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Die drei ??? und die singende Schlange

Die drei ??? und die singende Schlange

Titel: Die drei ??? und die singende Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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nächsten Morgen erschien Morton mit dem Rolls-Royce.
    »Das ist eine große Verantwortung«, sagte Morton, als ihm Justus das Kästchen übergab. »Eine Halskette, die einst einer Kaiserin gehörte!«
    »Sie sind der einzige, der das übernehmen kann«, erklärte Justus.
    »Wenn ich es versuchte, würde das einen sehr sonderbaren Eindruck machen, und bei Bob oder Peter wäre es nicht anders.«
    Morton nickte. »Ich werde äußerste Vorsicht walten lassen«, versprach er. »Gegen zwei Uhr dürfte ich zurück sein.«
    »Wir warten alle darauf«, versicherte Justus.
    Es war fast genau zwei Uhr, als Morton zum Schrottplatz zurück-kam. Justus ging ihm bis zum Hoftor entgegen und führte ihn zur Werkstatt. Dort warteten Bob und Peter mit Allie, die auf einer umgestülpten Kiste hockte.
    »Miss Jamison«, sagte Morton, während er sich in Justs Drehstuhl niederließ. Er öffnete das grüne Lederkästchen, nahm die Halskette heraus und legte sie sich über ein Knie. »Sie ist wunder-schön«, sagte er, »aber wertlos.«
    »Wertlos!« Allie sprang hoch. »Es ist die Halskette meiner Mutter! Sie gehörte früher der Kaiserin Eugenie! Sie ist von unschätzbarem Wert!«
    Morton war ganz niedergeschlagen. »Es tut mir leid, Miss Jamison, aber dies ist nicht die Halskette der Kaiserin Eugenie. Es ist eine Imitation. Ich suchte drei Gutachter auf und brachte jeweils vor, daß ich die Kette in der Hinterlassenschaft einer kürzlich verstorbenen Verwandten gefunden hätte. Man riet mir, ich solle sie lieber nicht versichern, denn Modeschmuck versichert man ja nicht.«
    »Modeschmuck?« Allie würgte es in der Kehle. »Geben Sie sie her!«
    Morton reichte ihr die Halskette.
    »Willst du deine Tante nun unterrichten?« fragte Justus gelassen.
    »Unterrichten? Ich geh’ heim und schlag ihr das Glitzerding um die Ohren, und dann muß sie mir sagen, was sie mit der echten Kette gemacht hat.«
    »Das können wir uns auch so vorstellen«, sagte Justus. »Sie ließ bei Van Storen & Chatsworth eine Imitation anfertigen und verfügte, daß die echte Kette im Juweliergeschäft bleibt, bis deine Eltern zurückkommen.«
    Allie setzte sich wieder auf die Kiste. »Es ist, wie wenn sich plötzlich herausstellt, daß das Schlußlicht der Klasse Albert Einstein ist. Also ist die Kette jetzt in Sicherheit!«
    »Aber wieso sollte sie eine Imitation machen lassen?« fragte Peter. »Was hat sie damit vor?«
    Allie runzelte die Stirn. »Der ganze Hokuspokus muß etwas mit Asmodi zu tun haben. Tante Patricia war so sehr darauf bedacht, die Kette vor ihm zu verbergen.«
    »Vielleicht befürchtet sie, er könnte sie stehlen?« meinte Bob.
    »Na und? Laß ihn doch! Diese Imitation kann er klauen und abhauen!«
    »Ich glaube nicht, daß es dabei nur um einen Diebstahl geht«, sagte Justus. »Irgendwie hängt diese ganze Schmuckgeschichte mit Mrs. Comptons Unfall und dem Kult und der Macht der singenden Schlange zusammen.«
    »Singt die Schlange immer noch bei euch zu Haus?« fragte Bob.
    »Nein«, sagte Allie. »Bei uns singt niemand mehr.«
    »Angst?« fragte Peter.
    »Ja, ein bißchen.«
    »Ich glaube nicht, daß du irgendwie in Gefahr bist«, sagte Justus zu Allie. »Solange Asmodi in dir keine Bedrohung sieht, wird er dir nichts anhaben. Bentley ist irgendwie in die Sache verwickelt und taucht vielleicht wieder auf, aber er wirkt nicht gewalttätig.«
    »Ich hab’ nicht um mich selber Angst«, sagte Allie. »Warum auch? Sie halten mich ja nur für eine freche Göre. Ich habe Angst um Tante Patricia. Heute abend geht sie mit Asmodi wieder zu einer Versammlung dieses widerwärtigen Kreises. Ich habe gehört, wie sie sich heute früh darüber unterhielten. Asmodi sagte, Dr. Shaitan hätte die anderen zum Haus am Torrente Canyon bestellt, und Tante Patricia müsse hin. Sie will aber nicht.
    Sie weinte lange. Aber nun geht sie doch.«
    »Ausgezeichnet!« sagte Justus.
    »Gar nicht ausgezeichnet!« schrie Allie. »Es ist ekelhaft. Ich bin entsetzt, wenn ich sie so sehe.«
    »Ich fürchte, das wird sich nicht mehr ändern, bis wir das Geheimnis dieses Kults aufdecken«, sagte Justus. »Morton, könnten Sie . . .«
    »Ich werde mit Freuden dem Haus am Torrente Canyon einen weiteren Besuch abstatten«, sagte Morton.
    »Ich komme mit«, verkündete Allie.
    »Allie, bitte!« sagte Peter.
    »Es ist meine Tante«, gab sie zu bedenken, »und es geht um die Halskette meiner Mutter, und Asmodi wohnt in meinem Haus. Ich gehe mit. Morton, wo treffen wir uns heute

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