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Die drei ??? und die singende Schlange

Die drei ??? und die singende Schlange

Titel: Die drei ??? und die singende Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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Zufahrt zum Haus entlanggeschritten.
    »Acht, und vorher Madelyn Enderby, Miss Osborne mit Asmodi und der eine, den ich am Telefon belauscht habe«, sagte Bob.
    »Macht zwölf, genau wie neulich abend. Der Zwölferkreis dürfte komplett sein.«
    Damit hatte er recht. Als noch zehn Minuten vergangen waren, ohne daß am Tor etwas zu hören war, beschlossen sie weiterzu-gehen.
    »Aber gut aufpassen«, warnte Peter. Ach habe keine Lust, dem Kerl zu begegnen, der hier den Wächter macht.«
    Sie schlichen langsam und lautlos durchs Gras. Als sie schon ganz nahe beim Haus waren, sahen sie, daß ein dünner Lichtstrahl durch die vor einem hohen Fenster zugezogenen dichten Vorhänge drang. Sie vermieden es, zu nahe heranzutreten, und umrundeten das Gebäude.
    »Da hinten ist eine Tür«, sagte Justus leise. Er tastete sich im Dunkeln vorwärts und gab acht, damit er nicht über eine unversehens auftauchende Stufe stolperte. Er tastete nach dem Türknauf und fand ihn. Aber die Tür war verschlossen.
    Allie trat zurück und schaute an der Hinterseite des Hauses hinauf. »Dort oben«, flüsterte sie. »Ein Fenster, und wenn hier eines offen ist, dann das. Es liegt so hoch, daß sie es nicht wichtignehmen.«
    »Wahrscheinlich eine Speisekammer oder ein Abstellraum«, vermutete Justus. Er sah mit zweifelndem Blick auf die Öffnung.
    »Es ist sehr klein.«
    »Ich komme durch«, sagte Allie rasch.
    »Nein, das geht nicht«, meinte Bob. »Du bist nicht dünn genug.«
    »Aber du kannst, Bob«, sagte Justus. »Sei vorsichtig.«
    »Keine Sorge«, sagte Bob.
    Peter stützte sich am Haus ab, und Bob kletterte ihm auf die Schultern.
    »Ist es offen?« fragte Allie.
    Justus machte »psst« und hörte, wie Holz über Holz schleifte.
    Bob knurrte etwas, zog sich hinauf, schlüpfte durch die Fensteröffnung und war verschwunden. Etwa eine Minute verstrich.
    Dann klickte es leise im Schloß an der Hintertür, und die Tür ging auf.
    »Kommt rein«, flüsterte Bob. »Sie sind alle irgendwo vorn im Haus.«
    Die drei ??? und Allie schlichen durch eine Küche, geleitet von einem schwachen Lichtschimmer aus dem Vorderteil des Hauses Im Türrahmen blieben sie stehen und schauten in eine geräumig Diele. Zur Linken sahen sie eine breite Treppe, und zur Rechten gegenüber der Treppe, eine offene Rundbogentür. Daraus fiel das Licht.
    Justus zog sich in die Küche zurück. Vor den Fenstern, die keine Vorhänge hatten, schien der Mond schwach durch die Baum-wipfel. Justus konnte nur mit Mühe den Umriß des Herdes erkennen. Er hörte einen Wasserhahn tropfen, und er sah, daß es einen zweiten Ausgang gab. Die Tür wirkte wie ein gähnendes schwarzes Loch in der Wand, links von der ersten Tür.
    Justus stupste Bob an und zeigte hin. Bob nickte. Justus nahm Allie am Arm und führte sie durch die zweite Tür in pechschwar-ze Finsternis. Peter und Bob folgten.
    Sie mußten sich den Weg ertasten. Zoll für Zoll kamen sie vorwärts. Unbekannte Gegenstände stellten sich ihnen in den Weg.
    Peter befühlte einen und spürte Samt. Es war ein Sofa.
    Endlich war am Boden ein haarfeiner Lichtstrahl zu sehen. Er mußte aus einer Türritze dringen. Justus ließ Allies Arm los, ging vorsichtig zwei Schritte vor und ließ seine Finger über das Holz einer Tür gleiten, bis er einen Knauf spürte. Er ließ sich geräuschlos drehen. Justus öffnete die Tür einen Spalt.
    Sein Blick fiel in die weiträumige Diele und durch die Rundbogentür an ihrem Ende.
    »Die Kultgemeinschaft ist versammelt«, hallte eine vertraute Stimme über die Diele her. Das war Mr. Asmodi.
    Justus öffnete die Tür noch ein wenig weiter, und die anderen rückten an ihn heran. Sie starrten in ein kleines Zimmer, wo hohe schwarze Kerzen in silbernen Leuchtern flackerten. In der Mitte des Raumes stand ein großer runder Tisch, mit einem schwarzen Tuch bedeckt. Zwölf Personen umringten den Tisch, hinter ihren Stühlen stehend. Asmodi, mit dem Blick zur Diele, schien am Tisch zu präsidieren. Vor ihm stand ein Stuhl, der eher wie ein Thron wirkte. Vergoldete holzgeschnitzte Kobras ringelten sich um die Armlehnen und die Rückenlehne hinauf. An Asmodis Seite stand Patricia Osborne, sichtlich verzweifelt.
    Die Kultgemeinschaft verharrte unbeweglich in diesem Raum.
    Justus erkannte, daß die Gruppe von unruhiger, fließender Dun-kelheit umgeben war. Schwarze Behänge verdeckten Wände und Fenster. Sie wehten sacht im leisesten Lufthauch.
    Asmodi richtete sich hinter seinem Thron noch höher auf. »Die

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