten will«, sagte Morton.
Vor längerer Zeit hatte sich Justus am Preisausschreiben einer Mietwagenfirma beteiligt und dreißig Tage kostenloser Nutzung eines Rolls-Royce-Veteranen mit vergoldeten Zierleisten gewon-nen. Im Preis inbegriffen war der Chauffeur, der vornehme Brite Morton. Er hatte die drei ??? schon bei Ermittlungen in mehreren Fällen gefahren. Als die dreißig Tage damals vorüber waren, hatte ein dankbarer Kunde dafür gesorgt, daß die Jungen bei Bedarf auch künftig jederzeit den Rolls-Royce anfordern konnten. Und Morton nahm inzwischen am Wirken von Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews so lebhaft Anteil, daß er sich schon selbst als zur Firma gehörig betrachtete – ein vierter Detektiv außer Konkurrenz. Als Justus an diesem Morgen die Autover-mietung angerufen hatte, stellte sich der Chauffeur mit Freuden samt seinem Privatwagen zur Verfügung, um Miss Osborne und Hugo Asmodi zur Versammlung ihres mysteriösen Kreises folgen zu können.
»Sie biegt ab, sie will auf den Sunset
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