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Die drei ??? und die singende Schlange

Die drei ??? und die singende Schlange

Titel: Die drei ??? und die singende Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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über-natürlich sein. (Aber doch aufregend – bis man’s endgültig weiß!)

    »Die Telefonanlage am Tor ist ein totaler Versager«, stellte der Mann im Sessel fest.
    Der Mann namens Max löschte die letzte Kerzenflamme und setzte sich erschöpft hin. »Na ja«, sagte er. »Ich könnte runter-gehen und mich am Tor aufstellen und mir jeden einzelnen, der reingeht, genau anschauen, aber das hätte auch wenig Sinn.
    Kindern kann man so nicht beikommen. Sie mogeln sich immer irgendwie durch, und dann plaudern sie alles aus. Wir haben hier ganz nett abkassiert. Warum machen wir nicht Schluß und ziehen weiter? Als Dr. Shaitan kannst du auch in San Francisco oder San Diego oder Chicago groß auftreten. Gehen wir weg, ehe uns der Boden hier zu heiß wird.«
    »Aber Max, das Beste kommt doch noch«, sagte der Mann, der sich Dr. Shaitan nannte. Er griff sich an den Kopf und zog sich die schwarze Kappe ab. Justus kam ein Lachen an. Der Hohepriester des finsteren Zwölferkreises hatte flammendrotes Haar.
    Gleich darauf wurde die Kappe zur Seite geworfen. Der Mann zog ein zerknülltes Papiertuch aus der Tasche und wischte sich damit die Schminke vom Gesicht. Der grünliche Puder ging streifenweise ab und brachte rosige Haut zum Vorschein.
    »Mußt du das hier machen?« beklagte sich Max. »Das Zeug färbt ja überallhin ab.«
    »Ich überlege gerade.« Dr. Shaitan rollte das fleckige Taschentuch zwischen den Händen. »Wir haben lange gebraucht, um diese Runde Goldfische zusammenzukriegen. Die Enderby hat brav was springen lassen, als ihre Hauswirtin nach Dubuque fuhr, und der alte Robertson hat einiges lockergemacht, als wir die Macht der singenden Schlange beschworen, damit dieser Bau-löwe ihm kein Hochhaus vor die Nase setzt. Patricia Osborne hat noch nicht bezahlt, aber das kommt noch, und zwar happig. Dafür sorgt schon Asmodi.«
    »Das wird vielleicht so happig, daß wir nichts damit anfangen können«, sagte Max.
    »Wir werden mit allem fertig«, erklärte Shaitan. »Man muß nur wissen, wo sich so was absetzen läßt.« Er lächelte. »Ellis hat das mit der Compton prächtig hingekriegt, niemand hat was Verdächtiges vermutet. Ist dir Patricia Osborne heute abend auch aufgefallen?«
    »Sie hat Angst«, sagte Max.
    »Und wie«, sagte Shaitan mit ingrimmiger Genugtuung. »Und wenn sie nichts rausrückt, wird sie noch mehr Angst bekommen.
    Dieser Noxworth ist nicht so leicht ins Bockshorn zu jagen, aber dafür kriegt der schon nicht solche Gewissensqualen, und schwer betucht ist er auch. Also keine heiße Ware – wir kassieren bar.
    Wir sorgen dafür, daß die Konkurrenz hops geht, und dafür wird er sich gebührend erkenntlich zeigen. Das ist es wert, daß wir hier noch weitermachen.«
    Max schnaubte. »Worauf diese Idioten sich da versteifen, das haut mich einfach um«, erklärte er. »Die aufgeblasene Osborne will unbedingt eine Kristallkugel, die mal ’nem Filmstar gehört hat, und Noxworth kann’s nicht vertragen, wenn das Geschäft gegenüber mehr Kundschaft hat als sein eigener liederlicher Kramladen. Dabei hat er so viel Geld, daß er es noch nicht mal nachgezählt hat. Da braucht er sich doch nicht so anzustellen.«
    »Es geht ihnen nicht um Geld«, sagte Shaitan, »sondern um Macht. Diese Leute wollen sich einbilden, sie hätten Macht, also bestärken wir sie darin.«
    »Wie stellst du dir das bei Noxworth vor?« fragte Max. »Soll sein Konkurrent auch einen Autounfall bauen?«
    Der Mann, der sich in der Rolle des Dr. Shaitan gefiel, legte die Fingerspitzen gegeneinander und starrte träumerisch darauf.
    »Dir fehlt es an Phantasie, Max. Nein, die singende Schlange wird für Noxworth andere Töne anstimmen. Vielleicht ein bißchen mehr Risiko, aber es wird schon klappen. Und wenn nicht, dann zappelt Noxworth trotzdem in der Schlinge, denn wir fädeln es so ein, daß er die Schlange persönlich abgibt. Und wir sorgen auch dafür, daß er die Folgen erlebt. Dann wird er berappen, genau wie Patricia Osborne demnächst.«
    Dr. Shaitan gähnte. »Ich bin erledigt«, sagte er. »Ich geh’ ins Bett.« Erstand auf und ging zur Tür.
    »Du hast deinen Umhang vergessen«, sagte Max.
    »Den hole ich morgen früh.« Shaitans Schritte entfernten sich treppauf.
    »Blödmann!« knurrte Max. Er schob seinen Stuhl zurück und ging auch zur Tür. Der Lichtschalter klickte, und in der Diele des Hauses am Torrente Canyon wurde es dunkel. Justus hörte, wie Max dem Hohenpriester des Schlangenkults ins Obergeschoß folgte. Eine

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